Popstar Anastacia grüßt vom Münsterturm
US-Sängerin erfüllt sich Traum - Ausflug vor der CharityNight - Appell für den Frieden
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ULM - US-Popstar Anastacia („I'm Outta Love“, „Paid My Dues“) hat am Samstag in Ulm den höchsten Kirchturm der Welt bestiegen. Die 49-jährige, die am Abend bei der Radio 7CharityNight auftrat, zeigte sich sehr beeindruckt vom Münster.
In der Glockenstube des Ulmer Münsters warten an diesem Samstagnachmittag etliche Journalisten auf die Sängerin. Kamerateams haben ihre Ausrüstung nach oben geschleppt. Radio 7 hat für kleine Snacks und Getränke gesorgt. Dazu später mehr.
Wie Anastacia hinauf steigt, darf nicht gefilmt werden. Keucht sie? Ist sie fit? Genießt sie die Aussicht? Das bleibt ihr Geheimnis.
In der Glockenstube sind alle Star-Allüren vorbei. Gut gelaunt gibt Anastacia Interviews, beantwortet geduldig Fragen. Als Amerikanerin sei sie an Aufzüge gewöhnt, der Münsterturm mit den Stufen eine eigene Herausforderung: „Ich habe zwei Mal den Krebs besiegt, nun bin auch noch auf das Ulmer Münster geklettert“, sagt die Sängerin der „Schwäbischen Zeitung“.
Die Künstlerin hat sich vor ihrem Aufstieg auch im Gotteshaus umgeschaut: „Ich bin tief beeindruckt von der Leistung der Menschen, die das Münster gebaut haben.“Kirchen seien für sie ein Ort der Spiritualität und der Religion: „Für mich ist die Religion ein Weg zur Liebe, zum Frieden und zur Verständigung.“Religion dürfte niemals von Hass geprägt sein oder zum Hass führen. Bei Schwierigkeiten oder Problemen sei es oftmals hilfreich, eine Kirche aufzusuchen und dort nach Antworten zu suchen.
Und trotz des anstrengenden Aufstiegs hat Anastacia noch genug Puste für ein kurzes Interview. Sie sagt: „Songs zu schreiben und damit aufzutreten, war mir nie genug.“Sie wolle „eine Botschaft verbreiten, die aus dem Herzen kommt, damit Menschen sich besser fühlen.“
Dann ist Zeit für Selfies mit den Journalisten, für den Eintrag ins Gästebuch. Draußen entstehen Mini-Videos, die Anastacia und ihre Schwester Shawn direkt absenden: „Für unsere Mama in Amerika!“Wie zwei Teenager ziehen die beiden Frauen Grimassen.
15 Uhr: „Time for dinner“– „Zeit zum Abendessen“
Genug von Interviews, Selfies, Videos. Jetzt will Anastacia sich selbst besser fühlen. Seit Stunden habe sie nichts gegessen, sagt sie. Und um Punkt 15 Uhr, als die Glocken schlagen, ist der Pressetermin zu Ende: „Time for dinner“– „Zeit zum Abendessen.“Schnell noch ein paar der vorsorglich bereit gelegten Snacks eingepackt – und schon eilt der Popstar wieder nach unten.
Am Abend ist Anastacia Stargast der CharityNight-Benefizshow. Auf eine Gage verzichtet sie wie alle beteiligten Künstler auch. Sänger Laith Al-Deen aus Mannheim und Marlon Roudette sowie das Musik- und Comedy-Duo „Die Lochis“unterstützen mit dem Erlös sozial Bedürftige im Sendegebiet von Radio 7 in Schwaben.
Doch Anastacia hat ihren Kollegen viel voraus – den Ausflug auf den Münsterturm: „Von dort oben konnte ich ja fast die Erdkrümmung erkennen.“
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