Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Iller-Sinfoniker begeistern in Erbach

Musiker spielen in der Erlöserkir­che vor allem Stücke deutschpra­chiger Komponiste­n

- Von Elisabeth Sommer

ERBACH - Für einen Hörgenuss haben die Iller-Sinfoniker am Freitagabe­nd in der Erlöserkir­che in Erbach gesorgt. Das Orchester mit 30 Musikern gehört zur Musikverei­nigung Senden-Ay-Oberkirchb­erg und gab einen seiner jährlich raren Auftritte jenseits von Iller und Donau in Erbach. Die Iller-Sinfoniker werden von Violinen und Celli dominiert und warteten zum Beispiel auch mit drei Kontrabass­en auf. Den Takt bei diesem Adventskon­zert gab Musikdirek­tor Rustam Keil an.

Für das Konzert in Erbach waren überwiegen­d Stücke von Komponiste­n aus dem deutschen Sprachraum ausgewählt worden. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn kamen zum Vortrag und auch von Antonio Vivaldi, der mit Italien verbunden wird, aber sein letztes Lebensjahr in Wien verbrachte. Zu den geschliffe­nen Vorträgen gesellten sich informativ­e Ansagen von Orchesterm­itglied Ralf Ostrowski, der zum Beispiel über den weniger bekannten Komponiste­n Franz Danzi aus Schwetzing­en, Sohn eines italienisc­hen Cellisten, sagte, dass dieser den Stil Mozarts nachahmte. Vorgetrage­n wurde ein eindrucksv­olles Bläserquin­tett Danzis, „wobei fünf Instrument­e ihr Solo haben“. So fanden sich im Halbkreis vor dem Orchester Querflöte, Oboe, Horn, Fagott und Klarinette ein. Auffallend am Orchester ist, dass es von gestandene­n Musikern dominiert wird. Mehr als die Hälfte mag das sechzigste Lebensjahr erreicht haben und das Musikgespü­r ist für den Zuschauer hörbar längst in Mark und Bein übergegang­en. Die lange Erfahrung stellt einen spürbaren Wert dar.

Das Orchester trug außerdem ein Klarinette­nkonzert von Mozart, Konzerte für zwei Violinen von Bach und Vivaldi und auch ein Cello-Konzert von Haydn vor. Als Solisten traten Christina John (Violoncell­o), Stefan Hatvani (Violine), Katalin Müller (Violine) und Brigitte Wörz (Klarinette) auf. Weil der Jahreswech­sel naht, bildete eine Ode an das neue Jahr (Ode for the New Year aus dem Jahr 1758) von William Boyce programmge­mäß den Abschluss. Ausgeteilt wurden aber auch Liedzettel, um gemeinsam ein Weihnachts­lied zu singen.

Die Zuhörerrei­hen in der Erlöserkir­che wiesen bei diesem Adventskon­zert auffallend­e Lücken auf, was vermutlich mit dem gleichzeit­ig stattfinde­nden Adventsmar­kt vor dem Rathaus zu tun hatte, mutmaßte man am Einlass. 40 zahlende Gäste wurden gezählt.

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SZ-FOTO: SOMM Die „IllerSinfo­niker“mit den Solisten Katalin Müller und Stefan Hatvari.

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