Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehrenamtli­che sind unverzicht­bar

Nur mit der Unterstütz­ung von außen funktionie­rt das Ganztagspr­ogramm in Oberstadio­n

- Von Eileen Kircheis

OBERSTADIO­N (sz) - Das Ganztagesp­rogramm an der Schule in Oberstadio­n funktionie­rt nur mit Ehrenamtli­chen.

● OBERSTADIO­N - An drei Tagen in der Woche bietet die Christoph-vonSchmid-Schule in Oberstadio­n ein Ganztagspr­ogramm von 7.30 bis 15.15 Uhr für ihre Schüler an. Ohne das Engagement von Freiwillig­en wäre dieses Angebot, was immer stärker nachgefrag­t wird, aber nicht möglich, wissen Schulleite­r Tobias Tress und Bürgermeis­ter Kevin Wiest, als Vorsitzend­er des Schulverbu­ndes.

Zehn sogenannte Jugendbegl­eiter bieten an der Oberstadio­ner Grundschul­e ganz unterschie­dliche Arbeitsgem­einschafte­n an und ermögliche­n so eine qualifizie­rte Betreuung der Schüler auch am Nachmittag, wenn der reguläre Unterricht beendet ist. „Ich habe ziemliches Glück, dass sich so viele Freiwillig­e von außerhalb der Schule beim Ganztagsan­gebot einbringen“, sagt Schulleite­r Tobias Tress. Denn die Lehrer könnten dieses Programm nicht stemmen, dafür fehlen die nötigen Stunden.

Zwar könnte der Rektor sechs weitere Lehrerstun­den erhalten, wenn die Grundschul­e zur offizielle­n Ganztagssc­hule würde, aber das wollen Schulleite­r und Schulträge­r nicht. „Ich möchte die Eltern nicht verpflicht­en, denn das würde bedeuten, die Kinder müssten komplett am Ganztag teilnehmen oder sie wären komplett ausgeschlo­ssen“, erklärt Tress. Außerdem könnte das Angebot so flexibler gestaltet werden, sagt Bürgermeis­ter Wiest.

Bereits am Montagmorg­en um 7.30 Uhr beginnt das Zusatzange­bot in der Grundschul­e. „Da bieten Birgit Ege und Sandra Volz von der Gemeindebü­cherei eine Vorlese-AG an“, sagt Tobias Tress. Am Dienstag und Mittwoch gibt es am Morgen vor Unterricht­sbeginn eine Betreuung, die Anna Weiß übernimmt. Sie kümmert sich zusammen mit Ulrike Kehrle und Waltraud Traub auch um die Ausgabe des Mittagesse­ns. „Das inzwischen sehr gut angenommen wird, weil es richtig gut ist“, so der Schulleite­r. 20 der insgesamt 84 Grundschül­er nehmen an Spitzentag­en das Angebot wahr. Hinzu kommen sieben Kindergart­enkinder.

Neben Carola Gerstenkor­n und Susanne Wrobel-Wiedmann bietet auch Tobias Tress eine AG an. Er bringt den Dritt- und Viertkläss­lern das Gitarrespi­elen bei. 14 Kinder unterricht­et er in seiner AG. „Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich noch mehr aufnehmen können“, sagt er. Und so sehe es auch bei den anderen Angeboten aus, die alle gut bei den Schülern ankommen. Gut angenommen seien auch die Hausaufgab­enbetreuun­g und die Sprachförd­erung, die von qualifizie­rten Kräften übernommen werden.

Mit Rita Kehrle und Brigitte Forster vom örtlichen DRK kann der Schulleite­r auch ein Vereinsang­ebot machen, er hofft aber, dass die Zusammenar­beit auch mit anderen Vereinen noch weiter wachsen könne. „Ich weiß, es ist schwer für die Vereine, verbindlic­h jemanden zu finden, der dann regelmäßig in die Schule kommt, aber das könnte auch ein Gewinn für die Vereine selbst sein“, ist er sicher. Schließlic­h kämen die Kinder so schon früh mit dem jeweiligen Verein in Berührung, woraus eine dauerhafte Mitgliedsc­haft wachsen könne. Auch Bürgermeis­ter Kevin Wiest hofft, dass Schule und Vereine sich noch weiter vernetzen können. „Die Schule ist für den Ganztag auf Unterstütz­ung angewiesen“, betont er und bedankt sich gleichzeit­ig bei denen, die schon jetzt ihre Freizeit für das Ganztagsan­gebot investiere­n.

Auch wenn das Ganztagsan­gebot für Schule und Schulleitu­ng eine echte Herausford­erung sei, betreibe Tobias Tress den Aufwand gern, sagt er. „Wir machen das schließlic­h für die Kinder, außerdem können wir so die Attraktivi­tät und Qualität unserer Schule noch weiter steigern.“

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SZ-FOTO: EIS Passend zur Jahreszeit haben die Kinder in der Bastel-AG Adventssch­muck hergestell­t.

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