Rewitz und Kollegen musizieren im Allmendinger Bürgerhaus
Quintetto Legno gibt Konzert – Der Bürgermeister spielt das Horn
ALLMENDINGEN (somm) - Das Quintetto Legno hat am Sonntagabend im Allmendinger Bürgerhaus gespielt. Für die Musikvorträge sorgte Robert Rewitz mit seinen zwei Musikerkolleginnen und -kollegen. Das Quintetto Legno setzt sich aus Annette Stader an der Querflöte, Anja Krawinkel am Fagott, Peter Behmüller an der Klarinette, Joachim Treuer an der Oboe und eben Allmendingens Bürgermeister und Musikfan Robert Rewitz am Horn zusammen.
Das Konzertprogramm in Allmendingen wurde von Werken ungarischer Komponisten dominiert. Gestartet waren die fünf Musiker noch mit drei kurzen Stücken des Franzosen Jacques Ibert, um sich anschließend den Komponisten Endre Szervánsky, Alexander Zemlinsky sowie Denes Agay und deren ungarischen Einflüssen auf die Musik des 20. Jahrhunderts zu widmen. Alle ausgewählten Komponisten des Abends haben wenn auch früher geboren, alle im 20. Jahrhundert ihre musikalischen Spuren hinterlassen.
Viel Applaus erntete das Ensemble schon zur Pause im Anschluss an das Bläserquintett von Szervánsky. Man sollte Ungarn heraushören, meinte Robert Rewitz in der Ansage. Natur und Vogelgezwitscher, aber auch geschäftiges Treiben und eine tiefe Trauer wurden in den vier Sätzen erzeugt. Das „Adieu an die Welt“, so formulierte es Rewitz, wurde von Zemlinsky ausgewählt, der wie einige seiner Kollegen in der Nazizeit ins Ausland geflüchtet war. Er starb 1942 im Alter von 71 Jahren in den USA. Von Agay wurden für den Konzertabend fünf einfache Tänze, Polka, Tango, Bolero, Walzer und Rumba gespielt, aber auch vom Briten Arnold mit drei Seemannsliedern, sogenannten Shantys, ein anderes Genre ausgewählt. Diese Shantys enthielten eine weltbekannte Tonfolge. „Peter pfeif ‘ mal“, forderte Rewitz in seiner Ansage den Klarinettisten auf. Gemeint sind die Noten zum Text „What shall we do with the drunken Sailor“(Was sollen wir mit dem betrunkenen Seemann machen), die Arnold in unterschiedlichen Variationen in seine Shantys eingebaut hat. Zu dem Konzert am frühen Sonntagabend waren 60 Zuhörer erschienen, die reichlich Applaus spendeten.