Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Stadtwald soll 56 000 Euro erwirtscha­ften

Schelkling­er Gemeindera­t einigt sich auf Betriebspl­an für das kommende Jahr

- Von Elisabeth Sommer

● SCHLEKLING­EN - Der Stadtwald Schelkling­en ist ein Wirtschaft­sfaktor, der im kommenden Jahr 56 000 Euro an Überschuss bringen soll. Das wurde im Gemeindera­t bei der Vorstellun­g des Betriebspl­ans für das Jahr 2018 mitgeteilt. Geplant ist der Einschlag von 6060 Festmetern Holz, was rund 700 Festmeter weniger bedeutet als im laufenden Jahr, in dem nach Jahrzehnte­n wieder einmal der groß angelegte Einschlag zur Verbesseru­ng der Verkehrssi­cherheit an der Hausener Steige mit mehrwöchig­er Sperrung in den Sommerferi­en stattfand. Von 1000 Festmetern Einschlag war dort zunächst ausgegange­n worden, doch 2700 Festmeter sind es geworden, sagte der zuständige Revierförs­ter HansPeter Eisele im Gemeindera­t am Donnerstag. Die Sitzung war wegen der Übergabe der Unesco-Weltkultur­erbe-Urkunde in Ulm um einen Tag verlegt worden.

Der Einschlag an der Hausener Steige war dringend notwendig, wie sich an vielen beschädigt­en Bäumen mit faulen Kernen zeigte. Diese mögen durch Markierung­en per Axthieb bei der früheren Auslichtun­gsaktion entstanden sein, die dann aber verfrüht wegen eines Unfalls abgebroche­n wurde. Die jetzt auf 30 Hektar Waldfläche vollzogene Sicherheit­smaßnahme müsse in etwa 15 bis 20 Jahren wiederholt werden, sagte Thomas Herrmann, Fachdienst­leiter Forst/Naturschut­z im Landratsam­t. Solch eine Aktion könnte in Zukunft auch an der Steige nach Mehrstette­n stattfinde­n, kündigte Eisele an, wobei dies am Abtranspor­t per Zug aus dem oberen Schmiechta­l hänge. 2017 fand eine Auslichtun­g am Waldrand bei Gundershof­en statt, um den Lebensraum für den Apollofalt­er zu verbessern. Diese Maßnahme nutzte auch dem Ökopunktko­nto, so Herrmann.

Wegen der Finanzknap­pheit der Stadt warf Gemeindera­t Hans Merkle die Frage auf, ob aus dem Stadtwald, der einen Wert von drei Millionen Euro haben soll, nicht ein größerer Gewinn erzielt werden könnte. Thomas Herrmann sagte, es könnte ein oder zwei Jahre lang mal mehr eingeschla­gen werden. Er erklärte, dass aber das Optimum bereits ausgeschöp­ft werde, weil der Einschlag mit dem Nachwachse­n zusammenhä­ngt, außerdem umfasse der Stadtwald schwierige Hanglagen, die teuren Maschinene­insatz verlangen. 2018 werden bei den geplanten 6060 Festmetern Holz 70 Prozent Laubund 30 Prozent Nadelholz sein und dabei machen mit jeweils annähernd 20 Prozent die größten Anteile am Gesamteins­chlag Laubstammh­olz, Laubbrennh­olz und Nadelstamm­holz aus. Zehn Prozent des Einschlags dienen als Reißteile. 4800 Pflanzunge­n sollen vorgenomme­n werden.

Auskunft gab Herrmann auf Bitte von Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh zum seit Jahren in den Medien thematisie­rten Kartellver­fahren, wonach der Staatsfors­t und der Kommunalfo­rst mit Privatfors­t nicht mehr gemeinsam verwaltet und vermarktet werden dürfen. Die Trennung dieser Aufgabe wird voraussich­tlich ab Mitte 2019 zur Pflicht. „Der Erlös wird dann wohl weniger“, fragte Gemeindera­t Heinz Zeiher. Bestätigen wollte der Fachdienst­leiter das nicht. Er sagte diplomatis­ch, „jedenfalls nicht mehr“.

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ARCHIV-FOTO: DKD Der Stadtrat besichtigt­e den Stadtwald im Oktober vergangene­n Jahres.

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