Blick durchs Schüsselloch
6 Mütter (VOX, Di., 20.15
Uhr) - Mein Haus, meine Familie, mein Mann, meine Kinder – die sechs Hauptdarstellerinnen dieser Personality-Doku (so heißt das) geben alles, um sich und ihre Lieben in allerbestem Licht darzustellen. Top gestylt und top geschminkt sitzen sie nebeneinander in einer top Wohnung und kommentieren gegenseitig das Leben der anderen. Wohlwollend versteht sich. Da das in Folge Nummer eins Verona Pooth ist, hat das durchaus einen Anflug von Fremdschämen. Denn die 49-Jährige ist viel zu unbedarft und direkt, um eventuell Fragwürdiges zu verheimlichen. Und so erfährt man, dass sie ihren Mann Franjo auch mal im Zorn mit Milchtüten bewirft und früher ihren kleinen Sohn Rocco im Urlaub nachts mit einer Katzenleine angebunden hat. Denn sie hatte panische Angst, dass er in den Pool fällt. Die gute Nachricht ist: Die Bilder lassen keinen Zweifel daran, dass der Sechsjährige und sein 14-jähriger Bruder San Diego trotz ihres Promistatus’ sehr nette, fröhliche Jungs sind, die ihre Eltern mögen, zum Boxtraining gehen und ein Praktikum im Tierheim absolvieren.
Trotzdem wird man das Gefühl nicht los, dass diese Boulevardsendung vor allem dazu dient, die B-Promis Caroline Beil, Ute Lemper, Mirja du Mont, Patricia Kelly und AnneSophie Briest – wer auch immer das ist – in den Medien zu halten. Auch wenn dafür die Familie herhalten muss.