Go-Ahead kauft 59 Nahverkehrszüge
ULM (mö) - Das britische Bahnunternehmen Go-Ahead hat 59 Nahverkehrszüge für den Einsatz auf Strecken von Stuttgart nach Ulm, Aalen, Crailsheim, Karlsruhe und Nürnberg bestellt. Das bestätigte der Technikchef von Go-Ahead Baden-Württemberg, Peter Raue, der „Schwäbischen Zeitung“. Die Züge kosten je nach Länge bis zu zehn Millionen Euro und sollen von Mitte 2019 an fahren. Der Konzern hatte den Auftrag in einer öffentlichen Ausschreibung im Sommer 2016 gewonnen.
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STUTTGART (dpa) - Fast sechs Jahre nach der Insolvenz des Drogerie-Imperiums von Anton Schlecker verkündet das Landgericht Stuttgart heute sein Urteil gegen den Firmengründer. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 73-Jährigen Bankrott vor und fordert drei Jahre Haft. Er soll vor der Insolvenz des Konzerns Millionen Euro zur Seite geschafft haben. Für Schleckers mitangeklagten Sohn Lars fordert die Anklagebehörde zwei Jahre und zehn Monate Haft, für Tochter Meike zwei Jahre und acht Monate. Die Verteidiger der Familie halten die Forderungen für völlig überzogen.
Die Staatsanwaltschaft hält es aber für erwiesen, dass Anton Schlecker das Geld über diverse Wege vor den Gläubigern in Sicherheit bringen wollte, als er die Insolvenz seines Imperiums kommen sah. In zwei der zahlreichen Anklagepunkte sehen die Staatsanwälte einen besonders schweren Fall des Bankrotts. Schleckers Verteidiger Norbert Scharf dagegen findet, es handle sich um einen minder schweren Fall. Schlecker selbst hat betont, dass eine Insolvenz für ihn stets unvorstellbar gewesen sei und er immer an sein Lebenswerk geglaubt habe. Zentraler Punkt ist die Frage, wann genau Schlecker klar gewesen sein muss, dass die Zahlungsunfähigkeit drohte – denn von da an hätte er kein Geld mehr aus dem Unternehmen ziehen und auch nichts aus seinem Privatvermögen auf andere übertragen dürfen. Als Einzelkaufmann haftete Anton Schlecker mit allem, was er besaß, für die Firma.
Seinen beiden Kindern wirft die Anklage ebenfalls Bankrott und außerdem Beihilfe zum Bankrott, Untreue und Insolvenzverschleppung vor. Ihnen gehörte Schleckers Logistik-Tochterfirma LD. Dort sollen sie sich angebliche Gewinne in Höhe von sieben Millionen Euro ausgezahlt haben, obwohl die Firma Verluste schrieb.