Minikreisel soll Verkehrsfluss besser regeln
Erbach möchte den Knotenpunkt zwischen Lützelried und Daimler-Straße beruhigen – Rund 460 000 Euro Kosten
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ERBACH - Die Stadt Erbach hat unlängst ein Radwegekonzept für das gesamte Stadtgebiet erstellt. Darin wird unter anderem der Knotenpunkt Lützelried-Heinrich-Hammer-Straße für Radfahrer und Fußgänger als gefährlich eingestuft. Zudem wurde auf die schwierige Querungsmöglichkeit der Straße hingewiesen. Diese Situation soll jetzt durch einen Minikreisverkehr verbessert werden.
Der Kreuzungsbereich Lützelried-Daimlerstraße und die sich anschließende Heinrich-HammerStraße sind einerseits durch das Gewerbegebiet und andererseits durch das benachbarte Fachmarktzentrum ein besonders stark frequentierter Straßenzug. Um diesen für die aktuellen und die zu erwartenden Verkehrsströme baulich zu optimieren, hat die Verwaltung das Büro Wassermüller aus Ulm beauftragt, die Situation auch im Hinblick auf die Verkehrssicherheit zu überprüfen. Ingenieur Roland Schmuck stellte die Ergebnisse samt Lösungsmöglichekeiten am Montagabend im technischen Ausschuss vor. Insgesamt gebe es drei Varianten für die Umgestaltung des Knotenpunktes, die alle Vor- und Nachteile haben.
Alle drei Varianten beinhalten westlich der Kreuzung die Anlegung von zwei barrierefreien Bushaltestellen für den Stadtbus und die Ergänzung des fehlenden Gehweges in der Daimlerstraße zum Radweg Lützelried.
Variante eins, für die sich Verwaltung und Ausschuss letztendlich entschieden haben, kostet rund 460 000 Euro und ist ein Minikreisverkehr. Dieser sorge an dieser Stelle für eine Geschwindigkeitsreduzierung der Autos und erreiche zudem die besten Ergebnisse für querende Fußgänger und Radfahrer. Variante zwei, eine abknickende Vorfahrtstraße, hätte 360 000 Euro gekostet, habe sich für die Steuerung des Verkehrsflusses jedoch nicht als sinnvoll erwiesen. Variante drei mit Kosten von rund 300 000 Euro hätte grundsätzlich nur eine Sanierung des Bestands bedeutet.
Bürgermeister Achim Gaus sagt: „Ich hatte zuerst mit der abknickenden Vorfahrtsstraße geliebäugelt. Wirklich Sinn macht auf Dauer aber nur der Minikreisel, auch wenn er die teuerste Alternative ist.“Nur so sei eine langfristige Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer gewährleistet. Zudem befürchte er, dass wenn die Stadt jetzt spare, diese aufgrund der Verkehrsentwicklung irgendwann ohnehin nicht um den Kreisverkehr herum komme.
Die Geminderatsfraktionen stimmten Gaus durch die Bank weg zu. Helmut Braun (FWV) bestätigte die starke Verkehrsbelastung und sagt: „Der Kreisel bringt die beste Verkehrslenkung. Auf der Straße zum Fachmarktzentrum wird sehr schnell gefahren. Unabhängig von den Kosten, befürworte ich auch Variante 1.“
Markus Gerber (CDU) war ebenfalls dieser Meinung: „Mein Herz schlägt auch für den Minikreisel. Wenn wir da was machen, dann richtig. Das ist das schlüssigste Konzept von der Verkehrssicherheit her.“
Maria Magdalena Ochs (SPD) sprach zuerst die hohen Kosten an, legte aber doch gesteigerten Wert auf die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer. „Das ist schon so eine Racingstrecke in Erbach. Mit dem Kreisel und den Querungshilfen hätten auch ältere Leute eine sichere Möglichkeit, dort die Straße sicher zu überqueren.“
Der technische Ausschuss sprach sich in der Abstimmung einstimmig für die Variante mit dem Minikreisverkehr aus. Allerdings muss die endgültige Entscheidung, wegen der hohen Investitionssumme von 460 000 Euro, im Gemeinderat fallen.
„Das ist schon so eine Racingstrecke in Erbach. Mit dem Kreisel und den Querungfshilfen hätten auch ältere Leute eine sichere Möglichkeit dort die Straße sicher zu überqueren.“Maria Magdalena Ochs Stadträtin (SPD)