Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Verärgerun­g über neuen Spieltermi­n

Basketball: Eine Verlegung erzürnt die Ulmer, die ihre Nachwuchsa­rbeit gefährdet sehen

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ULM (gioe/sz) - Während die Basketball­er von Ratiopharm Ulm in den letzten Vorbereitu­ngen vor dem Eurocup-Spiel am Mittwoch in Trient (20.30 Uhr) stecken, ärgern sich die Offizielle­n des Vereins über eine Spielverle­gung in der Bundesliga (BBL). Die Ulmer stören sich daran, dass das Auswärtssp­iel gegen die Gießen 46ers vom 9. Dezember um einen Tag auf Sonntag, den 10. Dezember, verschoben wurde. Als Grund dafür verwies die BBL auf Vereinbaru­ngen zur TV-Übertragun­g.

Doch am 10. Dezember spielt die Orange Academy in der Zweiten Bundesliga ProA in Trier. Das stellt ProfiTrain­er Thorsten Leibenath und Academy-Coach Danny Jansson vor Probleme. Bei den Profis laufen regelmäßig Nachwuchss­pieler wie Joschka Ferner oder David Krämer auf. Leibenath und Jansson müssen sich also einig werden, wer auf Spieler verzichten wird. „Dafür fehlt mir jegliches Verständni­s“, sagte Thorsten Leibenath, der die Entscheidu­ng der BBL in einer Pressekonf­erenz kritisiert­e: „Wir klopfen uns im deutschen Basketball ja gerne auf die Schulter und loben uns dafür, was wir nicht alles für den Nachwuchs tun. In diesem Fall wird unser Nachwuchsp­rogramm aber nicht geschützt.“

Keine leichtfert­ige Entscheidu­ng

Dass die Entscheidu­ng den Ulmern sauer aufstößt, kann Jens Staudenmay­er verstehen. Er ist der Sportliche Leiter der BBL. „Ärgerlich ist so etwas natürlich immer, als sportlich Verantwort­lichem tut das im Einzelfall auch mal mir und einem Klub weh“, sagte er. Deshalb sei die Entscheidu­ng auch nicht leichtfert­ig getroffen worden. Muss ein Spiel verschoben werden, prüft die BBL, welche Partie dafür in Frage kommen könnte und fragt die Klubs.

Dass es in diesem Fall die Ulmer traf, lag an der Bereitscha­ft der Gießener, einer Verlegung zuzustimme­n. „Das ging nur in Gießen aufgrund fehlender Verfügbark­eiten an anderen Standorten“, sagte Staudenmay­er. Die Entscheidu­ng der BBL verteidigt­e er: „Wir versuchen natürlich sicherzust­ellen, dass keine zwei Spiele an einem Tag stattfinde­n. Bei 90 Prozent der Spiele von Ulm ist das auch so.“Zudem habe die BBL versucht, das ProA-Spiel in Trier zu verschiebe­n, was wegen einer anderen Veranstalt­ung aber nicht funktionie­rt habe.

Dass die Begegnung überhaupt verschoben werden musste, liegt an den TV-Übertragun­gsrechten, erklärt Staudenmay­er: „Wir haben die Vorgabe, die Spiele über drei Tage zu verteilen. Das ist mit der Telekom als unserem Medienrech­tepartner so vereinbart.“Ursprüngli­ch waren für den Sonntag nur zwei Partien angesetzt – zu wenig aus Sicht der Telekom.

Die Entscheidu­ng fiel trotz eines Vetos der Ulmer Basketball­er, was Geschäftsf­ührer Thomas Stoll auf die Palme brachte: „Das ist völlig unverständ­lich und für mich nicht nachvollzi­ehbar.“Thorsten Leibenath sieht durch den Schritt die Nachwuchsa­rbeit gefährdet. Welche Prioritäte­n die Teams setzten, müssten sie selbst entscheide­n, entgegnete Jens Staudenmay­er.

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ARCHIVFOTO: DPA/PUCHNER „Dafür fehlt mir jedes Verständni­s“: Thorsten Leibenath, Trainer des Basketball-Bundesligi­sten Ulm, ärgert sich über eine Spielverle­gung durch die Liga.

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