TSG zwingt Favoriten in die Knie
Fußball-Landesligist Ehingen schlägt den Tabellenzweiten TSV Berg.
●
EHINGEN - In der Fußball-Landesliga hat die TSG Ehingen am Samstagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz am Wenzelstein den haushohen Favoriten TSV Berg mit 2:1 (2:0) geschlagen. Ein Sieg, der zwar hart erkämpft, am Ende aber nicht unverdient gewesen ist.
Es läuft die vierte Minute der Nachspielzeit auf dem Kunstrasen. Die TSG führt hauchdünn mit 2:1, der Favorit und selbsterklärte Aufstiegsaspirant TSV Berg rennt seit gut 35 Minuten im Sekundentakt auf die Ehinger Abwehr zu. „Schiri, Schiri“, brüllen die Zuschauer an diesem nasskalten Abend in den Ehinger Nachthimmel und wollen den Unparteiischen darauf aufmerksam machen, dass die Zeit abgelaufen ist. Plötzlich ertönt der Schlusspfiff und aus den Kehlen vieler Ehinger Spieler kommt eine Art Urschrei heraus. Während die Ehinger sich in den Armen liegen, traben die Spieler des TSV Berg in die Kabine – mit Wut im Gesicht.
Wut, die sich vor allem auf die erste Halbzeit beziehen dürfte, in der die TSG Ehingen ein sehr gutes Spiel machte. Nach 15 Minuten setzte Robin Köberle, A-Jugendlicher der TSG, mit einem Schuss aus 20 Metern die erste Ehinger Duftmarke. Ehingen machte in dieser Phase das Spiel, kombinierte gefällig, kämpfte und der TSV Berg kam mit dem Pressing der Ehinger nicht klar. Nach 38 Minuten schnappte sich Ehingens Narciso Filho den Ball an der Mittellinie, setzte zum Alleingang an und ließ die Berger Abwehrspieler wie Slalomstangen stehen. Ein Schuss, ein Tor – Ehingen führte mit 1:0. Wer nun glaubte, Ehingen zieht sich zurück, der irrte. Die TSG machte weiter und als Bergs Torhüter Stephan Hiller nach 42 Minuten einen Distanzschuss fangen wollte, der Ball aber durch seine Hände flutschte, war Daniel Topolovac zur Stelle und erhöhte per Abstauber auf 2:0. Die erste wirkliche Chance des TSV Berg war kurz vor dem Halbzeitpfiff, als Jonas Schuler mit einem Distanzschuss Ehingens Keeper Phillip Steudle prüfte.
Sonntagsschuss zum 2:1
Nach dem Wechsel machte der TSV Berg Druck. Schnelles Kombinationsspiel nach vorne bereitete den Ehingern große Probleme, die TSG-Abwehr bekam kaum Entlastung. Eine Chance aus dem Spiel heraus für Berg kam aber auch in den zweiten 45 Minuten nicht zustande. Nach 71 Minuten bekamen die Gäste auf der linken Seite einen Freistoß zugesprochen, den der eingewechselte Sabrin Sburlea mit einem Sonntagsschuss in die Maschen setzte. „So einen guten Freistoß habe ich noch nicht gesehen“, so Ehingens Torhüter Phillip Steudle. Der Druck des TSV wurde immer größer, doch die Ehinger Abwehr hielt stand.
„Berg hat individuell sehr gute Spieler. Doch eine Chance aus dem Spiel heraus haben wir nicht zugelassen“, befand Ehingens Trainer Roland Schlecker nach dem Spiel. Für Schlecker war die Angst groß, dass die TSG dasselbe Schicksal ereilen könnte, wie vergangene Woche gegen Oberzell, als die TSG kurz vor Schluss den Ausgleich kassierte. „Das habe ich angesprochen. Und ich bin froh, dass wir es geschafft haben“, so Schlecker, der noch ein Sonderlob übrig hatte: „Wie unser A-Jugendlicher Robin Köberle heute über 90 Minuten gespielt hat, war überragend.“
TSG Ehingen – TSV Berg 2:1 (2:0). TSG: Steudle, Schubert, Post, Filho, Cini, Schulz (93. Majewski), Köberle, Schmid, Degen, D. Topolovac (90. Giuliano), Mrochen. SR: Salver (Stuttgart). Tore: 1:0 Narciso Filho (38.), 2:0 Daniel Topolovac (42.), 2:1 Sabrin Sburlea (71.). Z.: 100.