Mit Kopf, Herz und Hand im Schuldienst
Schulrätin Petra Schoch verpflichtet Jürgen Haas als neuen Gemeinschaftsschulleiter
● SCHELKLINGEN - Vor ziemlich genau 50 Jahren hat Jürgen Haas in der Schelklinger Grundschule zum ersten mal auf einer Schulbank Platz genommen. Jetzt ist er der neue Schulleiter der Gemeinschaftsschule Schelklingen-Allmendingen. Schulrätin Petra Schoch beglückwünschte ihn zum neune Posten am Montag bei seiner offiziellen Amtseinsetzung im Foyer der Heinrich-Kaim-Schule.
Seit fünf Wochen ist Haas bereits im Amt. Seine offizielle Amtseinsetzung feierte er im Beisein der Bürgermeister Ulrich Ruckh und Robert Rewitz sowie zahlreicher Kollegen aus dem Gemeinderat oder dem Lehrerkollegium. Schulrätin Petra Schoch vom staatlichen Schulamt in Biberach warf in ihrer Begrüßungsrede einen kleinen Blick zurück auf Haas’ Karriereweg, der mit seiner Einschulung vor ziemlich genau 50 Jahren (1967) in Schelklingen begann und ihn über das technische Gymnasium zu seinem Studienort, der PH Weingarten führte, wo er sein Studium mit Bestnoten abschloss. Stationen an der Kolpingsakademie in Riedlingen, der RobertBosch-Schule in Ulm und der Grund- und Hauptschule Blaubeuren führten ihn 2011 zurück nach Schelklingen, wo er Rektor der Heinrich-Kaim-Schule wurde. Schoch lobte zudem die fachliche Eignung Haas’, der von 1999 bis 2004 am Seminar in Laupheim als Lehrbeauftragter tätig war und Fachberater für die Fächer WZG, Informatik und Erdkunde ist. „Der Spagat zwischen Schulleitung und politischer Arbeit gelingt Ihnen sehr gut“, sagte Schoch, die auch sein Engagement neben seiner Tätigkeit im Schuldienst anerkannte.
Bürgermeister Ulrich Ruckh sagte: „Ich kenne Sie, seit ich in Schelklingen bin, als engagierten Pädagogen, interessierten Bürger sowie verlässlichen Stadtrat und stellvertretenden Bürgermeister. Ich schätze Ihre menschlichen Seiten und dass sie der Region verbunden sind.“Haas sei einer, der Gutes bewahren und Missstände verbessern möchte. Diese sympathischen Eigenschaften würden ihn als Menschen auszeichnen und nun der Gemeinschaftsschule zugutekommen. Es gelte zwei Standorte und zwei Kollegien zu einer pädagogischen Einheit zusammenwachsen zu lassen. Jetzt sei die Zeit, neue Wege zu gehen und alte festgefahrene Strukturen aufzubrechen.
Von vielen Rednern wurde der Wunsch nach einem Französischlehrer für die Gemeinschaftsschule aufgegriffen und auch die politische Situation der Gemeinschaftsschulen im Land. Auch Haas selbst wünschte sich für das Schulwesen ganz allgemein Konstanz und nicht immer neue Reformen. „Wir sollten Änderungen erst einmal eine Zeit lang wirken lassen und dann urteilen“, so Haas. Der neue Schulleiter nahm in seiner Antrittsrede Bezug auf Pädagogikvorreiter wie Georg Kerschensteiner und Johann Heinrich Pestalozzi. Er wolle für eine Schule stehen, in der Charakterbildung und soziales Lernen und nicht nur Pauken und Wissensweitergabe im Vordergrund stünden. Eigenständiges Tun, Reflexion der eigenen Arbeit und eine Bildung auf der Grundlage theoretischer und praktischer Inhalte sollen die Schüler prägen. Das Pestalozzi-Motto „Mit Kopf, Herz und Hand“läge seiner Arbeit zu Grunde. „Das hört sich einfach an, hat aber einen großen Tiefgang. Wenn man nicht jeden Tag mit Freude hier rein kommt, wird es schwierig. Damit Bildung nicht nur aus trockenen Inhalten besteht, sondern Bezug zu den Menschen hat, braucht man Herz“, sagte Haas.
Besonderen Dank sprach er an die Schüler und Lehrer aus, die bei der Planung und Umsetzung der Feier geholfen hatten. Das musikalische Programm steuerten Schüler und der Grundschulchor unter Leitung von Andrea Zoller und Torsten Knaudt bei. „So eine tolle Einsetzungsfeier ist schon Grund genug, Rektor zu werden“, lobte Haas. Nach zahlreichen Geschenken und weiteren Dankesworten klang die Feier bei einem Stehempfang aus.