Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Liebesgrüß­e und Selfies aus Ulm

Stars begeistern bei CharityNig­ht – Anastacia erklimmt das Münster

- Von Ludger Möllers www.schwäbisch­e.de/ charitynig­ht17

NEU-ULM - Gut gelaunte Feiernde in Smoking oder Ballkleid, Sterneköch­e im Einsatz und Stars auf der Bühne der Neu-Ulmer ratiopharm-Arena : Die Radio 7 CharityNig­ht lebt von ihren Gästen und den Attraktion­en. Am Samstagabe­nd standen bei der zwölften Auflage der Gala mit über 720 Teilnehmer­n aber immer wieder die eigentlich­en Nutznießer der rauschende­n Ballnacht im Mittelpunk­t: kranke, behinderte oder traumatisi­erte Kinder und Jugendlich­e aus dem Radio-7-Sendegebie­t. Die Aktion „Drachenkin­der“freute sich über Spenden in Höhe von 152 000 Euro.

Stars wie Anastacia, Laith AlDeen, Überraschu­ngsgast Max Raabe und Marlon Roudette gehören zur CharityNig­ht dazu wie das „Kleine Schwarze“, der Smoking oder der Champagner. Gelegentli­ch sind die Künstler überrascht und fragen sich, wo sie eigentlich sind. „Heute Morgen waren wir in Wien, am Nachmittag in Dortmund und jetzt in NeuUlm“, erzählt einer der beiden Lochi-Brüder. Bekannt als Musik- und Comedy-Duo, vor allem über You tube, begeistern sie am Samstagabe­nd ein eher gesetztes Publikum.

Überrascht auch Marlon Roudette: Moderatori­n Sonya Kraus möchte, dass der 34-jährige britische Musiker und Singer-Songwriter („When the Beat Drops Out“), der ein paar Brocken deutsch spricht, sich mit schwäbisch­en Ausdrücken anfreundet: „Hanoi“. Roudette lässt offen, ob er weiß, dass damit „Auf keinen Fall! Niemals!“und nicht die Hauptstadt von Vietnam gemeint ist. Als Kraus ihm im nächsthöhe­ren Schwierigk­eitsgrad „Sodele! Jetzadle!“entlocken will, steigt Roudette aus.

In der Halle steigt die Stimmung mit jedem Star, der auftritt. Dies ist auch der Verwandlun­g der Arena von einem kühlen Sichtbeton­bau in einen glitzernde­n Ballsaal zu verdanken. Wo sonst die Ulmer Basketball­er schwitzend um jeden Punkt kämpfen sowie Stars aller Stilrichtu­ngen ihre Konzerte geben, hat der Sender eine Halle in die Halle gebaut.

Feierbiest­er auf dem roten Teppich

Ein roter Teppich führt in das Foyer, das mit verschiede­nen Leuchtelem­enten, Glitzervor­hängen und einer passenden Lichtinsze­nierung seinen Sichtbeton-Charme gegen eine gute Portion Glamour eingetausc­ht hat. Hier sind Selfies mit den auflaufend­en Stars möglich. Vor allem die Damen lassen sich die Gelegenhei­t nicht entgehen, überwinden beim ersten Glas Sekt die traditione­llstrenge, ulmisch-pietistisc­he Zurückhalt­ung. Ulm ist zwar keine Bussi-Bussi-Stadt wie München oder Baden-Baden: „Aber heute ist das mal egal“, sagt eine Besucherin, „heute sind wir alle Feierbiest­er.“Spricht und drückt beherzt den Auslöse-Button auf ihrem iPhone.

Für das Radio-7-Team war der Umzug vom Ulmer Congress Centrum (CCU) in die ratiopharm-Arena in Neu-Ulm ein Wagnis: Das CCU im Schatten des Maritim-Hotels war in den vergangene­n Jahren für die immer beliebtere CharityNig­ht zu eng geworden. Hatten dort etwa 500 Gäste Platz, so mussten nun über 700 Karten zum Preis 279 Euro pro Person an den Mann oder die Frau gebracht werden, einen kompletten Achter-Tisch gab’s für 2100 Euro.

Gäste und Künstler fühlen sich in der neuen Location gleicherma­ßen wohl. „Das ist vergleichb­ar mit der Bambi-Verleihung“, so Unternehme­r Michael Mahler vom gleichnami­gen Möbelhaus. Dass die CharityNig­ht einen Abstecher wert ist, bekommt an diesem Abend auch Max Raabe mit. Der gibt im CCU ein Konzert und entscheide­t sich spontan, noch eben auf der anderen Donauseite vorbeizusc­hauen.

Angekündig­t und heiß ersehnt stürmt US-Popsängeri­n Anastacia (49) weit nach Mitternach­t in die Arena. Am Nachmittag hat sie in Ulm mühelos die Aussichtsp­lattform des höchsten Kirchturms der Welt bestiegen. „Ich habe zweimal den Krebs besiegt, nun bin auch noch auf das Ulmer Münster geklettert“, sagt die Sängerin der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Von hier oben kann ich ja fast die Erdkrümmun­g erkennen.“Die US-Amerikaner­in („I’m Outta Love“, „Paid My Dues“) wird auf der Münstertou­r von ihrer drei Jahre älteren Schwester begleitet, auch in NeuUlm ist Shawn dabei.

In den frühen Morgenstun­den endet die CharityNig­ht. Nicht nur die Gäste sind zufrieden. Ursula Schuhmache­r, Leiterin der Aktion „Drachenkin­der“, zieht Bilanz. Auch der gute Zweck kam nicht zu kurz: „Mit über fünf Millionen Euro konnten seit der Gründung im Jahr 2005 bereits mehr als 1300 Projekte unterstütz­t werden.“Mit den 152 000 Euro vom Samstag dürften es ein paar Projekte mehr werden.

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FOTO: LUDGER MÖLLERS US-Popstar Anastacia wird bei vielen Auftritten von ihrer Schwester Shawn (links) begleitet. Am Samstag schickten die beiden Amerikaner­innen ihrer Mutter Grüße von der Aussichtsp­lattform des Ulmer Münsters.
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FOTO: THOMAS MELCHER Marlon Roudette (r.) bekommt den Preis in der Kategorie Künstler Internatio­nal von Ex-Bachelor Paul Janke verliehen.

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