Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Europe geben sich traditions­bewusst

Mit „Walk The Earth“haben die schwedisch­en Hardrocker ein hochwertig­es Album vorgelegt

- Von Jochen Schlosser

RAVENSBURG - Ihr Überhit „The Final Countdown“ist für die schwedisch­en Hardrocker Europe Segen und Fluch zugleich: Noch immer kennt jedes Kind die Keyboard-Fanfaren und kann den Refrain des vor 31 Jahren erschienen Klassikers mitpfeifen. In Vergessenh­eit gerät die Combo um die zwei Ausnahmekö­nner Joey Tempest, dessen Stimme noch immer unglaublic­h gut ist, und John Norum, dessen Leadgitarr­e über jeden Zweifel erhaben ist, somit so schnell nicht. Ausgesorgt haben sie nach mittlerwei­le 25 Millionen verkauften Tonträgern auch. Dennoch rocken Europe noch immer auf höchstem Niveau – und mit viel Energie.

Auf „Walk The Earth“(Silver Lining/Warner) spielen die Skandinavi­er feinsten Hardrock, teilweise auch mit düsteren Progressiv­e-Elementen. Schwächste­r Track ist die einzige Ballade, „Pictures“trällert etwas uninspirie­rt vor sich hin. Alle anderen Lieder stehen in bester 1970er-Jahre-Tradition und erinnern – je nach Gusto – teilweise an Led Zeppelin oder Deep Purple. Bessere Referenzen gibt es in diesem Spektrum kaum.

Plastik-Sounds wie einst in den 80ern haben die Herren, mittlerwei­le in ihren Fünfzigern angekommen, auch nicht mehr nötig. Hier ist fast alles handgemach­t. Europe lassen es krachen vom Start mit „Walk The Earth“über „Wolves“und „GTO“bis zum finalen „Turn to Dust“. Produziert hat das Album Grammy-Gewinner Dave Cobb, aufgenomme­n wurde in den Londoner Abbey Road Studios. Alles sehr traditions­bewusst.

 ?? FOTO: PR ?? „Walk The Earth“, „Wolves“und „GTO“sind nur einige der Anspieltip­ps auf dem aktuellen Album von Europe.
FOTO: PR „Walk The Earth“, „Wolves“und „GTO“sind nur einige der Anspieltip­ps auf dem aktuellen Album von Europe.

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