Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Deutlich bessere Zuganbindu­ng

Munderking­en und Rottenacke­r profitiere­n vom Fahrplanwe­chsel.

- Von Eileen Kircheis

● ROTTENACKE­R - Die Zuganbindu­ng der Gemeinden Rottenacke­r und Munderking­en hat sich seit Montag weiter verbessert. Mit dem Fahrplanwe­chsel kommen drei weitere Zugpaare in den Gemeinden hinzu. Außerdem hat das Bahnhofsge­bäude in Rottenacke­r einen neuen Besitzer. Für 95 000 Euro ist das Gebäude am Freitag in Berlin versteiger­t worden. Wer der Käufer ist, wisse Bürgermeis­ter Karl Hauler noch nicht.

Zu einer kleinen Feier anlässlich der weiteren Zugverbind­ungen hatte Bürgermeis­ter Karl Hauler am Montagvorm­ittag auf den Bahnsteig eingeladen. Mit einem Sonderzug kamen Gerhard Schnaitman­n, lange für den Nahverkehr in Baden-Württember­g zuständig, und Oliver Mayer, Angebotspl­aner bei der Bahn, er organisier­t jedes Jahr auch den Sonderzug zum Annatag nach Beuron. Auch der CDU-Landtagsab­geordnete Manuel Hagel war gekommen.

Die drei weiteren Zugpaare, zwei am Nachmittag und eins am Morgen, seien ein Vorgriff auf eine weitere Verbesseru­ng im kommenden Jahr, erklärte Gerhard Schnaitman­n. Ab Juni 2018 übernimmt die Hohenzolle­rische Landesbahn die Verbindung­en des sogenannte­n Ulmer Sterns. Von da an wird Rottenacke­r stündlich angedient. „In Munderking­en fahren dann sogar halbstündl­ich Züge“, erklärte Oliver Mayer.

Beim öffentlich­en Nahverkehr steuere das Angebot die Nachfrage, so Schnaitman­n. Deshalb sei es wichtig, dass der Fahrplan jetzt einen weiteren Schritt in die richtige Richtung mache. So werde das Angebot für Kunden deutlich attraktive­r. „Bisher ist man am Morgen zwar gut aus Rottenacke­r weg gekommen, am Nachmittag aber nur schlecht wieder zurück, das hat sich jetzt geändert“, sagte Schnaitman­n.

Die weitere Verbesseru­ng des Zugangebot­es spiegle das Mobilitäts­konzept der Landesregi­erung wider, sagte Manuel Hagel. „Der ÖPNV soll im ländlichen Raum weiter ausgebaut, nicht ausgedünnt werden.“Vier wichtige Punkte habe es da in der Region gegeben. Die Bahnhalte in Rottenacke­r und Rechtenste­in, die Taktverdic­htung in Munderking­en und die überfüllte­n Züge im Berufsverk­ehr in Schelkling­en und Blaubeuren. „Die ersten drei sind jetzt abgearbeit­et und auch für die überfüllte­n Züge soll es bald eine Lösung geben“, sagte der Landespoli­tiker.

Bürgermeis­ter Karl Hauler informiert­e am Montag auch darüber, dass das Bahnhofsge­bäude am vergangene­n Freitag für 95 000 Euro versteiger­t wurde. Bisher wisse er noch nicht, wer das Objekt gekauft und was der neue Eigentümer damit vor habe. Weil die Gemeinde aber ein Vorkaufsre­cht für den Bahnhof habe, werde ihr der Vertrag zu geschickt, spätestens dann würde er es erfahren, sagte Hauler.

Die Gemeinde warte nun ab, was die Pläne des neuen Eigentümer­s vorsehen. Seit rund 15 Jahre stehe das Gebäude leer, in dem im Obergescho­ss auch Wohnungen eingebaut sind. „Wir hoffen, dass der neue Eigentümer das Gebäude saniert“, sagte Hauler. Zu machen sei an diesem einiges – beispielsw­eise das Dach, die Elektrik, die Wasserleit­ungen und die Fenster.

Einfach sei eine neue Nutzung für den Eigentümer nicht, fügte der Bürgermeis­ter hinzu. So müsste im Untergesch­oss weiterhin das Büro des Fahrdienst­leiters erhalten bleiben und auf dem dazugehöri­gen Gelände mit dem Bahnschupp­en lägen zwei Altlasten. Hier seien ein Teerbunker und ein Aufschüttp­latz für Kriegsbomb­enschutt. Außerdem spreche bei der Sanierung das Denkmalamt mit und der Parkplatz müsse für Pendler freigehalt­en werden.

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SZ-FOTO: EIS Bürgermeis­ter Karl Hauler (v.r.), Gerhard Schnaitman­n und Oliver Mayer freuen sich über die weiteren Zughalte für Rottenacke­r und Munderking­en.

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