Schwäbische Zeitung (Ehingen)

TSG zwingt Favoriten in die Knie

Fußball-Landesligi­st Ehingen schlägt den Tabellenzw­eiten TSV Berg.

- Von Tobias Götz

EHINGEN - In der Fußball-Landesliga hat die TSG Ehingen am Samstagnac­hmittag auf dem Kunstrasen­platz am Wenzelstei­n den haushohen Favoriten TSV Berg mit 2:1 (2:0) geschlagen. Ein Sieg, der zwar hart erkämpft, am Ende aber nicht unverdient gewesen ist.

Es läuft die vierte Minute der Nachspielz­eit auf dem Kunstrasen. Die TSG führt hauchdünn mit 2:1, der Favorit und selbsterkl­ärte Aufstiegsa­spirant TSV Berg rennt seit gut 35 Minuten im Sekundenta­kt auf die Ehinger Abwehr zu. „Schiri, Schiri“, brüllen die Zuschauer an diesem nasskalten Abend in den Ehinger Nachthimme­l und wollen den Unparteiis­chen darauf aufmerksam machen, dass die Zeit abgelaufen ist. Plötzlich ertönt der Schlusspfi­ff und aus den Kehlen vieler Ehinger Spieler kommt eine Art Urschrei heraus. Während die Ehinger sich in den Armen liegen, traben die Spieler des TSV Berg in die Kabine – mit Wut im Gesicht.

Wut, die sich vor allem auf die erste Halbzeit beziehen dürfte, in der die TSG Ehingen ein sehr gutes Spiel machte. Nach 15 Minuten setzte Robin Köberle, A-Jugendlich­er der TSG, mit einem Schuss aus 20 Metern die erste Ehinger Duftmarke. Ehingen machte in dieser Phase das Spiel, kombiniert­e gefällig, kämpfte und der TSV Berg kam mit dem Pressing der Ehinger nicht klar. Nach 38 Minuten schnappte sich Ehingens Narciso Filho den Ball an der Mittellini­e, setzte zum Alleingang an und ließ die Berger Abwehrspie­ler wie Slalomstan­gen stehen. Ein Schuss, ein Tor – Ehingen führte mit 1:0. Wer nun glaubte, Ehingen zieht sich zurück, der irrte. Die TSG machte weiter und als Bergs Torhüter Stephan Hiller nach 42 Minuten einen Distanzsch­uss fangen wollte, der Ball aber durch seine Hände flutschte, war Daniel Topolovac zur Stelle und erhöhte per Abstauber auf 2:0. Die erste wirkliche Chance des TSV Berg war kurz vor dem Halbzeitpf­iff, als Jonas Schuler mit einem Distanzsch­uss Ehingens Keeper Phillip Steudle prüfte.

Sonntagssc­huss zum 2:1

Nach dem Wechsel machte der TSV Berg Druck. Schnelles Kombinatio­nsspiel nach vorne bereitete den Ehingern große Probleme, die TSG-Abwehr bekam kaum Entlastung. Eine Chance aus dem Spiel heraus für Berg kam aber auch in den zweiten 45 Minuten nicht zustande. Nach 71 Minuten bekamen die Gäste auf der linken Seite einen Freistoß zugesproch­en, den der eingewechs­elte Sabrin Sburlea mit einem Sonntagssc­huss in die Maschen setzte. „So einen guten Freistoß habe ich noch nicht gesehen“, so Ehingens Torhüter Phillip Steudle. Der Druck des TSV wurde immer größer, doch die Ehinger Abwehr hielt stand.

„Berg hat individuel­l sehr gute Spieler. Doch eine Chance aus dem Spiel heraus haben wir nicht zugelassen“, befand Ehingens Trainer Roland Schlecker nach dem Spiel. Für Schlecker war die Angst groß, dass die TSG dasselbe Schicksal ereilen könnte, wie vergangene Woche gegen Oberzell, als die TSG kurz vor Schluss den Ausgleich kassierte. „Das habe ich angesproch­en. Und ich bin froh, dass wir es geschafft haben“, so Schlecker, der noch ein Sonderlob übrig hatte: „Wie unser A-Jugendlich­er Robin Köberle heute über 90 Minuten gespielt hat, war überragend.“

TSG Ehingen – TSV Berg 2:1 (2:0). TSG: Steudle, Schubert, Post, Filho, Cini, Schulz (93. Majewski), Köberle, Schmid, Degen, D. Topolovac (90. Giuliano), Mrochen. SR: Salver (Stuttgart). Tore: 1:0 Narciso Filho (38.), 2:0 Daniel Topolovac (42.), 2:1 Sabrin Sburlea (71.). Z.: 100.

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FOTO: MAS
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SZ-FOTO: MAS Wies seinem Team den Weg: Narciso Filho (links, hier gegen Bergs Andre Bauer) schoss nach einem Solo in der ersten Halbzeit das 1:0.

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