Der lang ersehnte dritte Saisonsieg
ProA-Basketballer von Ehingen Urspring bezwingen Trier.
EHINGEN - Die Zweitliga-Basketballer des Teams Ehingen Urspring haben am zwölften Spieltag der ProA einen wichtigen 84:76 Heimsieg gegen die Römerstrom Gladiators aus Trier eingefahren. Rund 500 Zuschauer in der neuen JVG-Sporthalle sahen eine über weite Strecken souveräne Leistung der Steeples. Der Sieg war verdient, die Führung, die das Heimteam von Beginn an hatte, gab es in der gesamten Partie nur einmal aus der Hand.
Er ist wieder da: Rückkehrer Devon Moore spielte, als sei er nie weg gewesen. In 25 Minuten gelangen dem US-Aufbauspieler sechs Punkte und acht Assists. Noch viel wichtiger als die statistischen Werte waren die Ruhe und Führungsbereitschaft, die Moore auf dem Spielfeld ausstrahlte.
Ehingen Urspring startete sofort mit einem 7:0-Lauf nach zwei gespielten Minuten. Die Hausherren zeigten eine solide Teamleistung und ließen die Rheinland-Pfälzer nach dem ersten Viertel bereits mit einer deutlichen 22:12-Führung hinter sich. Die Steeples nahmen ihren guten Lauf auch in den zweiten Abschnitt mit. Nach einem erfolgreichen Dreier von Davonte Lacy – der am Ende des Spiels sechs seiner neun Distanzwürfe verwandelt hatte – und einem Dunking von Kevin Yebo zum zwischenzeitlichen 30:14 (die höchste Führung im gesamten Spiel) nahm Triers Trainer Marco van den Berg eine Auszeit. Die Steeples hielten die Gladiators immer auf rund zehn bis zwölf Punkte auf Distanz, zur Halbzeit stand es 42:30 für die Gastgeber. Eine gute Verteidigung der Steeples führte dazu, dass die Gäste gerade einmal 30 Punkte in einer Halbzeit erzielt hatten.
Minuten ohne Steeples-Körbe
Das dritte Viertel ging dann ganz klar mit 25:12 an die Gäste aus Trier. Das Team Ehingen Urspring war plötzlich völlig von der Rolle, die Trierer hatten ein gutes Händchen und kämpften sich Stück für Stück an die Steeples heran. Etwas mehr als vier Minuten vor dem Ende des Viertel erhöhte Davonte Lacy mit zwei Freiwürfen noch auf 54:43 für die Heimmannschaft, der danach bis zum Ende des dritten Abschnitts kein Korberfolg mehr gelang. So kam es, wie es kommen musste: Nach acht Minuten führte ein erfolgreicher Dreier von Kevin Smit zum 54:54-Ausgleich. Und kurz vor Ende des dritten Viertels gab es sogar die erste Führung für die Gäste: Stefan Ilzhöfer verwandelte einen Freiwurf zum 55:54 für die Gäste.
Erstmals in dem Spiel lag Trier vorn und damit ging es ins letzte und entscheidende Viertel. Es dauerte drei Minuten, ehe sich die Steeples, nach zwei erfolgreichen Dreiern von Lacy, wieder ein wenig auf 63:58 abgesetzt hatten. Nach sieben Minuten stopfte Ehingens Center Bradley Hayes den Ball ins Netz zum 69:62 und wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Der 2,13 Meter große US-Amerikaner war von einem Gegenspieler bedrängt worden und hatte sich dennoch kraftvoll durchgesetzt – für Triers Trainer Marco van den Berg war dies die letztlich entscheidende Szene, wie er später in der Pressekonferenz betonte.
Das hatten zuvor im Spiel womöglich auch die Spieler so empfunden, denn Hayes hatte unmittelbar nach dem wuchtigen und hart erkämpften Dunk seine Freude und Erleichterung herausgeschrien. Es war ein deutliches Zeichen der Entschlossenheit der Steeples, die sich ihren Vorsprung und die Punkte an diesem Abend nicht mehr nehmen lassen wollte. Hayes verwandelte auch den durch das Foul seines Gegenspielers zusätzlich zugesprochenen Freiwurf zum 70:62.
Die Halle bebte – angefangen von den Cheerleadern, Fanblock Green Inferno, den Footballern aus Biberach und den Fans auf der kompletten Haupttribüne – wie noch nie in dieser Saison. Die Stimmung erinnerte an viele schöne Abende in der altehrwürdigen Ehinger Längenfeldhalle. Zwar kämpften sich die Gladiatoren noch einmal kurz auf 72:69 heran, aber angeführt von Heimkehrer Devon Moore und den beiden Punktelieferanten Davonte Lacy und Seger Bonifant (gemeinsam kamen sie an diesem Abend auf 49 Punkte und steuerten damit mehr als die Hälfte der Ausbeute ihres Teams bei) ließ man wie das berühmte Teflon nichts mehr anbrennen und brachte den 84:76-Sieg nach Hause.
Ehrenrunde auf der Tribüne
Ein strahlender Steeples-Trainer Domenik Reinboth feierte den dritten Saisonerfolg zusammen mit seiner Mannschaft und den Fans mit La Ola. Das Team lief noch eine Ehrenrunde auf der Tribüne und klatschte sich mit dem Publikum ab, somit war ein gelungener Basketballabend perfekt.
Die Steeples waren unheimlich sicher von der Freiwurflinie (20 von 21 ergab eine Quote von 95 Prozent, während Trier mit 14 von 20 verwandelten Freiwürfen Schwächen zeigte) und bei den Drei-Punkte-Würfen (10 von 21/48 Prozent – Trier acht von 30/27 Prozent). 28 Assists in diesem Spiel waren ebenfalls hervorzuheben, Trier kam nur auf die Hälfte.
Das Team Ehingen Urspring schloss mit dem wichtigen Sieg zum Tabellenvierzehnten Ulm auf, bleibt aber aufgrund des direkten Vergleichs hinter der Orange Academy auf dem 15. und damit einem Abstiegsplatz.
Team Ehingen Urspring – Gladiators Trier 84:76 (22:14, 20:16, 12:25, 30:21). Steeples: Lacy (29), Bonifant (20), Hayes (9), Malu (8), Yebo (6), Moore (6), Strangmeyer (3), Schmitt (3), Meister, Noeres. Erfolgreichste Werfer von Trier: Schmitz (18), Joos (11), Buntic (10).