Ehinger Hilfen für Menschen im Kongo
Die Arzneibrücke Ehingen-Kinshasa hilft, notwendige Arzneimittel für die Behandlung der Ärmsten zu besorgen
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EHINGEN - „Kongo ist ein sehr armes und chaotisches Land“, sagt Ludwig Mang. Er ist einer von vier Beauftragten, die die Arzneibrücke Ehingen-Kinshasa vertreten. Die Aktion sorgt dafür, dass dringend benötigte Arzneimittel für die Behandlung der Ärmsten im Kongo bereitgestellt werden können. Das Ehinger Projekt gibt es bereits seit 1980.
„Wir unterstützen zwei Krankenhäuser vor Ort“, erklärt Mang. Eine Poliklinik in Kisenso und auf dem Land in Vanga ein Hospital. „In Vanga wird sehr viel Insulin bestellt“, weiß Mang, „weil dort Fehlernährung sehr weit verbreitet ist“. Und wer Insulin benötige, brauche es ein ganzes Leben lang. In der Klinik in Kinshasa werde in den verschiedenen Abteilungen gefragt, welche Medikamente benötigt werden und dann vor Ort bestellt.
„Die Menschen dort ringen nach Mitteln, um die Behandlungen bezahlt zu bekommen“, erklärt Mang. Oft gebe es Hilferufe: „Wir müssen die Patienten ohne Medikamente wegschicken.“Die Ehinger Helfer stehen mit den Menschen im Kongo in regelmäßigem Kontakt. Sie teilen den katholischen Schwestern in Kisenso und den evangelischen Christusträger-Brüdern in Vanga zudem mit, welches Spendenkontingent zur Verfügung steht. Diese bestellen im Rahmen ihres Kontingents dann die fehlenden, notwendigen Arzneimittel zur direkten Lieferung in den Kongo. Die Rechnung wird schließlich von der Arzneibrücke bezahlt.
„Erst vor ein paar Tagen haben wir eine Rechnung für das Krankenhaus in Vanga über 10 000 Euro bezahlt. Den gleichen Betrag haben wir dem Krankenhaus in Kisenso in Aussicht gestellt“, sagt Mang, der die Kasse der Arzneibrücke verwaltet. „Die Spenden kommen zu einhundert Prozent an“, versichert er. Die Arzneibrücke arbeitet ohne Verwaltungskosten, das heißt, die Spenden werden in vollem Umfang zur Finanzierung der Arzneimittel verwendet.
Die Arzneibrücke ist eine ökumenische Einrichtung, sie ist eine Aktion der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Ehingens. Jürgen Abele, Ludwig Mang, Rüdiger Rombach und Norbert Balk bilden das Ehinger Beauftragtenteam. „Es ist eine Herzensangelegenheit“, sagt Mang, der selbst noch nie im Kongo war. „Aber Bruder Friedhelm von dort besucht uns öfter in Ehingen und berichtet uns.“
20 000 bis 25 000 Euro Spenden im Jahr sammelt die Arzneibrücke. Um auf sich aufmerksam zu machen, werden regelmäßig verschiedene Aktionen geplant. „Dieses Jahr hatten wir ein sehr erfolgreiches Benefizkonzert mit dem Liebherr-Chor und dem Kirchenchor in der Kirche St. Michael“, erklärt Mang. Da habe es eine gute Resonanz gegeben. Derzeit laufe eine Briefaktion: „Wir haben verschiedene Unternehmen angeschrieben.“Und auch im kommenden Jahr soll es wieder Aktionen geben – welche, das stehe aber noch nicht fest.