Mehr Zeit für die Winterhobbys
Wilhelm Fügner freut sich aufs Skifahren, Singen und die Fasnet
MUNDERKINGEN (sz) - Wilhelm Fügner, scheidender Geschäftsführer der VG Munderkingen, freut sich auf den Ruhestand.
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● MUNDERKINGEN - Der scheidende Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen, Wilhelm Fügner, ist ein leidenschaftlicher Skifahrer und passionierter Fasnetsnarr. In seinen zwölf Jahren als Chef der VG sind die Wintermonate allerdings stets die arbeitsreichsten gewesen. Jetzt freut sich der Bad Schussenrieder auf den ersten Winter seit Langem, in dem viel Zeit für die Leidenschaften bleibt.
Rund 200 Haushaltspläne hat der Fachbeamte für Finanzwesen in den vergangenen zwölf Jahren für die 13 Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft und die verschiedenen Verbände, die er betreute, aufgestellt. Weil die Haushalte in der Regel zwischen November und März verabschiedet wurden, blieb nur wenig Zeit für die Winterhobbys. „Da habe ich eins immer vermisst – den weißen Pulverschnee unter den Füßen“, sagt Fügner. Schon jetzt beobachte er die Skipisten im Allgäu, auf denen bereits der erste Schnee liegt. Die kommenden Monate sollen nun erstmal dem Skisport gehören. „Wenn das Wetter gut ist, will ich einfach auf die Piste“, kündigt der 62-Jährige an.
„Stressfrei“lautet das Motto, das sich Fügner selbst für seinen Ruhestand auferlegt hat. Waren die Jahre als VG-Chef doch stressig genug. Viele Planungs- und Sitzungsstunden, oft bis spät in den Abend, waren zu absolvieren. „Da saß ich manchmal öfter in den Gemeinderäten als abends daheim“, erinnert sich Wilhelm Fügner.
Seit mehr als 20 Jahren ist das Singen im Kirchenchor in Bad Schussenried sein Ausgleich zum arbeitsreichen Berufsleben gewesen. „Das hat mir immer gut getan und wird es auch weiterhin“, sagt der Tenor. Immer freitags probt der Chor und die Zeit habe sich Fügner immer gern genommen. „Da verlasse ich das Weltliche und tauche ins Sakrale ein“, sagt er. Anders als bei der VG, bei der er als Chef stets den Ton angegeben habe, sei er im Chor einfach ein Mitsänger.
Der 14. November 1980 war Wilhelm Fügners erster Arbeitstag in der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen. Seither ist er nahezu täglich die rund 40 Kilometer von Bad Schussenried nach Munderkingen und in die übrigen Verwaltungsgemeinden gefahren. Und auch in seinem Ruhestand will er die 13 Gemeinden nicht völlig vergessen und ab und an wieder vorbeikommen. „Dann aber nicht mehr beruflich, sondern ganz privat“, schaut Fügner freudig voraus. Einer der nächsten Besuche wird wohl im Häs erfolgen. Als aktives Mitglied der Bad Schussenrieder Riedteufel wird Wilhelm Fügner vermutlich beim Narrensprung in Untermarchtal dabei sein.
Schon als Kind habe der 62-Jährige gern mit Zahlen gearbeitet, erzählt er. „Mathematik und die Naturwissenschaften sind schon immer mein Steckenpferd gewesen“, erinnert sich Fügner. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er auch sein ganzes Berufsleben den Zahlen treu geblieben ist. Wieviele Millionen er als VG-Chef insgesamt verplant hat, das kann Wilhelm Fügner heute nur schwer zusammenzählen. Mehr als 200 Millionen seien es aber ganz sicher gewesen. Dabei habe es für ihn keine wichtigeren oder besonderen Projekte gegeben. „Ich habe auch beim kleinsten Projekt versucht, die optimalste Finanzierung hinzubekommen“, betont er. Genauso sei er allen Gemeinden gleichermaßen verpflichtet gewesen.
Auch wenn sich der verheiratete Vater dreier Kinder und dreifache Opa darauf freut, künftig auch mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, lässt er noch nicht alle seine beruflichen Aufgaben hinter sich. Auch nach seiner Pensionierung bleibt Wilhelm Fügner Geschäftsführer der Bussenwasserversorgungsgruppen. „Und diese Aufgabe behalte ich sehr gern.“