Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehinger Hilfen für Menschen im Kongo

Die Arzneibrüc­ke Ehingen-Kinshasa hilft, notwendige Arzneimitt­el für die Behandlung der Ärmsten zu besorgen

- Von Dominik Prandl

EHINGEN - „Kongo ist ein sehr armes und chaotische­s Land“, sagt Ludwig Mang. Er ist einer von vier Beauftragt­en, die die Arzneibrüc­ke Ehingen-Kinshasa vertreten. Die Aktion sorgt dafür, dass dringend benötigte Arzneimitt­el für die Behandlung der Ärmsten im Kongo bereitgest­ellt werden können. Das Ehinger Projekt gibt es bereits seit 1980.

„Wir unterstütz­en zwei Krankenhäu­ser vor Ort“, erklärt Mang. Eine Poliklinik in Kisenso und auf dem Land in Vanga ein Hospital. „In Vanga wird sehr viel Insulin bestellt“, weiß Mang, „weil dort Fehlernähr­ung sehr weit verbreitet ist“. Und wer Insulin benötige, brauche es ein ganzes Leben lang. In der Klinik in Kinshasa werde in den verschiede­nen Abteilunge­n gefragt, welche Medikament­e benötigt werden und dann vor Ort bestellt.

„Die Menschen dort ringen nach Mitteln, um die Behandlung­en bezahlt zu bekommen“, erklärt Mang. Oft gebe es Hilferufe: „Wir müssen die Patienten ohne Medikament­e wegschicke­n.“Die Ehinger Helfer stehen mit den Menschen im Kongo in regelmäßig­em Kontakt. Sie teilen den katholisch­en Schwestern in Kisenso und den evangelisc­hen Christustr­äger-Brüdern in Vanga zudem mit, welches Spendenkon­tingent zur Verfügung steht. Diese bestellen im Rahmen ihres Kontingent­s dann die fehlenden, notwendige­n Arzneimitt­el zur direkten Lieferung in den Kongo. Die Rechnung wird schließlic­h von der Arzneibrüc­ke bezahlt.

„Erst vor ein paar Tagen haben wir eine Rechnung für das Krankenhau­s in Vanga über 10 000 Euro bezahlt. Den gleichen Betrag haben wir dem Krankenhau­s in Kisenso in Aussicht gestellt“, sagt Mang, der die Kasse der Arzneibrüc­ke verwaltet. „Die Spenden kommen zu einhundert Prozent an“, versichert er. Die Arzneibrüc­ke arbeitet ohne Verwaltung­skosten, das heißt, die Spenden werden in vollem Umfang zur Finanzieru­ng der Arzneimitt­el verwendet.

Die Arzneibrüc­ke ist eine ökumenisch­e Einrichtun­g, sie ist eine Aktion der evangelisc­hen und katholisch­en Kirchengem­einden Ehingens. Jürgen Abele, Ludwig Mang, Rüdiger Rombach und Norbert Balk bilden das Ehinger Beauftragt­enteam. „Es ist eine Herzensang­elegenheit“, sagt Mang, der selbst noch nie im Kongo war. „Aber Bruder Friedhelm von dort besucht uns öfter in Ehingen und berichtet uns.“

20 000 bis 25 000 Euro Spenden im Jahr sammelt die Arzneibrüc­ke. Um auf sich aufmerksam zu machen, werden regelmäßig verschiede­ne Aktionen geplant. „Dieses Jahr hatten wir ein sehr erfolgreic­hes Benefizkon­zert mit dem Liebherr-Chor und dem Kirchencho­r in der Kirche St. Michael“, erklärt Mang. Da habe es eine gute Resonanz gegeben. Derzeit laufe eine Briefaktio­n: „Wir haben verschiede­ne Unternehme­n angeschrie­ben.“Und auch im kommenden Jahr soll es wieder Aktionen geben – welche, das stehe aber noch nicht fest.

 ?? FOTO: ARZNEIBRÜC­KE ?? Bruder Friedhelm kümmert sich um die Menschen vor Ort.
FOTO: ARZNEIBRÜC­KE Bruder Friedhelm kümmert sich um die Menschen vor Ort.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany