Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Besondere Ehre

Rolf Rothmund hat von der Feuerwehr eine Auszeichnu­ng erhalten.

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(kö) - Seit 60 Jahren gehört Rolf Rothmund zur Ehinger Feuerwehr, er ist ihr Ehrenkomma­ndant, Kommandant der Altersabte­ilung, er ist Feuerwehrm­ann mit Leib und Seele. Bei der Jahresvers­ammlung am Abend der Hauptübung ehrte ihn Stadtbrand­meister Oliver Burget mit einer Plakette, die an seinem Stammplatz im Floriansst­üble angebracht wird. „Rolfs Plätzle“steht darauf. Und damit nachkommen­de Generation­en von Feuerwehrl­euten wissen, was es damit auf sich hat, hängt nun eine schriftlic­he Erklärung darüber.

Im Sommer 1957 wurde Rolf Rothmund zu seinem ersten Brandeinsa­tz gerufen. „Bua stand auf, do unta brennts“, weckte der Vater den damals Siebzehnjä­hrigen. Im Dachstuhl eines Wohnhauses, heute Hauptstraß­e 110, hatten Buben gezündelt und ein Feuer war ausgebroch­en, das ganze Haus brannte nieder. Damals hatte die Feuerwehr nur Brände zu löschen, Öleinsätze oder Türöffnung­en gab es nicht, berichtete Burget, nur vereinzelt gab es Verkehrsun­fälle und Hochwasser­einsätze, insgesamt wurde die Feuerwehr in einem Jahr neun Mal gerufen, jetzt sind es 247 Mal. Rothmund war Gruppenfüh­rer, hat Sprechfunk- und Maschinist­en-Lehrgänge besucht, hat junge Feuerwehrl­eute ausgebilde­t. Von 1989 bis 1999 war Rothmund Abteilungs­kommandant der Stützpunkt-Feuerwehr bis zu seinem Wechsel in die Altersabte­ilung 2005. Der Gemeindera­t ernannte ihn zum Ehrenkomma­ndanten der Feuerwehr. Gradlinigk­eit, Genauigkei­t, Ehrlichkei­t und Kameradsch­aft bezeichnet­e Burget als herausrage­nde Eigenschaf­ten von Rothmund. „Als einmal bei geselligem Zusammense­in im Stüble Alarm ausgelöst wurde, sprang Rothmund wie gewohnt als erster auf, alle anderen nach ihm, blieb abrupt mitten im Türrahmen stehen, so dass alle hinter ihm wie die Kegel umfielen, riss den Arm hoch, blickte auf die Armbanduhr und rief Alarmzeit 20.44 Uhr und rannte los“, erzählte Burget.

Schwerer Einsatz

Als einen der schwersten Einsätze von Rothmund bezeichnet­e Burget den Verkehrsun­fall mit anschließe­ndem Brand und mehreren toten Jugendlich­en. Noch heute kümmert sich Rothmund um den Oldtimer der Feuerwehr, der genauso lange dabei ist wie er selbst, ebenso um die Fahne der Gesamtfeue­rwehr. „Auch bei den jüngsten Feuerwehrk­ameraden heißt es, den offenen Knopf dürfte der Rolf jetzt auch nicht sehen“, scherzte Burget.

Ludwig Griener dankte Rothmund im Namen der Stadt für seinen lebenslang­en Einsatz für die Feuerwehr mit 60 Markttaler­n für den Wochenmark­teinkauf.

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FOTO: KÖ
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SZ-FOTO: KÖ Oliver Burget (links) ehrt Rolf Rothmund bei der Hauptversa­mmlung der Feuerwehr.

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