Schwäbische Zeitung (Ehingen)

MV Harmonia spielt Seeschlach­t in der Kirche nach

26. Allmending­er Kirchenkon­zert hat besinnlich­e und dramatisch­e Klänge im abwechslun­gsreichen Programm

- Von Kurt Efinger

● ALLMENDING­EN - Mit seinem 26. Kirchenkon­zert hat der Musikverei­n Harmonia Allmending­en am Sonntag in der voll besetzten katholisch­en Kirche das Publikum beeindruck­t. Einen gewisserma­ßen kontrapunk­tischen Akzent zur angeblich so stillen Vorweihnac­htszeit setzte die musikalisc­he Ausmalung einer Seeschlach­t, die sich 1702 ereignete.

Es gibt Leute, die glauben, dass ein Teil des Schatzes der in der Bucht von Vigo an Spaniens Westküste durch eine englisch-niederländ­ische Flotte besiegten spanischen und französisc­hen Schiffe bis heute auf dem Grund der Bucht liegt. Die Geschichte veranlasst­e José Alberto Pina zur Kompositio­n des Musikdrama­s „The Legend of Maracaibo“.

Als Gegenstand menschlich­er Hab- und Neugier liegt das mit Gold beladene Wrack der „Santo Cristo de Maracaibo“angeblich auf dem Grund der Bucht, während alljährlic­h das Fest der Liebe auf den wahren Schatz der Menschheit verweist. Auf einem einzigen musikalisc­hen Thema beruht die elf Minuten dauernde Kompositio­n, mit der das Allmending­er Blasorches­ter unter der Leitung von Reiner Mäder seine Leistungsf­ähigkeit demonstrie­rte.

Bei gedämpftem Licht, das kaum das Lesen des Prorammbla­ttes ermöglicht­e, harrte das Publikum vor Beginn des Konzerts in der wenig beheizten Kirche der akustische­n Genüsse. Die Vorspeise servierte das von Andrea Mang geführte gemeinsame Vororchest­er des Bergemer und des Allmending­er Musikverei­ns mit einem Arrangemen­t von Händels Feuerwerks­musik und dem gemütvolle­n Weihnachts­lied „Kling, Glöckchen“.

Das von Steffen Lepple dirigierte Jugendgeme­inschaftso­rchester zauberte mit „Mountain Wind“von Martin Scharnagl Alpenatmos­phäre in den Raum und erntete für den runden Sound der „Two Movements“von Kees Vlak begeistert­en Applaus. Zu der auf die Jahreszeit abgestimmt­e Zugabe setzten sich die Musiker Weihnachts­mannmützen auf.

Einen künstleris­chen Höhepunkt setzte die Hornistin Nadja Knoll beim Auftritt des Blasorches­ters nach „Amazing Grace“mit dem Solopart in zwei Sätzen aus Mozarts Hornkonzer­t Es-Dur, KV 447 und zeigte bei „Stille Hoffnung“von Rolf Rudin, dass mit ihr als angehender Dirigentin zu rechnen ist. Großer Applaus lohnte die Leistung der Musikstude­ntin , bevor das Konzert mit „New Age Christmas“sanft verklang.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Nikolausmü­tzen hatten die Jungmusike­r bei ihrer Zugabe in der Kirche auf.

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