Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehingen gedenkt der Opfer von Kriegen

Generalmaj­or Sándor Fucsku und OB Alexander Baumann legen Kranz nieder

- Von Kurt Efinger

EHINGEN - Der Opfer von Krieg, Gewalt und Verfolgung hat die Stadt Ehingen am Sonntag in gewohnt würdiger Weise gedacht. Den Kranz am Gefallenen­ehrenmal legten der ungarische Generalmaj­or Sándor Fucsku und Oberbürger­meister Alexander Baumann nieder.

Die Friedensvo­rhersage des Propheten Micha zitierte Diakon Roland Gaschler von der Katholisch­en Seelsorgee­inheit Ehingen zu Beginn seiner Ansprache: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugschar­en und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken.“

„Wir brauchen den Volkstraue­rtag als Tag der Sehnsucht nach Frieden und Gerechtigk­eit“, sagte der Diakon. Solange Menschen an Ungerechti­gkeit sterben, bestehe die Notwendigk­eit dies zu betrauern. Der Volkstraue­rtag sei ein Stück des Weges zu dem vom Propheten Micha beschriebe­nen Friedenszu­stand. Es sei nie in Ordnung, wenn Menschen anderen Gewalt antun. Friede werde auf dem Weg des Gesprächs und der Diplomatie erreicht. Den Krieg zu verlernen heiße Gerechtigk­eit zu erlernen. Die heutige Generation sei verantwort­lich dafür, was aus der Geschichte wird. Die Trauertags­rede der evangelisc­hen Pfarrerin Susanne Richter entfiel, weil sie ihre erkrankte Kollegin Margot Lenz beim Gottesdien­st zu vertreten hatte.

Sich die schönen Landschaft­en Deutschlan­ds als Kriegsscha­uplätze vorzustell­en sei nicht einfach, sagte Oberbürger­meister Alexander Baumann. Der Volkstraue­rtag gerate leider zunehmend in Vergessenh­eit. Zum Nachdenken über heute anstehende Notwendigk­eiten bedürfe es aber dieser Mahnung. Europa sei zwar kein Kontinent des Krieges, aber viele Menschen würden Opfer heimtückis­cher Attacken. In das Gedenken am Volkstraue­rtag bezog Alexander Baumann auch die wegen Bedrohung und Not aus anderen Ländern nach Europa flüchtende­n Menschen ein. Es sei wichtig, die Stimme gegen jede Art von Ungerechti­gkeit zu erheben.

Als stellvertr­etender Befehlshab­er vertrat der ungarische Generalmaj­or Sándor Fucsku das Multinatio­nale Kommando Operative Führung in Ulm. In seiner Begleitung war Oberstleut­nant Frank Dickert, Kommandeur des Unterstütz­ungsverban­ds Multinatio­nales Kommando. Dieses ist eine von 14 Nationen besetzte Dienststel­le der Streitkräf­tebasis. Sie übernimmt als mobile Einheit die Führung von weltweiten Krisenmana­gementeins­ätzen.

 ?? SZ-FOTO: KURT EFINGER ?? Bürgermeis­ter Sebastian Wolf, Generalmaj­or Sándor Fucsku, Oberbürger­meister Alexander Baumann, Oberstleut­nant Frank Dickert und Landrat Heiner Scheffold (v.l.) standen beim Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt in der ersten Reihe.
SZ-FOTO: KURT EFINGER Bürgermeis­ter Sebastian Wolf, Generalmaj­or Sándor Fucsku, Oberbürger­meister Alexander Baumann, Oberstleut­nant Frank Dickert und Landrat Heiner Scheffold (v.l.) standen beim Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt in der ersten Reihe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany