Iller-Sinfoniker begeistern in Erbach
Musiker spielen in der Erlöserkirche vor allem Stücke deutschprachiger Komponisten
ERBACH - Für einen Hörgenuss haben die Iller-Sinfoniker am Freitagabend in der Erlöserkirche in Erbach gesorgt. Das Orchester mit 30 Musikern gehört zur Musikvereinigung Senden-Ay-Oberkirchberg und gab einen seiner jährlich raren Auftritte jenseits von Iller und Donau in Erbach. Die Iller-Sinfoniker werden von Violinen und Celli dominiert und warteten zum Beispiel auch mit drei Kontrabassen auf. Den Takt bei diesem Adventskonzert gab Musikdirektor Rustam Keil an.
Für das Konzert in Erbach waren überwiegend Stücke von Komponisten aus dem deutschen Sprachraum ausgewählt worden. Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn kamen zum Vortrag und auch von Antonio Vivaldi, der mit Italien verbunden wird, aber sein letztes Lebensjahr in Wien verbrachte. Zu den geschliffenen Vorträgen gesellten sich informative Ansagen von Orchestermitglied Ralf Ostrowski, der zum Beispiel über den weniger bekannten Komponisten Franz Danzi aus Schwetzingen, Sohn eines italienischen Cellisten, sagte, dass dieser den Stil Mozarts nachahmte. Vorgetragen wurde ein eindrucksvolles Bläserquintett Danzis, „wobei fünf Instrumente ihr Solo haben“. So fanden sich im Halbkreis vor dem Orchester Querflöte, Oboe, Horn, Fagott und Klarinette ein. Auffallend am Orchester ist, dass es von gestandenen Musikern dominiert wird. Mehr als die Hälfte mag das sechzigste Lebensjahr erreicht haben und das Musikgespür ist für den Zuschauer hörbar längst in Mark und Bein übergegangen. Die lange Erfahrung stellt einen spürbaren Wert dar.
Das Orchester trug außerdem ein Klarinettenkonzert von Mozart, Konzerte für zwei Violinen von Bach und Vivaldi und auch ein Cello-Konzert von Haydn vor. Als Solisten traten Christina John (Violoncello), Stefan Hatvani (Violine), Katalin Müller (Violine) und Brigitte Wörz (Klarinette) auf. Weil der Jahreswechsel naht, bildete eine Ode an das neue Jahr (Ode for the New Year aus dem Jahr 1758) von William Boyce programmgemäß den Abschluss. Ausgeteilt wurden aber auch Liedzettel, um gemeinsam ein Weihnachtslied zu singen.
Die Zuhörerreihen in der Erlöserkirche wiesen bei diesem Adventskonzert auffallende Lücken auf, was vermutlich mit dem gleichzeitig stattfindenden Adventsmarkt vor dem Rathaus zu tun hatte, mutmaßte man am Einlass. 40 zahlende Gäste wurden gezählt.