Milliardenunternehmen aus Südengland
Beim Stuttgarter Regionalbahnnetz, das in drei Lose aufgeteilt ist, geht es um viel Geld und große Marktanteile. Der Auftrag des Landes Baden-Württemberg umfasst mit gut 14,8 Millionen Zugkilometern im Jahr etwa ein Viertel der landesweit zu vergebenen Nahverkehrsstrecken – und verspricht einen Umsatz von rund 2,7 Milliarden Euro in 13 Jahren Vertragslaufzeit. Der S-Bahn-Verkehr ist nicht eingeschlossen.
Zwei Anbieter hatten sich bei der Ausschreibung durchgesetzt: Go-Ahead soll das Netz Rems-Fils und Franken-Enz und die Murrbahn mit etwa 8,1 Millionen Zugkilometern und 150 000 Fahrgästen am Tag befahren, die Gesellschaft Abellio ist im Neckartal mit jährlich 6,8 Millionen Zugkilometern unterwegs. Der Zuschlag war im Mai 2016 erfolgt, nachdem die Deutsche Bahn wegen eines Formfehlers aus dem Verfahren ausgeschieden war. Die Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH gehört zum britischen Konzern Go-Ahead und wurde 2014 gegründet. Die britische Go-Ahead-Group mit 26 000 Mitarbeitern ist Eigentümer von acht Busbetrieben in Südengland, die laut eigenen Angaben mit einer Flotte von insgesamt 3800 Bussen täglich um die 1,7 Millionen Passagiere befördern. Hinzu kommt ein Eisenbahnunternehmen. Der Umsatz für das Ende Juli endende Geschäftsjahr 2017 betrug umgerechnet 3,9 Milliarden Euro. 74 Prozent davon kommen aus dem Eisenbahn-, der Rest aus dem Busgeschäft. Der operative Gewinn betrug 168 Millionen Euro. (mö)