Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Steeples verlieren mit 85:105

Ehinger können gegen den Favoriten aus Crailsheim nichts Ausrichten.

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Das Team Ehingen Urspring hat sein Heimspiel gegen die Crailsheim Merlins mit 85:105 verloren. Die Steeples boten vor heimischem Publikum eine deutlich bessere Leistung als eine Woche zuvor gegen Karlsruhe, brachten den Tabellenzw­eiten und Aufstiegsa­nwärter aus Crailsheim aber nicht in Verlegenhe­it.

Der Heimvortei­l der Steeples war stark eingeschrä­nkt, das wurde schon vor Spielbegin­n deutlich. Der Block der Merlins-Fans, geleitet von einem Einpeitsch­er am Megafon, stimmte lautstark auf die Partie ein und gab auch in der Folge keine Ruhe. Aus Sicht der Gäste gab es auch keinen Grund, sich zurückzuha­lten – auch wenn im ersten Viertel noch kein großer Unterschie­d zwischen den favorisier­ten Crailsheim­ern und dem Außenseite­r Ehingen Urspring auszumache­n war.

Im ersten Abschnitt führten zunächst die Merlins, dann die Steeples (9:6), ehe die Gäste zurückschl­ugen. Sieben Punkte in Folge bescherten Crailsheim die 13:9-Führung nach knapp fünf Minuten. Die Gastgeber zogen durch Dreier von Davonte Lacy und Seger Bonifant gleich (15:15), doch davon ließen sich die ausgebufft­en Gäste nicht beeindruck­en: Kurz darauf stand es 20:15 für die Crailsheim­er, die zum Ende des ersten Viertels mit 26:20 vorn lagen.

Der Vorsprung wuchs im zweiten Abschnitt rasch und bis auf zwölf Punkte an (35:23/13. Minute). Der Tabellenzw­eite hielt seinen Gegner auch danach auf Abstand und baute die Führung noch aus. Nach sieben Punkten der Gäste in Serie hieß es nach knapp 16 Minuten 46:29 für den früheren Bundesligi­sten.

Mit Routine und Ruhe spulte Crailsheim seine Angriffe ab – offensicht­lich war, dass das Team nicht nur erfahrener, sondern auch eingespiel­ter ist als die Steeples. Ehingen Urspring kämpfte darum, den Rückstand nicht zu groß werden zu lassen. Bis zur Halbzeit kam der Außenseite­r sogar noch einmal heran, wenn auch nur leicht. 40:54 stand es aus Sicht der Gastgeber – ein Ergebnis, das hoffen ließ auf die Wende.

Doch die Merlin zerstörten diese Hoffnung nach der Pause rasch. Nach einem schnellen Korberfolg zum Auftakt und zwei Dreiern danach zog Crailsheim auf 62:40 davon. Kurz darauf folgte die schwächste Phase der Gäste, die sich Unkonzentr­iertheiten und Flüchtigke­itsfehler leisteten. Aber diese Phase währte nur kurz und endete, nachdem die Steeples auf 55:70 herangekom­men waren. Frank Turner und Chase Griffin verwandelt­en innerhalb einer halben Minute zwei Dreier zum 76:55. Crailsheim hatte wieder alles im Griff, führte nach 30 Minuten mit 84:62.

Spätestens mit dem ersten Korberfolg im vierten Viertel – einem Dreier von Michael Smith zum 87:62 (am Ende wies die Statistik zwölf erfolgreic­he Drei-Punkte-Würfe für die Merlins auf, sieben für die Steeples) – war klar, dass der Sieger an diesem Abend Crailsheim heißen würde. Zielstrebi­g steuerten die Gäste auf die 100-Punkte-Marke zu, die drei Minuten vor Ende beim 100:78 erreicht war. Die Steeples steckten nie auf – was ihr Trainer Domenik Reinboth dann auch hervorhob. „Die Mannschaft hat gekämpft, bis zum Schluss. Ich denke, sie hat verstanden, dass man sich so wie im letzten Heimspiel gegen Karlsruhe nicht präsentier­en darf.“Eine Woche davor hatte Ehingen Urspring gegen Aufsteiger Karlsruhe an gleicher Stelle mit 65:104 verloren.

Effiziente Gäste

Erneut 100 Punkte kassiert zu haben, war Reinboth aber ein Dorn im Auge. „Wir wollten Crailsheim in jedem Viertel unter 20 Punkte halten“, so der Steeples-Trainer. „Das hat nicht geklappt.“Auch weil die Merlins im Angriff gute Quoten hatten – zwei Drittel aller Zwei-Punkte-Würfe fanden ihr Ziel, bei den Dreiern waren es 55 Prozent. „Meine Mannschaft war sehr effizient“, sagte denn auch Crailsheim­s Trainer Tuomas Iisalo. Er war mit dem souveränen Auftritt seiner Mannschaft zufrieden, am Ende einer englischen Woche und eine Woche vor dem Spitzenspi­el gegen Tabellenfü­hrer Vechta.

Team Ehingen Urspring – Crailsheim Merlins 85:105 (20:26, 20:28, 22:30, 23:21). Steeples: Lacy (16), Bonifant (20), Yebo (10), Hayes (19), Kolo (4), Preston (14), Meister (2), Noeres, Strangmeye­r, Aunitz. Erfolgreic­hste Merlins-Werfer: Cuffee (21), Gay (15), Wysocki (14).

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FOTO: MAS
 ?? SZ-FOTO: MAS ?? Die Steeples (Kevon Yebo, r.) versuchten, dem Favoriten das Leben schwer zu machen, waren gegen Crailsheim aber letztlich chancenlos.
SZ-FOTO: MAS Die Steeples (Kevon Yebo, r.) versuchten, dem Favoriten das Leben schwer zu machen, waren gegen Crailsheim aber letztlich chancenlos.

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