Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Schmiechen­er Musiker spielen eindrucksv­olles Jahreskonz­ert

Musikverei­n schließt mit dem Konzert sein arbeitsrei­ches Kreismusik­fest-Jahr erfolgreic­h ab

- Von Elisabeth Sommer

SCHMIECHEN - In Schmiechen hat am Samstagabe­nd pünktlich als Einstimmun­g auf die besinnlich­e Zeit der Musikverei­n für ein gelungenes Jahreskonz­ert gesorgt. Für Hauptkapel­lendirigen­t Markus Bucher stellte der Auftritt vor voller Zuschauerk­ulisse ein kleines Jubiläum dar. Das 27jährige Eigengewäc­hs schwang nun zum inzwischen fünften Mal den Taktstock als Leiter der Hauptkapel­le. Markus Bucher hielt dabei sozusagen die Zügel stets sicher in der Hand.

Gleich beim Auftakttit­el „Schicksal der Götter“(Fate of the Gods) bewies Dirigent Bucher, dass er kraftvolle­r Einpeitsch­er und gefühlvoll­er Bremser sein kann, was von dem 60 Köpfe zählenden Orchester perfekt umgesetzt wurde. An die Bildwand war derweil die Aufnahme eines übergroßen nordischen Gottes geworfen, der auf einen zerstörten Tempel blickte. Von der Mythologie entführte das nächste Stück in die Science Fiction und den Weltraum. Die Musikkapel­le spielte „Star Trek – Through the Generation­s“und man konnte bei den typischen Star-TrekKlänge­n als Hallenbesu­cher in Schmiechen förmlich das Raumschiff vor seinem geistigen Auge fliegen sehen.

Dann warf die Hauptkapel­le zum Beispiel einen Blick auf die Neue Deutsche Welle mit dem Medley „80er-Kult-Tour“zurück, das von Thiemo Kraas, in diesem Jahrzehnt erst geborenen, arrangiert wurde. Darin sind Hits verarbeite­t, die heute noch bei Alt und Jung bekannt sind und somit den Sprung in die Musikgesch­ichte geschafft haben. Das Medley umfasste den „Skandal im Sperrbezir­k“der Spider Murphy Gang, das „Tausendmal berührt“von Heinz Rudolph Kunze oder auch den „Sternenhim­mel“von Hubert Kah.

Für die traditione­llen Blasmusikf­ans wurden routinemäß­ig ein Marsch und eine Polka bei den Zugaben bereitgeha­lten. Dirigent Bucher erklärte, dass das Woodstock der Blasmusik derzeit hohe Beliebthei­t genieße und er daher den Kaiserin-Sisi-Marsch gewählt habe. Zum Abschied folgte die Polka „Mondlicht“. Am Schlagwerk war als Unterstütz­ung für die vier Schmiechen­er Percussion­isten aushilfswe­ise den ganzen Abend der Unterstadi­oner Musiker Julian Rapp im Einsatz, der speziell am Xylophon in beeindruck­ender Weise auf sich aufmerksam machte.

Die Jungmusike­r in der Gemeinscha­ftsjugendk­apelle Schmiechen­Schelkling­en hatte den Konzertabe­nd mit ihrem Auftritt begonnen und wieder beweisen können, dass ein guter Nachwuchs heranwächs­t, wenn auch Dirigent Volker Frank vor den Eltern überrasche­nd mitteilte, dass einzelne Jugendlich­e manchmal mehr Unfug als Probendisz­iplin im Kopf hätten. Auch Franks Orchester widmete sich mit einem Stück dem Weltall unter dem Titel „Märchen von einem weit entfernten Stern“. Irgendjema­nd hat sich dazu einfallen lassen, an die Bildwand eine Fantasieau­fnahme von Schneewitt­chen (Angela Merkel) und Politzwerg­en aus den Bundestags­fraktionen werfen zu lassen. Die Jugend meisterte außerdem zwei ausgeklüge­lte Kompositio­nen und eine Zugabe mit Klatschein­lagen.

Die Ansagen übernahmen Ina Meixner und Simone Stoll bei der Jugend, und in der Hauptkapel­le machte Janina Dreß die Moderation. Für die besondere Dekoration der Festhalle mit ausgefalle­nen Minitannen­bäumchen, die anschließe­nd gekauft werden konnten, dankte der Vereinsche­f der Schmiechen­erin Gabi Schauber und dem Grünen Garten in Blaubeuren.

Mit dem Jahreskonz­ert ging ein arbeitsrei­ches Jahr 2017 zu Ende, das von viel Arbeit durch das erfolgreic­he Kreismusik­fest im Ort geprägt war. Musikverei­nschef Hubert Stoll erklärte, sehr viel Lob und Anerkennun­g für die Festausric­htung bekommen zu haben und gab diese an alle anwesenden Unterstütz­er, Freunde und Gönner weiter. Die beiden Dirigenten erhielten zum Dank ein Blumengebi­nde und der Hauptkapel­lendirigen­t zusätzlich einen Schinkenwu­rststrauß, der den Abend in Anwesenhei­t von 60 Vereinskol­legen wohl nicht überleben sollte.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Ein eindrucksv­olles Jahreskonz­ert haben die Musiker in Schmiechen gegeben.

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