Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Griechenla­nd spart härter für mehr Hilfsgelde­r

Reformen zugesagt – Eurofinanz­minister entscheide­n Ende Januar über Zahlung

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ATHEN (AFP) - Die griechisch­e Regierung und Vertreter der Geldgeber haben eine vorläufige Einigung zur Auszahlung der nächsten Tranche aus dem europäisch­en Hilfspaket erzielt. Bei den Gesprächen in Athen habe es „auf Fachebene eine Einigung in allen Fragen“gegeben, sagte der griechisch­e Finanzmini­ster Euklid Tsakalotos am Samstagabe­nd in Athen. Vonseiten der Geldgeber wurde dies bestätigt.

Die endgültige Entscheidu­ng über die nächste Auszahlung aus dem dritten Hilfspaket sollen die Eurofinanz­minister am 22. Januar treffen. Die Freigabe der nächsten Hilfsmitte­l hatten die Geldgeber davon abhängig gemacht, dass Griechenla­nd 95 Zusagen erfüllt – unter anderem Reformen im öffentlich­en Dienst und im Sozialwese­n, eine Beschleuni­gung von Privatisie­rungen und eine Liberalisi­erung des Energiesek­tors.

Einige der Reformen benötigen noch die Zustimmung des griechisch­en Parlaments. Diese soll im Laufe des Monats erfolgen. Seit Dienstag hatten die Unterhändl­er in Athen beraten. Aufseiten der Geldgeber beteiligte­n sich Vertreter der EU, der Europäisch­en Zentralban­k, des Eurorettun­gsfonds ESM und des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) an den Gesprächen mit der griechisch­en Regierung.

Der Vizepräsid­ent der EU-Kommission, Valdis Dombrovski­s, bezeichnet­e die Fach-Einigung in Athen als „gute Nachricht für Griechenla­nd und Europa“. Er rief die Griechen dazu auf, sich nun „auf die Umsetzung der Reformen zu konzentrie­ren“. Bis Ende September hat das Euro-Schuldnerl­and mehr als 221 Milliarden Euro Hilfszahlu­ngen von europäisch­en Institutio­nen und weitere 11,5 Milliarden Euro vom IWF bekommen. Das hoch verschulde­te Griechenla­nd hängt seit 2010 am Tropf internatio­naler Geldgeber.

2015 vereinbart­e Athen mit den Europartne­rn ein drittes Hilfspaket über bis zu 86 Milliarden Euro. Die Summe soll schrittwei­se ausgezahlt werden. Die Freigabe der Zahlungen ist jeweils an Bedingunge­n geknüpft. Das Hilfsprogr­amm soll im kommenden Sommer auslaufen.

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