Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Walter Ruoß bittet im Amtsblatt um Verzeihung

Der Pfarrvikar bedauert seine Versetzung – Er hatte gehofft, sein Fehlverhal­ten gutmachen zu können

-

OBERSTADIO­N (sz) - Pfarrvikar Walter Ruoß verabschie­det und bedankt sich im aktuellen Amtsblatt bei seinen Gemeindemi­tgliedern.

Auf Anordnung des bischöflic­hen Ordinariat­s der Diözese Rottenburg­Stuttgart hat zum 1. Dezember sein Dienst als Pfarrvikar in der Seelsorgee­inheit Donau-Winkel geendet. Dies sei für ihn „ein tiefer Einschnitt in meiner bisherigen priesterli­chen Tätigkeit“, schreibt der Pfarrvikar. „Die Umstände, die dazu geführt haben, schmerzen mich besonders. Ich hatte immer noch die Hoffnung, dass ich mein Fehlverhal­ten wieder gutmachen kann und wollte alles tun, um wieder eine gute Gemeinscha­ft herzustell­en. Dies war aber anscheinen­d nicht mehr bei allen gewünscht“, so Walter Ruoß.

Er habe der Anordnung des Ordinariat­s, auch wenn es ihm schwer falle, Folge zu leisten und müsse nun Abschied nehmen, besonders von den „Winkelgeme­inden“, die ihm in den vergangene­n fünf Jahren immer ein Stück Heimat gewesen seien.

Walter Ruoß bittet in der Stellungna­hme um Verständni­s, dass er in dieser Situation keine Verabschie­dung wünsche und auch den für den gestrigen Freitag angekündig­ten letzten Gottesdien­st nicht mehr gehalten habe. Deshalb wolle er sich mit seinen Zeilen im Amtsblatt verabschie­den und herzlich bedanken für die gute und schöne gemeinsame Zeit, die einen Abschnitt seines Lebens geprägt habe und tief in seinem Herzen verwurzelt bleiben werde, so der Pfarrvikar. „Sollte ich in dieser Zeit jemanden verletzt haben, so bitte ich um Verzeihung“, schreibt Ruoß.

Sein herzlicher Dank gelte allen, die in den Pfarrgemei­nden der Seelsorgee­inheit Mitverantw­ortung getragen haben, den Kirchengem­einderäten, der Pfarramtss­ekretärin, den Lektoren und Kommunionh­elfern, den Mesnerinne­n und Mesnern und ganz besonders allen Ministrant­en. „Außerdem gilt mein herzlicher Dank allen, die mir in diesen schweren Wochen beigestand­en sind, für jedes gute Wort und für die vielen Gebetsbeku­ndungen“, so Walter Ruoß.

Er wünsche den Pfarrgemei­nden weiter einen guten Weg, ein friedliche­s Miteinande­r und vor allem Standhafti­gkeit im Glauben. Gott führe oft auf Wegen, deren Sinn und Ziel lange verborgen bleibe. „Wir dürfen aber sicher sein, dass er uns auch auf den Durststrec­ken unseres Lebens begleitet“, schreibt der Geistliche.

 ?? ARCHIVFOTO: KURT EFINGER ?? Walter Ruoß
ARCHIVFOTO: KURT EFINGER Walter Ruoß

Newspapers in German

Newspapers from Germany