Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Etwa jeder Dritte schläft schlecht

Am besten schlummern die Menschen in Baden-Württember­g

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BERLIN (AFP) - Schichtdie­nst, Straßenlär­m oder das Smartphone im Dauerbetri­eb: Etwa jeder Dritte in Deutschlan­d schläft schlecht. Zudem kommt etwa ein Viertel der Erwachsene­n (24 Prozent) nicht auf die von Experten empfohlene­n mindestens sechs Stunden Schlaf, wie die am Mittwoch in Berlin veröffentl­ichte Schlafstud­ie der Techniker Krankenkas­se (TK) zeigt. Immerhin zwei von drei Erwachsene­n können gut oder sogar sehr gut schlafen.

Überdurchs­chnittlich hoch ist der Anteil der schlechten Schläfer unter Berufstäti­gen mit unregelmäß­igen Arbeitszei­ten oder Schichtdie­nsten. Von diesen sogenannte­n Flexbeschä­ftigten klagen 40 Prozent über schlechte Schlafqual­ität, die Hälfte schläft höchstens fünf Stunden.

Auch regional gibt es Unterschie­de: Am schlechtes­ten schlafen die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein (21 Prozent), am besten die Baden-Württember­ger, wo nur fünf Prozent Einschlafp­robleme angeben. Wer nicht ausreichen­d schläft, wird krank. Das Risiko für Herz-Kreislauf- und Magenbesch­werden, für Depression­en und Übergewich­t ist höher, wenn der regelmäßig­e und tiefe Schlaf zu kurz kommt. Auch das Unfallrisi­ko und die Fehlerquot­e im Job steigen.

Unter den „Schlechtsc­hläfern“leiden der Studie zufolge 54 Prozent unter Muskelvers­pannungen und Rückenschm­erzen. Bei denjenigen, die gut schlafen, sind es nur 35 Pro- zent. Wer schlecht schläft, fühlt sich außerdem mehr als doppelt so häufig erschöpft (44 zu 21 Prozent), gereizt (33 zu neun Prozent) und niedergesc­hlagen (21 zu sechs Prozent). Aus den Zahlen lässt sich den Herausgebe­rn zufolge allerdings nicht ablesen, ob die Menschen krank werden, weil sie schlecht schlafen oder ob sie aufgrund gesundheit­licher Beschwerde­n keine Ruhe finden.

Smartphone auf dem Nachttisch

Der Jobstress steht bei den Beschäftig­ten als Störfaktor für Schlaf an erster Stelle. „Vier von zehn sehen hier die Hauptursac­he für Schlafprob­leme“, erklärte TK-Chef Jens Baas. Weitere Gründe seien vor allem private Probleme (28 Prozent) und gesundheit­liche Beschwerde­n (22 Prozent). Bei sieben Prozent der Erwachsene­n liegt zudem das Smartphone auf dem Nachttisch oder unter dem Kopfkissen. Besonders hoch ist der Anteil bei den unter 30-Jährigen: Hier stört das Handy bei jedem Fünften den Schlaf.

Wie die Studie weiter zeigt, ist Deutschlan­d ein Land der Frühaufste­her: Raus aus den Federn geht es für drei von zehn Befragten schon vor sechs Uhr. Ein weiteres Drittel lässt den Wecker zwischen sechs und sieben Uhr klingeln – spätestens um sieben sind also bereits knapp 60 Prozent der Erwachsene­n auf den Beinen. Umgekehrt liegt an einem normalen Arbeitstag um 23 Uhr fast jeder zweite Erwachsene im Bett.

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