Steeples verlieren mit 85:105
Ehinger können gegen den Favoriten aus Crailsheim nichts Ausrichten.
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EHINGEN - Das Team Ehingen Urspring hat sein Heimspiel gegen die Crailsheim Merlins mit 85:105 verloren. Die Steeples boten vor heimischem Publikum eine deutlich bessere Leistung als eine Woche zuvor gegen Karlsruhe, brachten den Tabellenzweiten und Aufstiegsanwärter aus Crailsheim aber nicht in Verlegenheit.
Der Heimvorteil der Steeples war stark eingeschränkt, das wurde schon vor Spielbeginn deutlich. Der Block der Merlins-Fans, geleitet von einem Einpeitscher am Megafon, stimmte lautstark auf die Partie ein und gab auch in der Folge keine Ruhe. Aus Sicht der Gäste gab es auch keinen Grund, sich zurückzuhalten – auch wenn im ersten Viertel noch kein großer Unterschied zwischen den favorisierten Crailsheimern und dem Außenseiter Ehingen Urspring auszumachen war.
Im ersten Abschnitt führten zunächst die Merlins, dann die Steeples (9:6), ehe die Gäste zurückschlugen. Sieben Punkte in Folge bescherten Crailsheim die 13:9-Führung nach knapp fünf Minuten. Die Gastgeber zogen durch Dreier von Davonte Lacy und Seger Bonifant gleich (15:15), doch davon ließen sich die ausgebufften Gäste nicht beeindrucken: Kurz darauf stand es 20:15 für die Crailsheimer, die zum Ende des ersten Viertels mit 26:20 vorn lagen.
Der Vorsprung wuchs im zweiten Abschnitt rasch und bis auf zwölf Punkte an (35:23/13. Minute). Der Tabellenzweite hielt seinen Gegner auch danach auf Abstand und baute die Führung noch aus. Nach sieben Punkten der Gäste in Serie hieß es nach knapp 16 Minuten 46:29 für den früheren Bundesligisten.
Mit Routine und Ruhe spulte Crailsheim seine Angriffe ab – offensichtlich war, dass das Team nicht nur erfahrener, sondern auch eingespielter ist als die Steeples. Ehingen Urspring kämpfte darum, den Rückstand nicht zu groß werden zu lassen. Bis zur Halbzeit kam der Außenseiter sogar noch einmal heran, wenn auch nur leicht. 40:54 stand es aus Sicht der Gastgeber – ein Ergebnis, das hoffen ließ auf die Wende.
Doch die Merlin zerstörten diese Hoffnung nach der Pause rasch. Nach einem schnellen Korberfolg zum Auftakt und zwei Dreiern danach zog Crailsheim auf 62:40 davon. Kurz darauf folgte die schwächste Phase der Gäste, die sich Unkonzentriertheiten und Flüchtigkeitsfehler leisteten. Aber diese Phase währte nur kurz und endete, nachdem die Steeples auf 55:70 herangekommen waren. Frank Turner und Chase Griffin verwandelten innerhalb einer halben Minute zwei Dreier zum 76:55. Crailsheim hatte wieder alles im Griff, führte nach 30 Minuten mit 84:62.
Spätestens mit dem ersten Korberfolg im vierten Viertel – einem Dreier von Michael Smith zum 87:62 (am Ende wies die Statistik zwölf erfolgreiche Drei-Punkte-Würfe für die Merlins auf, sieben für die Steeples) – war klar, dass der Sieger an diesem Abend Crailsheim heißen würde. Zielstrebig steuerten die Gäste auf die 100-Punkte-Marke zu, die drei Minuten vor Ende beim 100:78 erreicht war. Die Steeples steckten nie auf – was ihr Trainer Domenik Reinboth dann auch hervorhob. „Die Mannschaft hat gekämpft, bis zum Schluss. Ich denke, sie hat verstanden, dass man sich so wie im letzten Heimspiel gegen Karlsruhe nicht präsentieren darf.“Eine Woche davor hatte Ehingen Urspring gegen Aufsteiger Karlsruhe an gleicher Stelle mit 65:104 verloren.
Effiziente Gäste
Erneut 100 Punkte kassiert zu haben, war Reinboth aber ein Dorn im Auge. „Wir wollten Crailsheim in jedem Viertel unter 20 Punkte halten“, so der Steeples-Trainer. „Das hat nicht geklappt.“Auch weil die Merlins im Angriff gute Quoten hatten – zwei Drittel aller Zwei-Punkte-Würfe fanden ihr Ziel, bei den Dreiern waren es 55 Prozent. „Meine Mannschaft war sehr effizient“, sagte denn auch Crailsheims Trainer Tuomas Iisalo. Er war mit dem souveränen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden, am Ende einer englischen Woche und eine Woche vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer Vechta.
Team Ehingen Urspring – Crailsheim Merlins 85:105 (20:26, 20:28, 22:30, 23:21). Steeples: Lacy (16), Bonifant (20), Yebo (10), Hayes (19), Kolo (4), Preston (14), Meister (2), Noeres, Strangmeyer, Aunitz. Erfolgreichste Merlins-Werfer: Cuffee (21), Gay (15), Wysocki (14).