Herbstastern und Edeldisteln erst im Frühjahr schneiden
Die Samenstände vieler Stauden bieten wertvolles Futter für die Vögel im Winter
VEITSHÖCHHEIM (dpa) - Viele Hobbygärtner schneiden ihre Stauden im Herbst zurück, weil sie verblüht sind. Aber Gartenprofis raten dazu, Pflanzen stehen zu lassen – denn sie werden im Winter wieder zu Schönheiten und Nahrungsquellen.
Unter Stauden versteht man höhere Pflanzen, die über viele Jahre wachsen. Zwar sterben in der Regel die oberflächlichen Teile ab, doch der Wurzelstock bleibt erhalten und treibt im Folgejahr wieder aus.
Stauden unterscheidet von Gehölzen auch, dass ihre oberirdischen Teile mit der Zeit nicht zu Holz werden, wie man das von den neuen Trieben von Bäumen und Sträucher kennt. Daher heißt es auch, dass Stauden krautig wachsen.
Es gibt einen häufig genannten Tipp zu Stauden: Die ab Spätsommer und Herbst braun gewordenen Pflanzenteile und darunter besonders die Samenstände sollten erhalten bleiben. Bei Raureif und Frost sehen sie dann hübsch aus – wie von einer weißen Zuckerschicht überzogen. Außerdem ernähren die Samenstände Vögel im Winter.
Daher sollten Rückschnitte erst im Frühjahr erfolgen, erklärt die Bayerische Gartenakademie. Besonders wertvoll seien die Samenstände von Herbstaster (Aster spec.), Edeldistel (Eryngium spec.), Ballonblume (Physalis franchetii), Gelber Sonnenhut (Rudbeckia) und Strandflieder (Limonium spec.).
Nun ist es aber auch so, dass manche Stauden sich sehr stark verbreiten und andere Pflanzen verdrängen. Daher rät die Bayerische Gartenakademie, die Samenstände sofort nach der Blüte bei folgenden Stauden zu entfernen: Goldrute (Solidago-Hybriden), Lupinen (Lupinus polyphyllus), Telekie (Telekia speciosa), Akelei (Aquilegia spec.), Rittersporn (Delphinium-Sorten), Königskerze (Verbascum spec.), Flammenblume (Phlox paniculata), Spornblume (Leutranthus ruber), Staudenglockenblume (Campanula-Arten).