Schüler spielen lebensvolles Theater
Theater AG des Kolleg St. Josef stellt Weihnachtsstück „Küsse von Lametta“vor
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EHINGEN - Mit einem heiteren Theaterstück haben die jungen Schauspieler des bischöflichen Internats Kolleg Sankt Josef am Freitag klar gemacht, was das Weihnachtsfest eigentlich soll. Liebe ist angesagt, und sie macht alle fröhlich.
„Es geht um Weihnachten und Liebe, ich hoffe, dass Sie heute einen erbaulichen und schönen Abend haben“, begrüßte Johannes Krickl, Diplomtheologe und Direktor der Einrichtung, die Zuschauer, darunter etliche ehemalige Schüler des Hauses. Hier ist die staatlich anerkannte Erzieherin und Internatspädagogin Heike Schmidts für das Theater zuständig. Mit ihrem untrüglichen Gespür für Showtalente gelang es ihr auch dieses Jahr, die neun besten Schauspieler für „Küsse von Lametta“auf die Bühne zu bringen.
Till (gespielt von Jonas Mai) ist erst zwölf und hat außer zwei zickigen älteren Schwestern eine nette Freundin. Bei der Nikolausfeier im Jugendheim hat er sie kennengelernt und nennt sie Lametta. Laura (Helen Gramminger) und Carina (Anastasia Geller) rufen ihren kleinen Bruder einfach Männchen. „Ich komm dem schönen Mädchen näher mit unserm neuen Rasenmäher“, schlägt er einer seiner Schwestern als Reim für ein Weihnachtsgedicht vor, während er der anderen als geflügelte Jahresendzeitfigur, genannt Engel, für ein Weihnachtsgemälde Modell sitzt.
Till beendet den für ihn unbefriedigenden Zustand, indem er kurz vor elf nach dem Motto „Ich bin kein Männlein, ich bin ein Mann“zur Verabredung mit Lametta (Samea Peters) in der Eingangshalle des Bahnhofs loszieht. Neugierig, wie ältere Schwestern von Natur aus sind, spionieren sie ihm nach und finden ihn in bester Gesellschaft mit dem, was sich an Heiligabend sonst noch so herumtreibt. Zeitungsjunge (Lukas Gramminger), Blumenverkäufer (Julius Haufe), Opa D-Zug (Elias Christian) und Dosenminna (Marco Chioditti) sind aber vom Feinsten, was Herzensbildung so hergibt. Hinter dem vom Penner gerne geliehenen Schirm nimmt Till von Lametta den ersehnten Weihnachtskuss entgegen. Die für echte Gefühle durchaus zu habenden Schwestern beginnen, für Dosenminna etwas Warmes zu stricken. „Weihnachtsmänner dürfen doch nicht klauen“, empören sich die armen Leute über einen falschen Weihnachtsmann (Felix Segelbacher), der sie, statt zu beschenken, bestohlen hat. Gemeinsam fangen sie ihn und feiern nach Herausgabe der geklauten Sachen zusammen mit ihm fröhliche Weihnacht. Ganz schön zugig ist es am Bahnhof, aber auch richtig herzerwärmend.