Bunter Festakt der Hospizgruppe
Ehinger Verein hat 20-jähriges Bestehen mit vielen Gästen gefeiert
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EHINGEN - Festakt mit allen Facetten des Lebens: 20 Jahre Ökumenische Hospizgruppe Ehingen ist am Samstagabend im Gemeindezentrum St. Michael am Wenzelstein gefeiert worden. Der abwechslungsreich gestaltete Festakt unterhielt auch viele bekannte Gäste.
„Das Sterben ist Gott sei Dank kein so großes Tabuthema mehr, wie noch vor 20 Jahren“, sagte die Vorsitzende der Ökumenischen Hospizgruppe, Ilse Meßmer, am Samstag in ihren begrüßenden Worten zum Festakt. Mittlerweile wird in der Gesellschaft offener über das Sterben oder Sterbebegleitung gesprochen. 1996, als Ilse Meßmer und Prälat Franz Glaser den ersten Gedanken an einen Hospizverein hatten, war dies noch anders. Die beiden erkannten die Wichtigkeit und Notwendigkeit, Sterbende mit ihren Ängsten, Sorgen und Nöten zu begleiten.
In Würde leben bis zuletzt
Das katholische Gemeindezentrum St. Michael am Wenzelstein war zum Festakt bis auf den letzten Platz besetzt. Unter den Gästen war unter anderem Manuel Hagel, Generalsekretär der CDU in Baden-Württemberg. Der Höhepunkt des Abends war der Festvortrag von Ehrengast Herta Däubler-Gmelin zum Thema „In Würde leben bis zuletzt.“Die ehemalige Bundesjustizministerin ist Schirmherrin des Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verband.
Insgesamt war der Abend genauso bunt wie das Leben selbst gestaltet, unter dem Motto „Wir brauchen einander“. Pfarrerin Susanne Richter und Pfarrer Harald Gehring gaben den Zuhörern theologische Impulse. „Wenn das Leben gelingt, kann auch das Sterben gelingen“, sagte Richter in ihren Grußworten. Sie thematisierte das Leben in Fülle, voll Freude, Friede, Gemeinschaft und Liebe. Gehring bedankte sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern, „die ihre Lebenszeit für Sterbenszeit geben und dabei reich beschenkt werden“.
Es durfte auch gelacht werden an diesem Abend. Das Duo „Spieltrieb96“bot Improvisationstheater und zeigte auch bei diesem ernsten Thema keine Berührungsängste.
Neben der Vorsitzenden Ilse Meßmer, der Einsatzleitung Ute Häußler und deren Stellvertreterin Gabi Zügn, sind viele ausgebildetet ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Ökumenische Hospizgruppe Ehingen tätig. Die Hilfe ist für die Betroffenen und Angehörigen kostenlos, der Verein finanziert sich durch Spenden. Und so freute sich Ilse Meßmer besonders auch über ein „Geburtstagsgeschenk“von Oberbürgermeister Alexander Baumann.