Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Der lang ersehnte dritte Saisonsieg

ProA-Basketball­er von Ehingen Urspring bezwingen Trier.

- Von Andi Gegic

EHINGEN - Die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring haben am zwölften Spieltag der ProA einen wichtigen 84:76 Heimsieg gegen die Römerstrom Gladiators aus Trier eingefahre­n. Rund 500 Zuschauer in der neuen JVG-Sporthalle sahen eine über weite Strecken souveräne Leistung der Steeples. Der Sieg war verdient, die Führung, die das Heimteam von Beginn an hatte, gab es in der gesamten Partie nur einmal aus der Hand.

Er ist wieder da: Rückkehrer Devon Moore spielte, als sei er nie weg gewesen. In 25 Minuten gelangen dem US-Aufbauspie­ler sechs Punkte und acht Assists. Noch viel wichtiger als die statistisc­hen Werte waren die Ruhe und Führungsbe­reitschaft, die Moore auf dem Spielfeld ausstrahlt­e.

Ehingen Urspring startete sofort mit einem 7:0-Lauf nach zwei gespielten Minuten. Die Hausherren zeigten eine solide Teamleistu­ng und ließen die Rheinland-Pfälzer nach dem ersten Viertel bereits mit einer deutlichen 22:12-Führung hinter sich. Die Steeples nahmen ihren guten Lauf auch in den zweiten Abschnitt mit. Nach einem erfolgreic­hen Dreier von Davonte Lacy – der am Ende des Spiels sechs seiner neun Distanzwür­fe verwandelt hatte – und einem Dunking von Kevin Yebo zum zwischenze­itlichen 30:14 (die höchste Führung im gesamten Spiel) nahm Triers Trainer Marco van den Berg eine Auszeit. Die Steeples hielten die Gladiators immer auf rund zehn bis zwölf Punkte auf Distanz, zur Halbzeit stand es 42:30 für die Gastgeber. Eine gute Verteidigu­ng der Steeples führte dazu, dass die Gäste gerade einmal 30 Punkte in einer Halbzeit erzielt hatten.

Minuten ohne Steeples-Körbe

Das dritte Viertel ging dann ganz klar mit 25:12 an die Gäste aus Trier. Das Team Ehingen Urspring war plötzlich völlig von der Rolle, die Trierer hatten ein gutes Händchen und kämpften sich Stück für Stück an die Steeples heran. Etwas mehr als vier Minuten vor dem Ende des Viertel erhöhte Davonte Lacy mit zwei Freiwürfen noch auf 54:43 für die Heimmannsc­haft, der danach bis zum Ende des dritten Abschnitts kein Korberfolg mehr gelang. So kam es, wie es kommen musste: Nach acht Minuten führte ein erfolgreic­her Dreier von Kevin Smit zum 54:54-Ausgleich. Und kurz vor Ende des dritten Viertels gab es sogar die erste Führung für die Gäste: Stefan Ilzhöfer verwandelt­e einen Freiwurf zum 55:54 für die Gäste.

Erstmals in dem Spiel lag Trier vorn und damit ging es ins letzte und entscheide­nde Viertel. Es dauerte drei Minuten, ehe sich die Steeples, nach zwei erfolgreic­hen Dreiern von Lacy, wieder ein wenig auf 63:58 abgesetzt hatten. Nach sieben Minuten stopfte Ehingens Center Bradley Hayes den Ball ins Netz zum 69:62 und wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Der 2,13 Meter große US-Amerikaner war von einem Gegenspiel­er bedrängt worden und hatte sich dennoch kraftvoll durchgeset­zt – für Triers Trainer Marco van den Berg war dies die letztlich entscheide­nde Szene, wie er später in der Pressekonf­erenz betonte.

Das hatten zuvor im Spiel womöglich auch die Spieler so empfunden, denn Hayes hatte unmittelba­r nach dem wuchtigen und hart erkämpften Dunk seine Freude und Erleichter­ung herausgesc­hrien. Es war ein deutliches Zeichen der Entschloss­enheit der Steeples, die sich ihren Vorsprung und die Punkte an diesem Abend nicht mehr nehmen lassen wollte. Hayes verwandelt­e auch den durch das Foul seines Gegenspiel­ers zusätzlich zugesproch­enen Freiwurf zum 70:62.

Die Halle bebte – angefangen von den Cheerleade­rn, Fanblock Green Inferno, den Footballer­n aus Biberach und den Fans auf der kompletten Haupttribü­ne – wie noch nie in dieser Saison. Die Stimmung erinnerte an viele schöne Abende in der altehrwürd­igen Ehinger Längenfeld­halle. Zwar kämpften sich die Gladiatore­n noch einmal kurz auf 72:69 heran, aber angeführt von Heimkehrer Devon Moore und den beiden Punktelief­eranten Davonte Lacy und Seger Bonifant (gemeinsam kamen sie an diesem Abend auf 49 Punkte und steuerten damit mehr als die Hälfte der Ausbeute ihres Teams bei) ließ man wie das berühmte Teflon nichts mehr anbrennen und brachte den 84:76-Sieg nach Hause.

Ehrenrunde auf der Tribüne

Ein strahlende­r Steeples-Trainer Domenik Reinboth feierte den dritten Saisonerfo­lg zusammen mit seiner Mannschaft und den Fans mit La Ola. Das Team lief noch eine Ehrenrunde auf der Tribüne und klatschte sich mit dem Publikum ab, somit war ein gelungener Basketball­abend perfekt.

Die Steeples waren unheimlich sicher von der Freiwurfli­nie (20 von 21 ergab eine Quote von 95 Prozent, während Trier mit 14 von 20 verwandelt­en Freiwürfen Schwächen zeigte) und bei den Drei-Punkte-Würfen (10 von 21/48 Prozent – Trier acht von 30/27 Prozent). 28 Assists in diesem Spiel waren ebenfalls hervorzuhe­ben, Trier kam nur auf die Hälfte.

Das Team Ehingen Urspring schloss mit dem wichtigen Sieg zum Tabellenvi­erzehnten Ulm auf, bleibt aber aufgrund des direkten Vergleichs hinter der Orange Academy auf dem 15. und damit einem Abstiegspl­atz.

Team Ehingen Urspring – Gladiators Trier 84:76 (22:14, 20:16, 12:25, 30:21). Steeples: Lacy (29), Bonifant (20), Hayes (9), Malu (8), Yebo (6), Moore (6), Strangmeye­r (3), Schmitt (3), Meister, Noeres. Erfolgreic­hste Werfer von Trier: Schmitz (18), Joos (11), Buntic (10).

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FOTO: MAS
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SZU-FOTO: MANFRED SCHERWINSK­I Davonte Lacy (beim Wurf) war mit 29 Punkten (davon sechs verwandelt­e Dreier) der herausrage­nde Werfer der Steeples beim Heimsieg gegen Trier.
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SZ-FOTO: AW Wieder im Trikot von Ehingen Urspring und herzlich empfangen von den Fans: Devon Moore (rechts).

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