Comeback von Moore
Basketball, ProA: Vor dem Treffen mit Trier holen die Steeples den US-Amerikaner zurück
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EHINGEN - Vor dem Heimspiel am heutigen Samstag (19 Uhr, JVG-Halle) gegen die Gladiators Trier warten die Zweitliga-Basketballer des Teams Ehingen Urspring mit einer Überraschung auf: Devon Moore ist zurück und streift bis Saisonende das grüne Steeples-Trikot über. Wie schon in der vergangenen Saison, als der USAmerikaner ebenfalls nachverpflichtet wurde, soll der nun 28-jährige USAmerikaner Ehingen mithelfen, dass die Steeples in der ProA bleiben.
Gerüchte über die Rückkehr von Moore machten schon am Tag zuvor die Runde, doch am Freitag wurde daraus Gewissheit: Die Steeples sicherten sich zum nun schon vierten Mal die Dienste von Devon Moore – und ein weiteres Mal hofft man, mit dem erfahrenen Spielmacher die Ziele zu erreichen. „Es war immer eine produktive Zusammenarbeit“, sagte Steeples-Cheftrainer Domenik Reinboth, der Moore seit Jahren kennt. Nachdem die Steeples wenige Tage zuvor die Verträge mit Cole Preston und Yasin Kolo aufgelöst hatten (die SZ berichtete), wurden Mittel frei, um den US-Amerikaner zu verpflichten.
2014 erstmals bei den Steeples
2014 kam der 1,93 Meter große Point Guard aus Columbus im US-Bundesstaat Ohio erstmals zum Team Ehingen Urspring, ein Jahr später übernahm Reinboth nach dem Abstieg in die ProB die Steeples – und setzte weiter auf Devon Moore. Postwendend stieg der Verein wieder in die ProA auf und versuchte es in der zweithöchsten Liga zunächst ohne den Spielmacher, der bei einem ungarischen Erstligisten unterschrieben hatte. Der Vertrag wurde aber bald wieder gelöst und Moore war wieder zu haben – und kehrte Anfang November 2016 zu den Steeples, die durchwachsen in die Saison gestartet waren, zurück. Das erste Spiel mit Moore ging zwar verloren, doch dann folgte eine Serie mit drei Siegen und am Ende blieb Ehingen Urspring in der Liga. „An der Meisterschaft in der ProB, dem Aufstieg in die ProA und dem Klassenerhalt hat Devon maßgeblichen Anteil“, sagt Reinboth.
2017 sind die Steeples in einer ähnlichen Situation: Das erste Saisondrittel verlief weniger erfolgreich als erhofft und der vielfach erprobte Devon Moore, bei dem sich ein Engagement in Kanada zerschlagen hat, soll dazu beitragen, die Mannschaft aus der Abstiegszone zu bringen. Der 28-Jährige verfüge über Erfahrung in der ProA, sei eine Führungspersönlichkeit und mit ihm sollen vor allem auch die Ballverluste im Aufbauspiel verringert werden. „Er hilft uns weiter“, sagt Reinboth, der weiß, dass Moore kaum Zeit zum Eingewöhnen braucht („Er muss sich nicht groß einspielen“) und die Mentalität des US-Amerikaners kennt. „Er will gewinnen, das steht über allem.“Und das wollen und müssen die Steeples nach erst zwei Siegen aus den ersten elf Spielen auch.
Der dritte Saisonerfolg soll nach Möglichkeit schon gegen Trier her. Wiedereinsteiger Moore, der am Freitag aus den USA nach Deutschland reiste, wird ebenso im Kader sein wie voraussichtlich auch wieder Jonathan Malu, der vor einer Woche in Nürnberg wegen seiner Einsätze für die kongolesische Nationalmannschaft bei der WM-Qualifikation in Angola gefehlt hatte. Der Center wurde am Freitag zurückerwartet in Ehingen.
„Es war immer eine produktive Zusammenarbeit.“Steeples-Trainer Domenik Reinboth über die Rückkehr von Devon Moore
Andere Ansprüche in Trier
Mit Moore und Malu wäre der Steeples-Kader komplett und die Hoffnung groß auf zwei Punkte gegen die derzeit angeschlagenen Gladiators. „In Trier herrscht zurzeit etwas negative Stimmung“, so Reinboth. In der Vorsaison noch unter den besten acht und in der ersten Play-off-Runde knapp in fünf Spielen Chemnitz unterlegen, läuft es für die Trierer in der laufenden Spielzeit nicht rund: Mit vier Siegen aus elf Spielen liegen die Gladiators in der unteren Tabellenhälfte und vier Punkte hinter dem achten und letzten Play-off-Platz. Die Ansprüche sind andere.
„Die Mannschaft steht mit dem Rücken zur Wand“, sagt Reinboth. „Aber man darf sie gerade deswegen nicht unterschätzen.“Der überragende Spieler der vergangenen Saison, Brandon Spearman, ist zwar nicht mehr dabei (wechselte zum Bundesligisten Jena), dennoch hat Trier einen tief besetzten Kader mit „sehr vielseitigen Spielern“. Topscorer ist der USA-Amerikaner Kyle Dranginis, der bisher mehr als 15 Punkte pro Spiel erzielte. Hinzu kommen Routinier Jermaine Bucknor, der aufgrund der Verletzung von Justin Alston erst vor rund einem Monat verpflichtete Anton Shoutvin sowie die Ex-Urspringer Johannes Joos und Marco Grün, die ebenfalls zu den Stützen der Galadiators zählen.
Als „sehr aggressives gerade auch beim Rebound“und „sehr wurflastig und brandgefährlich von außen“beschreibt Reinboth die Mannschaft von Triers Trainer Marco van den Berg. Der Steeples-Trainer hofft bei seinem Team auf weniger folgenreiche Ballverluste als zuletzt gegen Nürnberg – als selbst Einwürfe zu Vorlagen für Korberfolge des Gegners wurden. Durch solche einfachen Ballverluste habe man den Falcons zu „acht oder zehn Punkten“verholfen, die nicht nötig waren. Und am Ende den Unterschied zugunsten der mit 79:70 siegreichen Nürnberger ausmachten. Dies soll sich nicht wiederholen – auch dafür wurde Devon Moore zurückgeholt.