Die Bertelsmann-Stiftung
Als der Unternehmer Reinhard Mohn vor 40 Jahren die Bertelsmann-Stiftung gründete, hatte er ein Ziel vor Augen: Er wollte mittels Stiftung auf die Gesellschaft einwirken und den einzelnen Bürger motivieren, „die Grundwerte Freiheit, Solidarität und Menschlichkeit mit Leben zu füllen“. 1993 übertrug Mohn die Mehrheit der Kapitalanteile am Bertelsmann-Konzern auf die Stiftung, deren Etat sich dadurch erheblich vergrößerte. Heute leitet die Stiftung mit 350 Mitarbeitern ein vierköpfiger Vorstand: Aart de Geus (Vorsitzender), Liz Mohn (Vizechefin), Jörg Dräger und Brigitte Mohn. Die Bertelsmann-Stiftung ist eine operative Stiftung. Das bedeutet, sie fördert nur selbst initiierte Projekte, vergibt keine Stipendien und unterstützt auch keine Projekte Dritter. Gemäß dem Vorhaben von Gründer Mohn, „einen Beitrag zur Gesellschaftsreform zu leisten“, bearbeitet die Stiftung vor allem den Bildungsbereich, die Gesundheitspolitik sowie wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Themen. Dabei setzt sie nach eigenen Angaben auf „Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, auf öffentliche und wissenschaftliche Institutionen und andere Stiftungen.
Kritik an der Bertelsmann-Stiftung gibt es seit Jahren. Mehrfach wurden Zweifel an ihrer – steuerbegünstigten – Gemeinnützigkeit geäußert. Zudem wird ihr vorgeworfen, auf der Basis von Dividenden und nicht demokratisch legitimiert, politischen Einfluss zu nehmen. Personelle Verflechtungen mit anderen Unternehmen führten auch zum Vorwurf, bei den Projekten nicht neutral zu sein. (clak)