Gesetzesänderung kann Schulverbund sichern
Das Kultusministerium will die Befristung für Schulverbünde wie in Munderkingen aufheben
MUNDERKINGEN (eis/sz) - Eine bevorstehende Änderung des Schulgesetzes könnte den Fortbestand des Munderkinger Schulverbundes aus Realschule, Gemeinschaftsschule und Grundschule auch über die bisher bestehende Befristung auf fünf Jahre ermöglichen. Eine entsprechende Information hat Munderkingens Bürgermeister Michael Lohner vom Kultusministerium erhalten.
In dieser schreibt Stephanie Boos, Leiterin des Ministerbüros, dass das Kultusministerium derzeit an einer Änderung des Schulgesetzes arbeite, die Schulverbünde mit Gemeinschaftsschulen wie mit anderen weiterführenden Schularten ohne zusätzliche Auflagen auf Dauer zulässt. Die Verordnung, die dazu derzeit noch Auflagen vorsieht, werde demnach in diesem Zuge abgeschafft. Die Novelle des Schulgesetzes solle in Kürze vom Ministerrat beschlossen und 2018 dann in den Landtag eingebracht werden. Dann stehe dauerhaften Schulverbünden mit Gemeinschaftsschulen keine Hindernisse mehr im Wege.
„Nachdem kürzlich die Eltern der Viertklässler über die weiterführenden Schulen, Realschule und Gemeinschaftsschule im Schulverbund Munderkingen, informiert wurden, fehlte noch die entscheidende Information über den Fortbestand des Schulverbundes in Munderkingen und damit der Realschule und der Gemeinschaftsschule“, teilt Bürgermeister Michael Lohner mit. Der Bürgermeister wisse, dass die zeitliche Befristung des Verbunds bei vielen Eltern bisher für Verunsicherung gesorgt hat.
Nach einem Gespräch Mitte November mit Schulleiterin Jutta Braisch habe Lohner nochmals bei Kultusministerin Susanne Eisenmann um eine öffentliche Stellungnahme zur Zukunft der Schulverbünde im Land gebeten. Grundlage hierfür sei das Gespräch gewesen, das der Bürgermeister mit der Ministerin bei einem Besuch in Munderkingen geführt hatte. „Ich bat sie eindringlich, sich dem Thema Schulverbünde und deren Befristung anzunehmen, mit dem Ziel, die Befristungen rasch aufzuheben, damit die Schulträger, die Schulen und auch die Eltern eine verlässliche Planungssicherheit für das neue Schuljahr haben“, so Lohner weiter.
Die Gesetzesnovelle würde für Munderkingen bedeuten, dass die Realschule gesichert ist, schreibt Lohner. Er wies auch daraufhin, dass in Munderkingen und den Umlandgemeinden die Kinderzahlen wieder stetig angestiegen sind. Die Kindergärten in der Raumschaft seien nicht nur voll, sondern es müssen auch weitere Kleingruppen und mögliche weitere Erweiterungen eingerichtet werden.
Nun sei es wichtig kund zu tun, ist sich Lohner sicher, dass die derzeitige Verordnung, die eine Befristung der Schulverbünde zur Auflage hat, mit der Novellierung des Schulgesetzes in Kürze abgeschafft wird. „Damit stehen der Weiterentwicklung des Schulstandorts Munderkingen und unserer Raumschaft keine Hindernisse mehr im Weg“, betont er. Die Eltern können somit über die Weihnachtsfeiertage mit allen relevanten Informationen, die wichtige Entscheidung über den Besuch der weiterführenden Schule ihrer Kinder treffen. „Am Schulstandort Munderkingen stehen damit vielfältige Möglichkeiten für die Schulkinder dauerhaft zur Verfügung“, erklärt der Bürgermeister.
Die Novellierung des Schulgesetzes stellt darüber hinaus auch ein stabiles Fundament für die Arbeit mit dem Kommunikationsbüro zur Außendarstellung der Verbundschule dar.
Auch Schulleiterin Jutta Braisch ist froh, dass Kultusministerin Susanne Eisenmann nun Grünes Licht für die Aufhebung der Befristung von Schulverbünden gegeben hat. „Das gibt uns die Chance zur Weiterentwicklung beider Schularten, also der Gemeinschaftsschule und der Realschule“, sagt sie. Schulleitung und Schulträger würden so Zeit gewinnen, den Schulstandort weiter zu festigen.
Zudem würde dadurch zusätzlich Druck von den Verantwortlichen genommen. Weil die erhöhten Auflagen für den Fortbestand eines Verbundes – gesicherte Dreizügigkeit in der Gemeinschaftsschule und gesicherte Zweizügigkeit in der Werkrealschule – nur schwer zu realisieren gewesen wären. Jetzt hätten alle Seiten die Zeit, kontinuierlich weiter zu arbeiten.
„Die Eltern waren in der Vergangenheit sehr verunsichert, ob die Schule, an der sie ihr Kind anmelden eine Zukunft hat“, weiß Jutta Braisch. Diese Angst sei ihnen nun genommen worden.