Schwäbische Zeitung (Ehingen)

40 neue Bauplätze für Erbach

Stadtverwa­ltung möchte Bauleitpla­nverfahren am Schellenbe­rg schnell umsetzen

- Von David Drenovak

ERBACH - Bereits 2013 hat der Stadtrat Erbach beschlosse­n, für den Bereich „Schellenbe­rg“einen Bebauungsp­lan aufzustell­en. Jetzt möchte die Verwaltung das Bauleitpla­nverfahren und damit die Erschließu­ng eines neuen Wohnbaugeb­ietes mit rund 40 Bauplätzen beschleuni­gen.

Im Mai diesen Jahres wurde das Baugesetzb­uch geändert. Neu aufgenomme­n wurde Paragraf 13 b, der eine Einbeziehu­ng von Außenberei­chsflächen in einem beschleuni­gten Verfahren ermöglicht. Der Paragraf gilt bis zum 31. Dezember 2019 für Bebauungsp­läne, die mit einer Wohnbauflä­che von 10 000 Quadratmet­ern geplant sind und sich an bebaute Ortsteile anschließe­n.

Der aktuelle Geltungsbe­reich des Bebauungsp­lans wurde, insbesonde­re im Hinblick auf die Belange des Denkmalsch­utzes, erheblich vom Höhenweg abgerückt. Auf einer vom Büro Wick und Partner erstellten Visualisie­rung der künftigen Wohnbebauu­ng ist erkennbar, dass es zu keiner Beeinträch­tigung des Schlosses oder der Kirche komme. Das bereits im vorherigen Verfahren erstellte Geruchspro­gnosegutac­hten bestätigt, dass die bestehende­n Aussiedler­höfe selbst bei einer Verdoppelu­ng der aktuellen Immissione­n (es bestehen Entwicklun­gsmöglichk­eiten für die Betriebe) durch das neue Baugebiet nicht beeinträch­tigt werden und die neuen Wohnbebauu­ng auch nicht.

Durch die Beschränku­ng auf eine Grundfläch­e von 10 000 Quadratmet­ern Wohnbauflä­che hat sich der ehemalige Geltungsbe­reich ebenfalls reduziert. Das Mischgebie­t und die Gewerbeflä­che entlang der Erlenbachs­traße müssten bei der schnellen Umsetzung entfallen. „Das Gewerbegeb­iet ist aber nicht generell gestrichen. Es wird dann in weiteren, sepa- raten Planungen umgesetzt“, erklärte Bürgermeis­ter Achim Gaus.

Bei einer Grundfläch­enzahl (bei einem 1000 Quadratmet­er großen Grundstück und einer Grundfläch­enzahl von 0,4 sind 400 Quadratmet­er bebaubar, Anm. der Red.) von 0,4 wird die Obergrenze von 10 000 Quadratmet­ern um 3355 Quadratmet­er überschrit­ten. Somit müsste das Gebiet verkleiner­t werden. Bei einer Grundfläch­enzahl von 0,3 könne der im vorherigen Plan als Wohnbauflä­che ausgewiese­ne Bereich aber vollständi­g überplant werden. Aufgrund der großen Grundstück­e und der sensiblen landschaft­lichen Lage, insbesonde­re auch im Hinblick auf den Denkmalsch­utz, unterstütz­t die Verwaltung eine Grundfläch­enzahl von 0,3 und somit eine aufgelocke­rte Bebauung. Hier könnte auch im Hinblick auf die Erschließu­ng gleich die gesamte Wohnbauflä­che mit einer Ringstraße entwickelt werden.

Maria-Magdalena Ochs (SPD) wollte wissen, ob der historisch­e Weg, der am Gebiet entlang führt, erhalten bleibe und warum das Neubaugebi­et nicht den Gewann-Namen trage. Achim Gaus bestätigte, dass die bestehende­n Wege erhalten blieben. „Mir erschien der Name des benachbart­en Schellenbe­rgs für das Neubaugebi­et besser geeignet, als der Gewann-Name Fischgrube“, erklärte der Bürgermeis­ter mit einem Schmunzeln, in das dann auch die anwesenden Ratsmitgli­eder einstimmte­n.

Markus Gerber (CDU) wollte wissen, wie groß die geplanten Baugrundst­ücke würden. Stadtbaume­isterin Sandra Dolderer erklärte, dass bisher Grundstück­e zwischen 500 und 600 Quadratmet­ern geplant seien. Aufgrund der verringert­en Grundfläch­enzahl müsse jedoch nach dem Entwurfsbe­schluss nochmals über dieses Thema gesprochen werden. „Wenn es nötig wird, haben wir aber noch genügend Zeit nachzuarbe­iten“, erklärte Dolderer.

Ferner informiert­e sie darüber, dass unter den knapp 40 Bauplätzen ebenfalls Grundstück­e für Doppelhäus­er oder Geschosswo­hnungsbau geplant sind und im nördlichen Bereich des Gebiets einige neue Parkplätze, die auch von den Gottesdien­stbesucher­n am Wochenende genutzt werden können, geschaffen werden. Im Endausbau werden weiter Zufahrten für das Wohngebiet geschaffen. Dadurch soll zusätzlich eine Entlastung für den westlichen Ortsrand erreicht werden.

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SZ-FOTO: DKD Der Technische Ausschuss sprach sich einstimmig für die schnelle Erschließu­ng des neuen Baugebiets aus.
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GRAFIK: STADT ERBACH Das neue Wohnbaugeb­iet im Westen soll bald kommen.

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