Der linkshändige Fisch
Viele berühmte und geschichtsträchtige Persönlichkeiten waren Linkshänder. Leonardo da Vinci, Gaius Julius Caesar oder Ludwig van Beethoven. Roberto Carlos, die brasilianische Fußball-Abwehrlegende, hatte seinerzeit die berühmte linke Klebe. Bei ihm war allerdings die „Linksfüßigkeit“von entscheidender Bedeutung. Auch im Tierreich gibt es laut Forschern dieses Phänomen.
Beispielsweise bei Menschenaffen oder Vögeln. Jetzt haben Biologen aus Konstanz in einer Studie ein weiteres Tier ins Spiel gebracht. Und das fasziniert vor allem deswegen, da besagtes Lebewesen keine Hände, Flügel oder Füße hat. Die Rede ist vom Buntbarsch. Wie aber kann das Phänomen bei einem Fisch auftreten? Benutzt er vorzugsweise die linke Flosse, um voranzukommen? Fraglich, das Tier würde sich im Kreis drehen. Wie also äußert sich eine bevorzugte Seite beim Fisch? Der „Perissodus microlepis“(Buntbarsch) ist ein echter Feinschmecker und frisst Schuppen von Artgenossen. Ausschließlich einseitig.
Vielleicht konnten Historiker bei Beethoven eine ähnliche, linkshändische Feststellung machen. Die Tasten seines Klaviers waren möglicherweise nur links abgenutzt. Und Gaius Julius? Vermutlich war der Lorbeerkranz des Feldherren links verwelkt, weil diese Gehirnhälfte mehr Sauerstoff brauchte. Leonardos Mona Lisa streckt dem geneigten Betrachter die linke Gesichtshälfte entgegen. Leichter zu zeichnen, ohne ständig die Leinwand zu drehen. Na, wie klingt das? Es müsste Ihnen wie Schuppen von den Augen fallen. Aber nur von einer Seite. (mih)