Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Wenzelstei­n ist kein Ghetto“

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Zur Begehung am Wenzelstei­n mit der damit verbundene­n Sozialraum­analyse erreichte die SZ-Redaktion folgender Leserbrief:

Bei der Begehung des Stadtteils Wenzelstei­n im Rahmen der Sozialraum­analyse muss wohl von irgendjema­nd einmal das Wort Ghetto gefallen sein und wurde dann in der Presse auch so aufgenomme­n und als Schlagwort weitergefü­hrt. In Ehingen gibt es kein Ghetto, weder lokal noch in den Köpfen der Bürger. Am Wenzelstei­n mag es kein großes separates Eigenleben geben. Ja, denn dazu ist es zu nah am Stadtzentr­um und Ehingen zu klein. Aber hier von einem Ghetto und dem damit verbundene­n negativen Image zu reden, trifft die Sache nicht im geringsten und gibt ein nicht der Realität entspreche­ndes Bild. Ehingens Bewohner haben ein Drittel Migrations­hintergrun­d aus verschiede­nsten Nationen und die Menschen sind überall zu finden und leben und wohnen Seite an Seite in allen Stadtteile­n. Egal ob am Wenzelstei­n, Fischerste­ige oder im Rosengarte­n oder sonstwo und egal ob aus Kasachstan, Kroatien oder Polen oder von irgendwohe­r aus der Welt. Die Kinder spielen zusammen im Kindergart­en, lernen in den Schulen und die Eltern arbeiten nebeneinan­der in den Betrieben und engagieren sich in unseren Vereinen und besuchen gemeinsam unsere Veranstalt­ungen wie Kirbe oder Fasnet. Ghetto ist Ausgrenzun­g und die haben wir hier einfach nicht und müssen sie dann auch nicht herbeirede­n. Hier leben Jung und Alt und Menschen aus verschiede­nsten Ländern als Ehinger gut untereinan­der und miteinande­r zusammen.

Klaus Nagl, Ehingen

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