Erst Walthers Bob, dann Lochners Bob
PARK CITY (SID) - Knapp drei Monate vor dem „härtesten Olympiarennen der Geschichte“ist das Selbstvertrauen zurück bei den deutschen Bobpiloten. „Wir zeigen gerade, dass wir ganz gut mithalten können“, sagte Bundestrainer René Spies nach dem triumphalen Weltcup im amerikanischen Park City mit einiger Untertreibung. Zwei Weltcup-Rennen im Vierer, zwei Siege, und eine Woche zuvor schon der Erfolg beim Zweier-Weltcup in Lake Placid – das deutsche Team ist bestens aufgestellt, um die Schmach von Sotschi 2014 – keine Medaille – in diesem Winter wettzumachen.
In der Nacht zum Sonntag deutscher Zeit holte Vierer-Champion Johannes Lochner (Stuttgart) in der Königsdisziplin den Sieg, einen Tag zuvor hatte schon Nico Walther das Rennen im großen Schlitten gewonnen. Auch Doppel-Weltmeister Francesco Friedrich (beide Oberbärenburg) kam am Wochenende mit Rang vier im zweiten Rennen besser in Schwung.
„Wir können sehr zufrieden weitermachen“, sagte der Bundestrainer: „Es sind in diesem Jahr noch mehr Teams in die Spitze gestoßen, die Dichte ist noch höher, das werden bei Olympia ganz harte Rennen mit einer Quantität und Qualität, die es so noch nie gab.“Dabei war die deutsche Delegation mit recht geringen Erwartungen zum Saisonstart in Übersee gereist. Die schwierigen, schnellen Bahnen in Nordamerika sollten vor allem heil überstanden werden, die Feinjustierung für Olympia in Pyeongchang (9. bis 25. Februar) erst bei den Europa-Weltcups erfolgen.
Doch schon vor einer Woche in Lake Placid hatte Walther für einen deutschen Sieg im Zweier gesorgt, und auch die Frauen sind gut unterwegs. So fuhr Stephanie Schneider (Oberbärenburg) in Park City auf einen beachtlichen vierten Platz, in Lake Placid hatte sie mit Rang drei überrascht. „Wir können jetzt ganz sicher sagen, dass unser Frauenteam einen großen Schritt gemacht hat“, sagte René Spies am Sonntag. „Wir sind ganz nah dran am Podest und werden auf manchen Bahnen aus eigener Kraft unter die ersten drei fahren können.“