Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Matthäus hofft auf Heynckes-Verbleib

BVB-Trainer Peter Bosz setzt gegen Tottenham wieder auf Pierre-Emerick Aubameyang

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MÜNCHEN (sz) - Fußball-Rekordnati­onalspiele­r Lothar Matthäus würde sich ein Engagement von Trainer Jupp Heynckes bei Bayern München über die Saison hinaus wünschen. „Unter ihm hat Bayern plötzlich wieder verlernt, Punkte herzugeben. Ich sehe aktuell keinen besseren Trainer auf dem Markt, nicht den perfekten Nachfolger, weder Thomas Tuchel noch Julian Nagelsmann, für den der Job bei Bayern in seinen jungen Jahren noch zu früh wäre“, sagte er der „Schwäbisch­en Zeitung“.

DORTMUND (SID/dpa) - Die Woche der Schicksals­spiele für Peter Bosz begann bei Borussia Dortmund gestern mit der Rückkehr des uneinsicht­igen Sünders. Der zuletzt aus disziplina­rischen Gründen suspendier­te Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang wurde in den Kader für das Champions-League-Spiel gegen Tottenham Hotspur am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) aufgenomme­n. Er darf also helfen, seinen Trainer zu retten.

Für Bosz geht es gegen die Spurs an seinem 54. Geburtstag und noch mehr dann im Revierderb­y gegen das erstarkte und in der Tabelle mittlerwei­le auf Platz zwei liegende Schalke am Samstag wahrschein­lich um alles. Das 1:2 beim VfB Stuttgart am Freitag hat die Verantwort­lichen des BVB noch tiefer in die ohnehin schon tiefe Sinnkrise gestürzt und zunehmende Hektik ausgelöst. „Wir müssen endlich den Bock umstoßen“, fordert Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke. „Wir haben die Dinge intensiv und stundenlan­g aufgearbei­tet“, berichtete Zorc dem „kicker“, um in den Zeitungen der „Funke Mediengrup­pe“nachzuschi­eben: „Jetzt kommen natürlich zwei wichtige Spiele.“Das war (noch) nicht als Anzählen zu verstehen, lässt aber Raum für Interpreta­tionen. „Es gibt nicht den einen Knopf, den man drücken kann, damit es wieder in die richtige Richtung läuft. Wir müssen an den kleinen Schrauben drehen.“Also nicht den Trainer feuern, der allerdings auch in der Führungset­age durch seine taktische Sturheit und mangelnde Reaktion auf problemati­sche Spielsitua­tionen Vertrauen verloren hat. „Ich kann die Unruhe verstehen. Wir brauchen diesen Sieg“, sagte Bosz am Montag.

Weltmeiste­r Mario Götze sagte: „Es ist uns bewusst, dass wir gerade in keiner so großartige­n Situation sind. Wir müssten gegen Tottenham punkten. Dann kommt Schalke – da müssen wir auch punkten.“Auch die Spieler haben mitbekomme­n, dass bei den Fans die Stimmung zu kippen beginnt – im Falle einer Derbypleit­e wäre sie kaum noch zu retten. „Uns ist bewusst, dass wir in keiner so großartige­n Situation sind“, ergänzte Götze. Der BVB hat vier der vergangene­n fünf Ligaspiele verloren, ist in der Bundesliga auf den fünften Platz abgestürzt, kassiert die absurdeste­n Gegentore und hat sich zweimal gegen APOEL Nikosia in der Champions League blamiert.

Nun droht dem BVB im Spiel gegen die Spurs, die in der Gruppe H bereits das Achtelfina­le erreicht haben, sogar die demütigend­e Situation, im Fernduell mit Nikosia (wie der BVB zwei Punkte) um den Einzug in die Europa League kämpfen zu müssen. Das hatten sich die Dortmunder vollkommen anders vorgestell­t: Sie sahen sich mit Tottenham und Real Madrid auf Augenhöhe.

Ein Spiel fürs Gefühl

Peter Bosz sieht nun das Spiel am Dienstag als „Chance“, um durch einen Sieg „den Negativlau­f zu beenden. Allein schon für das Gefühl“. Dabei helfen, das Gefühl zu verbessern, soll dann auch und vor allem Aubameyang. Der wird „wieder spielen“, wie Bosz ankündigte. Der Torjäger hat unangenehm­e Gespräche führen müssen, seit er seinen Trainer mit wiederholt­en Verspätung­en brüskiert hat – und zudem ein Werbevideo im Kabinentra­kt drehte. Eine saftige Geldstrafe dürfte es auch gegeben haben. Ob sie zu größerer Einsicht beigetrage­n hat, ist mehr als fraglich: „Dieses Mal verstehe ich es wirklich nicht“, hatte Aubameyang nach der Suspendier­ung gesagt.

Voraussich­tliche Aufstellun­gen: Dortmund:

Bürki – Toljan, Bartra, Zagadou, Guerreiro – Götze, Weigl, Dahoud – Jarmolenko, Aubameyang, Philipp. – Lloris – Sanchez, Dier, Vertonghen – Aurier, Winks, Dembélé, Rose – Eriksen, Alli – Kane.

Totten-

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FOTO: DPA BVB- Trainer Trainer Peter Bosz ( re.) sucht wieder die Nähe zu Torjäger Pierre- Emerick Aubameyang.

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