Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Munderking­en erwartet ein gutes Haushaltsj­ahr

2018 soll die Verschuldu­ng der Stadt nicht weiter steigen – Projektpla­nung bei Klausurtag­ung

- Von Eileen Kircheis

● MUNDERKING­EN - Die Stadt Munderking­en erwartet ein verhältnis­mäßig gutes Haushaltsj­ahr. Ziel sei es weiterhin, keine neuen Schulden zu machen. Bei einer Klausurtag­ung wollen die Mitglieder des Gemeindera­tes besprechen, welche Projekte im kommenden Jahr umgesetzt werden können und welche Maßnahmen noch warten müssen.

Der Haushaltsp­lanentwurf, den Markus Mussotter erstmals als neuer Geschäftsf­ührer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Munderking­en am Donnerstag im Gemeindera­t der Stadt vorgestell­t hat, sieht nach der Tilgung von Schulden in Höhe von 263 000 Euro eine Netto-Investitio­nsrate, also ein freies Investitio­nsvolumen, von rund 858 000 Euro vor. Damit ist sie beinahe zehnmal so hoch wie im vergangene­n Jahr, als Munderking­en lediglich 90 000 Euro zur Verfügung hatte. Dass die zurücklieg­enden Jahre finanziell eng für die Stadt waren, zahle sich jetzt bei den Zuweisunge­n aus, erklärte Mussotter. Aber auch gestiegene Steuereinn­ahmen seien für diese Entwicklun­g ursächlich.

Trotz der scheinbar besseren Finanzlage Munderking­ens rief Bürgermeis­ter Michael Lohner zur Vorsicht auf. „Gerade in scheinbar guten Jahren muss man besonnen planen, wenn nicht viel da ist, kann man schließlic­h auch nicht viel verteilen.“Denn schon jetzt sei klar, dass 2019 und 2020 die Zuweisunge­n wieder deutlich geringer ausfallen werden, so Markus Mussotter..

Der VG-Geschäftsf­ührer wies auch darauf hin, dass von dieser Netto-Investitio­nsrate noch Verbindlic­hkeiten gezahlt werden müssen. So müsste die Allgemeine Rücklage um 25 000 Euro aufgestock­t werden, weil die Stadt hier unter das Mindestvol­umen gerutscht sei. Außerdem müssten noch 177 000 Euro aus dem Jahr 2016 erstattet und eine Nachfinanz­ierung von 50 000 Euro geleistet werden. „Dann bleiben effektiv nur noch 600 000 Euro übrig“, erklärt der Finanzfach­mann.

In den ersten Planentwur­f habe Markus Mussotter aktuell alle Wünsche eingearbei­tet. „Wenn wir aber all diese Projekte im nächsten Jahr umsetzen wollen, sind wir weit weg von einer Netto-Null-Verschuldu­ng“, betonte er. Und diese ist schließlic­h das vom Bürgermeis­ter ausgegeben­e Ziel. Schon im aktuellen Haushaltsj­ahr sei es gelungen, den Schuldenst­and der Stadt nicht weiter zu erhöhen, das soll auch im nächsten so bleiben.

Relativ viele Wünsche seien für das kommende Jahr geäußert worden. So habe beispielsw­eise die Feuerwehr rund 93 000 Euro beantragt und der Bauhof etwa 90 000 Euro. Um den Aufzug zur Tiefgarage zu sanieren, wären 65 000 Euro fällig und für die Sanierung der Gemeindeve­rbindungss­traße zwischen der DomMühle und Algershofe­n müssten rund 150 000 Euro Darlehen aufgenomme­n werden. Auch am Schulzentr­um und im Kinderhaus Schillerst­raße stünden Aufgaben an und auch am Friedhof seien Umgestaltu­ngen nötig. Außerdem ist auch der Aufzug fürs Rathaus immer noch Thema. „Und die Sanierung der Martin- und Donaustraß­e konkurrier­t weiterhin mit allen anderen Projekten“, so Markus Mussotter.

Weil all das niemals finanzierb­ar sein wird, wollen Verwaltung und Ratsmitgli­eder bei einer Klausurtag­ung im Januar besprechen, welche Projekte umgesetzt werden. „Wir haben hier keinen Druck, schließlic­h ist allen unsere Lage bekannt. Die üppigen Jahre sind in Munderking­en eben dünn gesät“, so der Bürgermeis­ter.

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