Schmiechener Musiker spielen eindrucksvolles Jahreskonzert
Musikverein schließt mit dem Konzert sein arbeitsreiches Kreismusikfest-Jahr erfolgreich ab
SCHMIECHEN - In Schmiechen hat am Samstagabend pünktlich als Einstimmung auf die besinnliche Zeit der Musikverein für ein gelungenes Jahreskonzert gesorgt. Für Hauptkapellendirigent Markus Bucher stellte der Auftritt vor voller Zuschauerkulisse ein kleines Jubiläum dar. Das 27jährige Eigengewächs schwang nun zum inzwischen fünften Mal den Taktstock als Leiter der Hauptkapelle. Markus Bucher hielt dabei sozusagen die Zügel stets sicher in der Hand.
Gleich beim Auftakttitel „Schicksal der Götter“(Fate of the Gods) bewies Dirigent Bucher, dass er kraftvoller Einpeitscher und gefühlvoller Bremser sein kann, was von dem 60 Köpfe zählenden Orchester perfekt umgesetzt wurde. An die Bildwand war derweil die Aufnahme eines übergroßen nordischen Gottes geworfen, der auf einen zerstörten Tempel blickte. Von der Mythologie entführte das nächste Stück in die Science Fiction und den Weltraum. Die Musikkapelle spielte „Star Trek – Through the Generations“und man konnte bei den typischen Star-TrekKlängen als Hallenbesucher in Schmiechen förmlich das Raumschiff vor seinem geistigen Auge fliegen sehen.
Dann warf die Hauptkapelle zum Beispiel einen Blick auf die Neue Deutsche Welle mit dem Medley „80er-Kult-Tour“zurück, das von Thiemo Kraas, in diesem Jahrzehnt erst geborenen, arrangiert wurde. Darin sind Hits verarbeitet, die heute noch bei Alt und Jung bekannt sind und somit den Sprung in die Musikgeschichte geschafft haben. Das Medley umfasste den „Skandal im Sperrbezirk“der Spider Murphy Gang, das „Tausendmal berührt“von Heinz Rudolph Kunze oder auch den „Sternenhimmel“von Hubert Kah.
Für die traditionellen Blasmusikfans wurden routinemäßig ein Marsch und eine Polka bei den Zugaben bereitgehalten. Dirigent Bucher erklärte, dass das Woodstock der Blasmusik derzeit hohe Beliebtheit genieße und er daher den Kaiserin-Sisi-Marsch gewählt habe. Zum Abschied folgte die Polka „Mondlicht“. Am Schlagwerk war als Unterstützung für die vier Schmiechener Percussionisten aushilfsweise den ganzen Abend der Unterstadioner Musiker Julian Rapp im Einsatz, der speziell am Xylophon in beeindruckender Weise auf sich aufmerksam machte.
Die Jungmusiker in der Gemeinschaftsjugendkapelle SchmiechenSchelklingen hatte den Konzertabend mit ihrem Auftritt begonnen und wieder beweisen können, dass ein guter Nachwuchs heranwächst, wenn auch Dirigent Volker Frank vor den Eltern überraschend mitteilte, dass einzelne Jugendliche manchmal mehr Unfug als Probendisziplin im Kopf hätten. Auch Franks Orchester widmete sich mit einem Stück dem Weltall unter dem Titel „Märchen von einem weit entfernten Stern“. Irgendjemand hat sich dazu einfallen lassen, an die Bildwand eine Fantasieaufnahme von Schneewittchen (Angela Merkel) und Politzwergen aus den Bundestagsfraktionen werfen zu lassen. Die Jugend meisterte außerdem zwei ausgeklügelte Kompositionen und eine Zugabe mit Klatscheinlagen.
Die Ansagen übernahmen Ina Meixner und Simone Stoll bei der Jugend, und in der Hauptkapelle machte Janina Dreß die Moderation. Für die besondere Dekoration der Festhalle mit ausgefallenen Minitannenbäumchen, die anschließend gekauft werden konnten, dankte der Vereinschef der Schmiechenerin Gabi Schauber und dem Grünen Garten in Blaubeuren.
Mit dem Jahreskonzert ging ein arbeitsreiches Jahr 2017 zu Ende, das von viel Arbeit durch das erfolgreiche Kreismusikfest im Ort geprägt war. Musikvereinschef Hubert Stoll erklärte, sehr viel Lob und Anerkennung für die Festausrichtung bekommen zu haben und gab diese an alle anwesenden Unterstützer, Freunde und Gönner weiter. Die beiden Dirigenten erhielten zum Dank ein Blumengebinde und der Hauptkapellendirigent zusätzlich einen Schinkenwurststrauß, der den Abend in Anwesenheit von 60 Vereinskollegen wohl nicht überleben sollte.