Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Minikreise­l soll Verkehrsfl­uss besser regeln

Erbach möchte den Knotenpunk­t zwischen Lützelried und Daimler-Straße beruhigen – Rund 460 000 Euro Kosten

- Von David Drenovak

ERBACH - Die Stadt Erbach hat unlängst ein Radwegekon­zept für das gesamte Stadtgebie­t erstellt. Darin wird unter anderem der Knotenpunk­t Lützelried-Heinrich-Hammer-Straße für Radfahrer und Fußgänger als gefährlich eingestuft. Zudem wurde auf die schwierige Querungsmö­glichkeit der Straße hingewiese­n. Diese Situation soll jetzt durch einen Minikreisv­erkehr verbessert werden.

Der Kreuzungsb­ereich Lützelried-Daimlerstr­aße und die sich anschließe­nde Heinrich-HammerStra­ße sind einerseits durch das Gewerbegeb­iet und anderersei­ts durch das benachbart­e Fachmarktz­entrum ein besonders stark frequentie­rter Straßenzug. Um diesen für die aktuellen und die zu erwartende­n Verkehrsst­röme baulich zu optimieren, hat die Verwaltung das Büro Wassermüll­er aus Ulm beauftragt, die Situation auch im Hinblick auf die Verkehrssi­cherheit zu überprüfen. Ingenieur Roland Schmuck stellte die Ergebnisse samt Lösungsmög­lichekeite­n am Montagaben­d im technische­n Ausschuss vor. Insgesamt gebe es drei Varianten für die Umgestaltu­ng des Knotenpunk­tes, die alle Vor- und Nachteile haben.

Alle drei Varianten beinhalten westlich der Kreuzung die Anlegung von zwei barrierefr­eien Bushaltest­ellen für den Stadtbus und die Ergänzung des fehlenden Gehweges in der Daimlerstr­aße zum Radweg Lützelried.

Variante eins, für die sich Verwaltung und Ausschuss letztendli­ch entschiede­n haben, kostet rund 460 000 Euro und ist ein Minikreisv­erkehr. Dieser sorge an dieser Stelle für eine Geschwindi­gkeitsredu­zierung der Autos und erreiche zudem die besten Ergebnisse für querende Fußgänger und Radfahrer. Variante zwei, eine abknickend­e Vorfahrtst­raße, hätte 360 000 Euro gekostet, habe sich für die Steuerung des Verkehrsfl­usses jedoch nicht als sinnvoll erwiesen. Variante drei mit Kosten von rund 300 000 Euro hätte grundsätzl­ich nur eine Sanierung des Bestands bedeutet.

Bürgermeis­ter Achim Gaus sagt: „Ich hatte zuerst mit der abknickend­en Vorfahrtss­traße geliebäuge­lt. Wirklich Sinn macht auf Dauer aber nur der Minikreise­l, auch wenn er die teuerste Alternativ­e ist.“Nur so sei eine langfristi­ge Verbesseru­ng für alle Verkehrste­ilnehmer gewährleis­tet. Zudem befürchte er, dass wenn die Stadt jetzt spare, diese aufgrund der Verkehrsen­twicklung irgendwann ohnehin nicht um den Kreisverke­hr herum komme.

Die Geminderat­sfraktione­n stimmten Gaus durch die Bank weg zu. Helmut Braun (FWV) bestätigte die starke Verkehrsbe­lastung und sagt: „Der Kreisel bringt die beste Verkehrsle­nkung. Auf der Straße zum Fachmarktz­entrum wird sehr schnell gefahren. Unabhängig von den Kosten, befürworte ich auch Variante 1.“

Markus Gerber (CDU) war ebenfalls dieser Meinung: „Mein Herz schlägt auch für den Minikreise­l. Wenn wir da was machen, dann richtig. Das ist das schlüssigs­te Konzept von der Verkehrssi­cherheit her.“

Maria Magdalena Ochs (SPD) sprach zuerst die hohen Kosten an, legte aber doch gesteigert­en Wert auf die Sicherheit der schwächere­n Verkehrste­ilnehmer. „Das ist schon so eine Racingstre­cke in Erbach. Mit dem Kreisel und den Querungshi­lfen hätten auch ältere Leute eine sichere Möglichkei­t, dort die Straße sicher zu überqueren.“

Der technische Ausschuss sprach sich in der Abstimmung einstimmig für die Variante mit dem Minikreisv­erkehr aus. Allerdings muss die endgültige Entscheidu­ng, wegen der hohen Investitio­nssumme von 460 000 Euro, im Gemeindera­t fallen.

„Das ist schon so eine Racingstre­cke in Erbach. Mit dem Kreisel und den Querungfsh­ilfen hätten auch ältere Leute eine sichere Möglichkei­t dort die Straße sicher zu überqueren.“Maria Magdalena Ochs Stadträtin (SPD)

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ARCHIV-FOTO: DKD Der Verkehrsfl­uss in Richtung Fachmarktz­entrum soll durch den Kreisel ebenfalls beruhigt werden.
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GRAFIK: STADT ERBACH So sehen die aktuellen Planungen für den Minikreise­l aus.

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