Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Vier neue Stellen für das Gericht

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ULM (sz) - Ulms Gerichte und die Staatsanwa­ltschaft sollen im nächsten Jahr insgesamt vier Neustellen für Richter sowie für Staatsanwä­lte erhalten. Das teilte der Minister der Justiz und für Europa, Guido Wolf, am Dienstag mit. Die Stellen werden noch im ersten Halbjahr 2018 zugeteilt.

Im Haushaltse­ntwurf sind für die baden-württember­gische Justiz insgesamt 421 Neustellen vorgesehen, 91 davon für Richter sowie für Staatsanwä­lte. Von diesen 91 Richterste­llen werden zunächst 24 den Verwaltung­sgerichten zur Bewältigun­g der Asylverfah­ren zugehen. Nach Bewältigun­g der Asylverfah­ren sollen diese dann den Zivil- und Strafgeric­hten oder den Staatsanwa­ltschaften übertragen werden.

Vor dem Hintergrun­d der zuletzt stark angestiege­nen Gefangenen­zahlen werden für den Justizvoll­zug insgesamt 151 Neustellen geschaffen. Hinzu kommen 64 Stellen für Justizwach­tmeisterin­nen und Justizwach­tmeister zur Verbesseru­ng der Sicherheit bei den Gerichten. Zur Bewältigun­g der hohen Eingangsza­hlen im Asylbereic­h werden bei den Verwaltung­sgerichten über die 24 Stellen für Richter hinaus 31 Neustellen für den gehobenen Dienst und Servicekrä­fte eingericht­et.

Bereits mit dem Haushalt 2017 wurden rund 160 Neustellen für die baden-württember­gische Justiz geschaffen, davon 74 Neustellen für Richter und Staatsanwä­lte, 21 Neustellen für Justizwach­tmeister und 67 neue Stellen für Justizvoll­zugsbeamte.

Wolf betont Stärkung der Justiz

Minister der Justiz und für Europa Guido Wolf sagte: „Wenn der Landtag diese Maßnahmen beschließt, machen wir einen zweiten großen Schritt zur Stärkung der dritten Gewalt in Baden-Württember­g. In einem ersten Schritt haben wir schon 2017 zum ersten Mal seit langem die Justiz im Land wieder in der Fläche gestärkt und besser ausgestatt­et. Wir betreiben kein Stellenmeh­rungsprogr­amm, nur weil es die gute konjunktur­elle Lage derzeit zulässt. Stattdesse­n geht es in der badenwürtt­embergisch­en Justiz zunächst darum, die Defizite aufzuholen, die hier über Jahre aufgelaufe­n sind. Darüber hinaus hat die Flüchtling­skrise zu erhebliche­n Mehrbelast­ungen für die Justiz im Land geführt. Mit dem Doppelhaus­halt 2018/2019 kommen wir mit dem 2017 begonnenen Investitio­nsprogramm Justiz weiter voran. Weitere Schritte müssen aber noch folgen.“

Von den Neustellen für Richter erhält das Landgerich­t Ulm für seinen Bezirk zwei Stellen, die Staatsanwa­ltschaft Ulm erhält ebenfalls zwei Neustellen für Staatsanwä­lte. Die Staatsanwa­ltschaft Ulm wurde bereits im Jahr 2017 mit 1,5 zusätzlich­en Stellen gestärkt, das Landgerich­t erhielt für seinen Bezirk seinerzeit zwei Stellen.

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