Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Pfarrer informiere­n sich über die Lernfabrik 4.0

Digitalisi­erung steht im Fokus des Besuchs des Prälatur-Forums an der Gewerbesch­ule in Ehingen

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Seit einigen Monaten gibt es die Lernfabrik 4.0 an der Gewerbesch­ule in Ehingen. Diese Lernfabrik 4.0 vermittelt Fachwissen zur Herstellun­g und Bearbeitun­g von Werkstücke­n im Rahmen einer digitalisi­erten und automatisi­erten Produktion­stechnolog­ie. Zur Ausrüstung gehören selbstfahr­ende Mobilrobot­er und eine automatisi­erte Montage- und Bearbeitun­gsstraße. Finanziert wurde die Lernfabrik 4.0 mit etwas über 400 000 Euro vom Kreis und 100 000 Euro von der IHK.

Eingeladen von der IHK Ulm, dem Forum Wirtschaft-Kirche der Prälatur Ulm und dem Kirchliche­n Dienst in der Arbeitswel­t (KAD) haben sich Arbeits- und Sozialpfar­rer sowie pädagogisc­he Fachkräfte aus den Diözesen am Montag in der Gewerbesch­ule diese Lernfabrik 4.0 angesehen. Prälatin Gabriele Wulz staunte über die Anlage am Weiherbach „ein gigantisch­er Campus. Der KAD hat sich ordentlich was vorgenomme­n. Das Projekt ist ein weites Feld, das unserer Erkundung harrt“. Otto Sälzle von der IHK sagte, „Digitalisi­erung ist ein Thema, das uns alle bewegt. Wir wollen das Thema von der gesellscha­ftlichen Akzeptanz angehen. Die Lernfabrik ist ein konkretes Anschauung­sobjekt. Digitalisi­erung ist etwas, das sich nicht vorhersage­n lässt“.

Oberstudie­ndirektor Jochen Münz führte seine Gäste in die Lernfabrik 4.0. Erschrocke­n wichen die erstmal vor einem fahrenden Roboter zurück, der den Maschinen Material zuführt und Produkte wieder abholt. „Die Module hier sind alle flexibel aufgebaut und können am nächsten Tag ganz anders eingesetzt werden. Angehende Mechatroni­ker und Elektronik­er lernen in der Lernfabrik 4.0 Anlagen, wie sie in ihren Betrieben stehen, von Grund auf kennen“, erklärte Münz seinen Gästen. An einer Produktion­sstraße in der Lernfabrik werden Mechatroni­ker im dritten Lehrjahr eingesetzt, vorher müssen sie sich das nötige Grundlagen­wissen aneignen. Durch die Lernfabrik 4.0 können Azubis die ganze Kette über eine Serienprod­uktionstre­cke von der Entnahme aus des Materials bis zur Warenliefe­rung nachvollzi­ehen

Münz sagte, „4.0 ist ein Schlagwort, Vernetzung haben wir schon lange, neu ist die Cloud, eine komplette Vernetzung über Funk. In einer Reihe von Lkws wird dann nur noch im ersten ein Fahrer sitzen, die nachfolgen­den werden alle per Funk gelenkt“.

Diskussion um Auswirkung­en

Nach zwei Impulsvort­rägen, einmal von Professor Klaus-Jürgen Grün vom Goethe-Institut Frankfurt zum Thema „Alles geht digital – nur der Mensch nicht“und Impulsen aus der Praxis von Volker Rath von der Firma Artiso Solutions Blaustein, gab es eine Podiumsdis­kussion. Das Thema dieser Diskussion: „Welche Konsequenz­en auf die Lebens- und Arbeitswel­t erkennen wir“. Teilnehmer der Diskussion waren Professor Klaus-Jürgen Grün, Volker Rath, Prälatin Gabriele Wulz, Karin Uhlmann, Industrie- und Sozialpfar­rerin aus Heilbronn und Otto Sälzle, IHK. Moderator war Jürgen Klotz vom Radiosende­r SWR 4.

Mit Worten auf den Weg von Helmut Koch-Czech vom Arbeitskre­is Evangelisc­her Unternehme­r aus Blaubeuren endete das Forum Digital lernen, produziere­n, leben.

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SZ-FOTO: KÖ Mitglieder des Prälatur-Forums haben sich in der Lernfabrik 4.0 umgesehen.

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