40 neue Bauplätze für Erbach
Stadtverwaltung möchte Bauleitplanverfahren am Schellenberg schnell umsetzen
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ERBACH - Bereits 2013 hat der Stadtrat Erbach beschlossen, für den Bereich „Schellenberg“einen Bebauungsplan aufzustellen. Jetzt möchte die Verwaltung das Bauleitplanverfahren und damit die Erschließung eines neuen Wohnbaugebietes mit rund 40 Bauplätzen beschleunigen.
Im Mai diesen Jahres wurde das Baugesetzbuch geändert. Neu aufgenommen wurde Paragraf 13 b, der eine Einbeziehung von Außenbereichsflächen in einem beschleunigten Verfahren ermöglicht. Der Paragraf gilt bis zum 31. Dezember 2019 für Bebauungspläne, die mit einer Wohnbaufläche von 10 000 Quadratmetern geplant sind und sich an bebaute Ortsteile anschließen.
Der aktuelle Geltungsbereich des Bebauungsplans wurde, insbesondere im Hinblick auf die Belange des Denkmalschutzes, erheblich vom Höhenweg abgerückt. Auf einer vom Büro Wick und Partner erstellten Visualisierung der künftigen Wohnbebauung ist erkennbar, dass es zu keiner Beeinträchtigung des Schlosses oder der Kirche komme. Das bereits im vorherigen Verfahren erstellte Geruchsprognosegutachten bestätigt, dass die bestehenden Aussiedlerhöfe selbst bei einer Verdoppelung der aktuellen Immissionen (es bestehen Entwicklungsmöglichkeiten für die Betriebe) durch das neue Baugebiet nicht beeinträchtigt werden und die neuen Wohnbebauung auch nicht.
Durch die Beschränkung auf eine Grundfläche von 10 000 Quadratmetern Wohnbaufläche hat sich der ehemalige Geltungsbereich ebenfalls reduziert. Das Mischgebiet und die Gewerbefläche entlang der Erlenbachstraße müssten bei der schnellen Umsetzung entfallen. „Das Gewerbegebiet ist aber nicht generell gestrichen. Es wird dann in weiteren, sepa- raten Planungen umgesetzt“, erklärte Bürgermeister Achim Gaus.
Bei einer Grundflächenzahl (bei einem 1000 Quadratmeter großen Grundstück und einer Grundflächenzahl von 0,4 sind 400 Quadratmeter bebaubar, Anm. der Red.) von 0,4 wird die Obergrenze von 10 000 Quadratmetern um 3355 Quadratmeter überschritten. Somit müsste das Gebiet verkleinert werden. Bei einer Grundflächenzahl von 0,3 könne der im vorherigen Plan als Wohnbaufläche ausgewiesene Bereich aber vollständig überplant werden. Aufgrund der großen Grundstücke und der sensiblen landschaftlichen Lage, insbesondere auch im Hinblick auf den Denkmalschutz, unterstützt die Verwaltung eine Grundflächenzahl von 0,3 und somit eine aufgelockerte Bebauung. Hier könnte auch im Hinblick auf die Erschließung gleich die gesamte Wohnbaufläche mit einer Ringstraße entwickelt werden.
Maria-Magdalena Ochs (SPD) wollte wissen, ob der historische Weg, der am Gebiet entlang führt, erhalten bleibe und warum das Neubaugebiet nicht den Gewann-Namen trage. Achim Gaus bestätigte, dass die bestehenden Wege erhalten blieben. „Mir erschien der Name des benachbarten Schellenbergs für das Neubaugebiet besser geeignet, als der Gewann-Name Fischgrube“, erklärte der Bürgermeister mit einem Schmunzeln, in das dann auch die anwesenden Ratsmitglieder einstimmten.
Markus Gerber (CDU) wollte wissen, wie groß die geplanten Baugrundstücke würden. Stadtbaumeisterin Sandra Dolderer erklärte, dass bisher Grundstücke zwischen 500 und 600 Quadratmetern geplant seien. Aufgrund der verringerten Grundflächenzahl müsse jedoch nach dem Entwurfsbeschluss nochmals über dieses Thema gesprochen werden. „Wenn es nötig wird, haben wir aber noch genügend Zeit nachzuarbeiten“, erklärte Dolderer.
Ferner informierte sie darüber, dass unter den knapp 40 Bauplätzen ebenfalls Grundstücke für Doppelhäuser oder Geschosswohnungsbau geplant sind und im nördlichen Bereich des Gebiets einige neue Parkplätze, die auch von den Gottesdienstbesuchern am Wochenende genutzt werden können, geschaffen werden. Im Endausbau werden weiter Zufahrten für das Wohngebiet geschaffen. Dadurch soll zusätzlich eine Entlastung für den westlichen Ortsrand erreicht werden.