Stadtwald soll 56 000 Euro erwirtschaften
Schelklinger Gemeinderat einigt sich auf Betriebsplan für das kommende Jahr
● SCHLEKLINGEN - Der Stadtwald Schelklingen ist ein Wirtschaftsfaktor, der im kommenden Jahr 56 000 Euro an Überschuss bringen soll. Das wurde im Gemeinderat bei der Vorstellung des Betriebsplans für das Jahr 2018 mitgeteilt. Geplant ist der Einschlag von 6060 Festmetern Holz, was rund 700 Festmeter weniger bedeutet als im laufenden Jahr, in dem nach Jahrzehnten wieder einmal der groß angelegte Einschlag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit an der Hausener Steige mit mehrwöchiger Sperrung in den Sommerferien stattfand. Von 1000 Festmetern Einschlag war dort zunächst ausgegangen worden, doch 2700 Festmeter sind es geworden, sagte der zuständige Revierförster HansPeter Eisele im Gemeinderat am Donnerstag. Die Sitzung war wegen der Übergabe der Unesco-Weltkulturerbe-Urkunde in Ulm um einen Tag verlegt worden.
Der Einschlag an der Hausener Steige war dringend notwendig, wie sich an vielen beschädigten Bäumen mit faulen Kernen zeigte. Diese mögen durch Markierungen per Axthieb bei der früheren Auslichtungsaktion entstanden sein, die dann aber verfrüht wegen eines Unfalls abgebrochen wurde. Die jetzt auf 30 Hektar Waldfläche vollzogene Sicherheitsmaßnahme müsse in etwa 15 bis 20 Jahren wiederholt werden, sagte Thomas Herrmann, Fachdienstleiter Forst/Naturschutz im Landratsamt. Solch eine Aktion könnte in Zukunft auch an der Steige nach Mehrstetten stattfinden, kündigte Eisele an, wobei dies am Abtransport per Zug aus dem oberen Schmiechtal hänge. 2017 fand eine Auslichtung am Waldrand bei Gundershofen statt, um den Lebensraum für den Apollofalter zu verbessern. Diese Maßnahme nutzte auch dem Ökopunktkonto, so Herrmann.
Wegen der Finanzknappheit der Stadt warf Gemeinderat Hans Merkle die Frage auf, ob aus dem Stadtwald, der einen Wert von drei Millionen Euro haben soll, nicht ein größerer Gewinn erzielt werden könnte. Thomas Herrmann sagte, es könnte ein oder zwei Jahre lang mal mehr eingeschlagen werden. Er erklärte, dass aber das Optimum bereits ausgeschöpft werde, weil der Einschlag mit dem Nachwachsen zusammenhängt, außerdem umfasse der Stadtwald schwierige Hanglagen, die teuren Maschineneinsatz verlangen. 2018 werden bei den geplanten 6060 Festmetern Holz 70 Prozent Laubund 30 Prozent Nadelholz sein und dabei machen mit jeweils annähernd 20 Prozent die größten Anteile am Gesamteinschlag Laubstammholz, Laubbrennholz und Nadelstammholz aus. Zehn Prozent des Einschlags dienen als Reißteile. 4800 Pflanzungen sollen vorgenommen werden.
Auskunft gab Herrmann auf Bitte von Bürgermeister Ulrich Ruckh zum seit Jahren in den Medien thematisierten Kartellverfahren, wonach der Staatsforst und der Kommunalforst mit Privatforst nicht mehr gemeinsam verwaltet und vermarktet werden dürfen. Die Trennung dieser Aufgabe wird voraussichtlich ab Mitte 2019 zur Pflicht. „Der Erlös wird dann wohl weniger“, fragte Gemeinderat Heinz Zeiher. Bestätigen wollte der Fachdienstleiter das nicht. Er sagte diplomatisch, „jedenfalls nicht mehr“.