Bücher und Autogramme von Eichhorn
Bücherflohmarkt in Allmendingen kommt bei den Literaturfreunden gut an
● ALLMENDINGEN - Als Schnäppchenmarkt für Lese- und Literaturfreunde hat sich einmal mehr der Bücherflohmarkt in Allmendingen erwiesen. Der Flohmarkt war im Laufe des Jahres um eine Woche vorverlegt worden, fand aber wie üblich in der viel Platz bietenden Turn- und Festhalle statt. Organisator Rainer Feucht zeigte sich letztlich zufrieden, dass der Termin am Ende der Herbstferien doch gut angenommen wurde.
Zwar sei der Zustrom nicht so stark wie vor etlichen Jahren gewesen, doch sah Feucht nach längerer Zeit am Vormittag einmal wieder eine längere Schlange am Einlass. Erwachsene mussten einen kleinen Obolus zahlen, um die Veranstaltung unter dem Dach des Gemeindemarketings Allmendingen zu ermöglichen.
Als Anbieter wirkte erstmals auch der Söflinger Buchautor und ehemalige Besitzer der Ulmer Buchhandlung Eichhorn, Manfred Eichhorn, mit. Er signierte auch Bücher. Rund 50 Leser seiner Krimis, Geschichten und schwäbischen Haikus fanden den Weg zu Eichhorns Stand am Südausgang, um sich ein Autogramm geben zu lassen. Eichhorn war in der Vergangenheit schon einmal beim Allmendinger Bücherflohmarkt zu einer Signierstunde gewesen. Durch die Aufgabe seiner Buchhandlung verkauft er nun die Restbestände. Rainer G. Feucht, der auch aus Söflingen gebürtig ist, wies gern auf den Stand des Buchautors hin. Eichhorn verkaufte auch Postkarten mit schwäbischen Haiku-Sprüchen, zum Beispiel mit seinem Lieblingsspruch: „So näh will i bei dir sei: Mei Hemad liegt scho auf dem Bügelbrett.“
Kinder und Jugendliche hatten freien Eintritt, sodass dieser Zielgruppe keinerlei Grenzen gesetzt waren, um an günstiges Lesematerial aus allen erdenklichen Genres zu kommen. Lesematerial, das nicht im Internet zu haben ist, weil es schon Jahre und Jahrzehnte auf dem Buckel hat, aber aus zweiter Hand stammt – und meist in sehr gutem Zustand war und günstig bis sehr günstig abgegeben wurde. Vom Comic bis zur Enzyklopädie, vom Kinderbuch bis zu Kriegsschilderungen reichte das Angebot. Bestseller vergangener Jahrzehnte und Titel, die man gelesen haben muss, waren in dem Riesenangebot ausfindig zu machen. Erlaubt war bei dem Allmendinger Flohmarkt eigentlich nur alles aus Papier, so sind zum Beispiel auch kunstvolle Weihnachtssterne an einem Stand seit Jahren Teil des Angebots.
Durchgehen lassen könnte man von Organisationsseite vielleicht noch Hörbücher und verfilmte Literaturklassiker. Doch schlichen sich diesmal, wie sich am Nachmittag zeigte, zum Beispiel ein paar Allerwelts-DVDs oder auch gerahmte Gemälde ein. Das sei nicht in Ordnung und es sollte in Zukunft auch wieder der Grundsatz von „nur Papier“eingehalten werden, sagte Rainer Feucht. Der Veranstaltungsleiter wies Anbieter von Druckwerken über die Nazi-Zeit in deren eigenem Interesse darauf hin, dass Hakenkreuze in der Öffentlichkeit nicht offen ersichtlich gezeigt werden dürfen. Es reiche aber aus, wenn das Symbol auf Covern ausgestellter Bücher mit einem Post-itSticker abgedeckt würde.
Kam der größere Ansturm an Lese- und Kaufwilligen am Vormittag, so zog sich der relativ kurze Nachmittag für die Anbieter mangels dauernder Zuläufe an ihren Ständen doch etwas in die Länge. Bis 15 Uhr ging der Bücherflohmarkt. Wer nach 14 Uhr erschien, der musste sich äußerst sputen, weil die ersten Händler anfingen, einzupacken.
Anbieter aus nah und fern
Anbieter aus Stuttgart und aus dem Allgäu, aus der direkten Nachbarschaft zu Allmendingen und dem Ulmer Raum verkauften und freuten sich, die Standgebühr und darüber hinaus Einnahmen gemacht zu haben, die teilweise sofort in die Verpflegung – es bewirtete die TSV-Tennisabteilung – oder auch den eigenen Bücherkauf angelegt wurden. Mit dabei war auch wieder der Pfarrer aus dem Ostharz, also der ehemaligen DDR, der vergangenes Jahr witterungsbedingt pausieren musste und jetzt wieder Bücher aus der früheren Pfarrbücherei für einen guten Zweck verkaufte.
Der nächste Bücherflohmarkt in Allmendingen soll am Samstag, 10. November 2018, stattfinden.