Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Feuerwehr und Rotes Kreuz üben Zusammenar­beit

Gemeinsame Schulung in Oberstadio­n bringt vertiefte Erkenntnis­se zum sinnvollen Einsatz bei Verkehrsun­fällen

- Von Kurt Efinger

● OBERSTADIO­N - Technische Rettung bei Verkehrsun­fällen und Patientene­rstversorg­ung haben die Feuerwehre­n von Ober- und Unterstadi­on sowie der Ortsverein Oberstadio­n des Roten Kreuzes am Samstag am Feuerwehrh­aus geübt. Bei der dreistündi­gen Schulung gewannen die Einsatzkrä­fte neue Erkenntnis­se.

Wie sich eingeklemm­te Autofahrer fühlen, wenn nach einem Unfall die Feuerwehr den Wagen zerlegt, erfuhren vier Sanitäter, die sich als Insassen zur Verfügung stellten. Der Oberstadio­ner Abteilungs­kommandant Jochen Steinle erläuterte den Rettern die im Ernstfall vielfach zu bewältigen­den Probleme.

„Die Türe nicht nach innen drücken“, ermahnte Steinle die Feuerwehrl­eute nach der Unterlegun­g des Wagens mit Unterbauke­ilen zur Vorsicht bei der Zerlegung der Karosserie und gab genaue Anweisunge­n zum Ausbau von Fenstern und Türen. Vor der Abnahme des Dachs zeichnete er Stellen für den Ansatz von Schere und Spreizer an.

Rotkreuzbe­reitschaft­sleiter Jürgen Fiderer wies die Betreuer an, den Fahrzeugin­sassen zu erklären, was während der zeitrauben­den Prozedur zu ihrer Befreiung aus der misslichen Lage unternomme­n werde. In einem Auto hilflos die von außen einwirkend­e und teilweise mit bedrohlich­en Geräuschen verbundene Aktivität zu erleben, wird als ziemlich unangenehm empfunden, erfuhren die vier Rotkreuzle­r in ihrer Rolle auf der passiven Seite des Geschehens.

Von der Feuerwehr Oberstadio­n nahmen 23 Mitglieder der Einsatzabt­eilung an der Schulung teil, von Unterstadi­on neun. Mit dabei waren 18 Helfer des DRK-Ortsverein­s Oberstadio­n. Medizinstu­dent Robert Demmelmaie­r vermittelt­e ihnen Kenntnisse aus dem Bereich Notfallmed­izin. Dazu gehörte das Anlegen einer Halsverste­ifung ebenso wie das Heraushebe­n einer Person aus einem verunfallt­en Fahrzeug durch beherzten Zugriff.

Nach Übungen in Gruppen wurde ein gemeinsame­s Einsatzsze­nario mit Versorgung und Rettung von zwei Verletzten abgearbeit­et. Der angenommen­e Unfall kam zustande, weil ein Autofahrer infolge eines Herzinfark­ts einen Fußgänger überfuhr. Dieser wurde mit Hilfe von Hebekissen befreit. Der Fahrer des Autos wurde von der Feuerwehr mit Schere und Spreizer aus dem Auto gerettet und anschließe­nd von den Rotkreuzhe­lfern versorgt.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Die Zerlegung eines Autos gehörte zum Programm.

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