„Ventil gegen Ärger“
Die Emil Bulls setzen zum Befreiungsschlag an
Emil Bulls aus München vermischen Aggressivität und Verletzlichkeit. Die Tour zu ihrem aktuellen Album „Kill Your Demons“führt die Band am 25. November nach Ulm und am 9. Dezember nach München. Christiane Wohlhaupter hat bei Bassist Jamie gefragt, wie es so läuft und was der Band Durchhaltevermögen gibt.
Jamie, ihr seid seit Anfang des Monats auf Tour. Wie läuft es bisher?
Die Tour läuft grandios. Das Schöne ist die Intensität der Shows und das Miteinander. Trotz der Vielschichtigkeit der Leute auf unseren Konzerten hat man ein durchweg positives Gefühl. Wir sind auch nach der Show immer draußen und reden mit den Leuten. Die Stimmung ist immer bombastisch. Wie eine große Familie.
Euer aktuelles Album trägt den Titel: „Kill Your Demons“. Wie erfolgreich seid ihr selbst darin, eure Dämonen in Schach zu halten?
Das kommt ganz auf die Art des Dämons an und natürlich auf die eigene Lebenssituation. Die typischen Dämonen einer Band haben wir auf jeden Fall gut im Griff, sonst würde es uns nicht mehr geben und 22 Jahre sprechen da wohl eine deutliche Sprache.
Welchen Anteil trägt die Musik bei, um mit Belastungen umzugehen?
Die Musik ist natürlich ein sehr gutes Ventil, um sich von Ärger, Druck und so weiter zu befreien. Vor allem auf der Bühne wirkt das wie ein Befreiungsschlag gegen den Ärger, der sich bei einem angestaut hat.
Ihr habt euch auch nach mehr als 20 Jahren nicht von euren Träumen und Visionen abbringen lassen: Was hat euch Durchhaltevermögen gegeben?
Ich glaube eines unserer Geheimnisse ist, dass wir die Träume und Visionen nie ausgesprochen haben, sondern immer einfach angefangen haben sie zu verwirklichen. Natürlich hatten wir Rückschläge, aber dann liegt man kurz auf dem Boden, rappelt sich wieder auf und sagt: „Okay, jetzt erst recht!“
Shin Kwangho und Markus Arnold haben euer Album illustriert. Warum waren sie die Richtigen dafür?
Erst mal war das Bild von Shin Kwangho da und es war sofort klar, das ist das Cover: Also haben wir es gekauft. Ein Bild macht aber noch lange kein Artwork. Also haben wir Markus Arnold gesucht und gefunden. Ein absoluter Glückstreffer. Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis.