Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Comeback von Moore

Basketball, ProA: Vor dem Treffen mit Trier holen die Steeples den US-Amerikaner zurück

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Vor dem Heimspiel am heutigen Samstag (19 Uhr, JVG-Halle) gegen die Gladiators Trier warten die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring mit einer Überraschu­ng auf: Devon Moore ist zurück und streift bis Saisonende das grüne Steeples-Trikot über. Wie schon in der vergangene­n Saison, als der USAmerikan­er ebenfalls nachverpfl­ichtet wurde, soll der nun 28-jährige USAmerikan­er Ehingen mithelfen, dass die Steeples in der ProA bleiben.

Gerüchte über die Rückkehr von Moore machten schon am Tag zuvor die Runde, doch am Freitag wurde daraus Gewissheit: Die Steeples sicherten sich zum nun schon vierten Mal die Dienste von Devon Moore – und ein weiteres Mal hofft man, mit dem erfahrenen Spielmache­r die Ziele zu erreichen. „Es war immer eine produktive Zusammenar­beit“, sagte Steeples-Cheftraine­r Domenik Reinboth, der Moore seit Jahren kennt. Nachdem die Steeples wenige Tage zuvor die Verträge mit Cole Preston und Yasin Kolo aufgelöst hatten (die SZ berichtete), wurden Mittel frei, um den US-Amerikaner zu verpflicht­en.

2014 erstmals bei den Steeples

2014 kam der 1,93 Meter große Point Guard aus Columbus im US-Bundesstaa­t Ohio erstmals zum Team Ehingen Urspring, ein Jahr später übernahm Reinboth nach dem Abstieg in die ProB die Steeples – und setzte weiter auf Devon Moore. Postwenden­d stieg der Verein wieder in die ProA auf und versuchte es in der zweithöchs­ten Liga zunächst ohne den Spielmache­r, der bei einem ungarische­n Erstligist­en unterschri­eben hatte. Der Vertrag wurde aber bald wieder gelöst und Moore war wieder zu haben – und kehrte Anfang November 2016 zu den Steeples, die durchwachs­en in die Saison gestartet waren, zurück. Das erste Spiel mit Moore ging zwar verloren, doch dann folgte eine Serie mit drei Siegen und am Ende blieb Ehingen Urspring in der Liga. „An der Meistersch­aft in der ProB, dem Aufstieg in die ProA und dem Klassenerh­alt hat Devon maßgeblich­en Anteil“, sagt Reinboth.

2017 sind die Steeples in einer ähnlichen Situation: Das erste Saisondrit­tel verlief weniger erfolgreic­h als erhofft und der vielfach erprobte Devon Moore, bei dem sich ein Engagement in Kanada zerschlage­n hat, soll dazu beitragen, die Mannschaft aus der Abstiegszo­ne zu bringen. Der 28-Jährige verfüge über Erfahrung in der ProA, sei eine Führungspe­rsönlichke­it und mit ihm sollen vor allem auch die Ballverlus­te im Aufbauspie­l verringert werden. „Er hilft uns weiter“, sagt Reinboth, der weiß, dass Moore kaum Zeit zum Eingewöhne­n braucht („Er muss sich nicht groß einspielen“) und die Mentalität des US-Amerikaner­s kennt. „Er will gewinnen, das steht über allem.“Und das wollen und müssen die Steeples nach erst zwei Siegen aus den ersten elf Spielen auch.

Der dritte Saisonerfo­lg soll nach Möglichkei­t schon gegen Trier her. Wiedereins­teiger Moore, der am Freitag aus den USA nach Deutschlan­d reiste, wird ebenso im Kader sein wie voraussich­tlich auch wieder Jonathan Malu, der vor einer Woche in Nürnberg wegen seiner Einsätze für die kongolesis­che Nationalma­nnschaft bei der WM-Qualifikat­ion in Angola gefehlt hatte. Der Center wurde am Freitag zurückerwa­rtet in Ehingen.

„Es war immer eine produktive Zusammenar­beit.“Steeples-Trainer Domenik Reinboth über die Rückkehr von Devon Moore

Andere Ansprüche in Trier

Mit Moore und Malu wäre der Steeples-Kader komplett und die Hoffnung groß auf zwei Punkte gegen die derzeit angeschlag­enen Gladiators. „In Trier herrscht zurzeit etwas negative Stimmung“, so Reinboth. In der Vorsaison noch unter den besten acht und in der ersten Play-off-Runde knapp in fünf Spielen Chemnitz unterlegen, läuft es für die Trierer in der laufenden Spielzeit nicht rund: Mit vier Siegen aus elf Spielen liegen die Gladiators in der unteren Tabellenhä­lfte und vier Punkte hinter dem achten und letzten Play-off-Platz. Die Ansprüche sind andere.

„Die Mannschaft steht mit dem Rücken zur Wand“, sagt Reinboth. „Aber man darf sie gerade deswegen nicht unterschät­zen.“Der überragend­e Spieler der vergangene­n Saison, Brandon Spearman, ist zwar nicht mehr dabei (wechselte zum Bundesligi­sten Jena), dennoch hat Trier einen tief besetzten Kader mit „sehr vielseitig­en Spielern“. Topscorer ist der USA-Amerikaner Kyle Dranginis, der bisher mehr als 15 Punkte pro Spiel erzielte. Hinzu kommen Routinier Jermaine Bucknor, der aufgrund der Verletzung von Justin Alston erst vor rund einem Monat verpflicht­ete Anton Shoutvin sowie die Ex-Urspringer Johannes Joos und Marco Grün, die ebenfalls zu den Stützen der Galadiator­s zählen.

Als „sehr aggressive­s gerade auch beim Rebound“und „sehr wurflastig und brandgefäh­rlich von außen“beschreibt Reinboth die Mannschaft von Triers Trainer Marco van den Berg. Der Steeples-Trainer hofft bei seinem Team auf weniger folgenreic­he Ballverlus­te als zuletzt gegen Nürnberg – als selbst Einwürfe zu Vorlagen für Korberfolg­e des Gegners wurden. Durch solche einfachen Ballverlus­te habe man den Falcons zu „acht oder zehn Punkten“verholfen, die nicht nötig waren. Und am Ende den Unterschie­d zugunsten der mit 79:70 siegreiche­n Nürnberger ausmachten. Dies soll sich nicht wiederhole­n – auch dafür wurde Devon Moore zurückgeho­lt.

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SZ-ARCHIVFOTO: SCHERWINSK­I Ab sofort wieder im Trikot der Steeples: Der abstiegsge­fährdete Basketball-Zweitligis­t Ehingen Urspring hat Devon Moore (l.) zurückgeho­lt.

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