Simulierter Brand fordert vor allem die Zusammenarbeit
Feuerwehren und DRK absolvieren Jahresübung an Pflegeheim und Wohnpark „Maria Hilf“in Untermarchtal
● UNTERMARCHTAL - Die stets im Herbst angesetzte Großübung der Feuerwehren aus Munderkingen, Unter- und Obermarchtal, Reutlingendorf und Rottenacker hat heuer am klösterlichen Alten- und Pflegheim mit Wohnpark „Maria Hilf “stattgefunden. Knapp 100 aktive Mitglieder der Feuerwehren und des Roten Kreuzes waren bei der Einsatzübung anwesend. Gefordert waren Zusammenspiel, Verständigung, Koordination und die Kenntnis der Räumlichkeiten. Die Einsatzleitung lag beim Untermarchtaler Kommandanten Wolfgang Merkle.
Zu Beginn des Einsatzes musste Untermarchtals Gruppenführer, Andreas Werz, mit Atemschutzträgern in das verrauchte Gebäude, um im dritten Stock eingeschlossene und verletzte Personen zu retten. Unterdessen erreichte die Munderkinger Drehleiter den Brandschauplatz. Munderkingens Kommandant, Joachim Enderle, bildete zusammen mit dem Rottenacker Kommandanten Gerd Grözinger eine Führungsgruppe. Sie unterstützten mit ihren Verbänden die örtliche Wehr.
Die Einsatzhilfen des Kreisverbands vom Roten Kreuz waren zusammen mit einem Rettungstrupp und einem Fahrzeug vom Bevölkerungsschutz ebenfalls alarmiert worden und nun ebenfalls vor Ort. Notarzt Andreas Rost leitete in eigens eingerichteteten Räumen des Untergeschoss der Wohnanlage die Versorgung der Verletzten mit Unterstützung des DRK-Kreisverbands und dessen Einsatzleiter, Andreas Gumper.
Die Wehren aus Obermarchtal mit Kommandant Martin Munding und Reutlingendorf mit Kommandant Frank Ried kümmerten sich um die Löschwasserversorgung. Dieses wurde aus einer Löschwasserzisterne in rund 100 Metern Entfernung gepumpt. In den Gebäuden wurde kein Löschwasser angewendet, doch Schlauchleitungen wurden zur Übung verlegt.
25 Menschen müssen von den Helfern gerettet werden
Die wichtige Rettung von 25 Personen wurde zur Herausforderung für die Feuerwehrleute und die Rotkreuzhelfer. Die Stockwerke waren zum Teil stark verraucht und der Einsatz von Aufzügen ist im Brandfall grundsätzlich untersagt.
Horizontale und vertikale Rettung wurden geübt. Das bedeutet, dass die Rettunghelfer sehr koordiniert untereinander handeln müssen und die Rettungswege in den Stockwerken fein abgestimmt werden. Ein Aufzug kann hier unter besonderen Umständen ebenfalls benutzt werden. Beispielsweise, wenn dieser sich nicht im Bereich des Brandes oder der Verrauchung befindet.
Das in den Rettungs- und Evakuierungslisten vermerkte Haustechnikpersonal musste hier ebenfalls Hand anlegen und den Ablauf mitbegleiten und überwachen.
Der Gesamtablauf der Übung wurde zum Ende hin anschließend mit dem leitenden Personal und der Hausverwaltung intensiv besprochen. Diese „Manöverkritik“unter Leitung von Kommandant Merkle und dem beauftragten Sicherheitsingenieur, Manfred Oelmaier, wurde für Kritik und Verbesserungsvorschläge genutzt.
Rettungsdienste sammeln Verbesserungsvorschläge
Verbesserungsmöglichkeiten im Ablauf werden vor allem im Bereich der Außentreppen gesehen. Notarzt Andreas Rost forderte zusammen mit DRK-Einsatzleiter Andreas Gumper wieder die Verlegung des Behandlungsraumes für Verletzte in ein Außenzelt. Die bei der Übung genutzten Innenräume im Untergeschoss seien beengt und schwer zugänglich. Dies erschwere den Transport und die Behandlung. Ferner könne der zentrale Sammelplatz ebenfalls an den Standort des Behandlungszelts verlegt werden. Notfallseelsorger Thomas Eisele von der Munderkinger Wehr würde dies ebenfalls befürworten.
Die aufgenommenen Kritikpunkte sollen nun aufgearbeitet werden, erklärte Kommandant Wolfgang Merkle. Pflegedienstleiterin Schwester Patricia Baumann, Generaloberin Schwester Elisabeth Halbmann und Hausoberin Schwester Lintrud Funk bedankten sich für die reibungslose und gut organisierte Übung aller Wehren.