Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Frauen kommen beim Frühstück in Rottenacke­r zusammen

Dabei sprechen sie über die Gedanken, die sie bewegen

- Von Eileen Kircheis

● ROTTENACKE­R - Frauen aus Rottenacke­r und der Region sind am Montag zum gemeinsame­n Frühstück im Gemeindeha­us zusammenge­kommen. Thema des ökumenisch­en Weihnachts-Frauenfrüh­stücks war „Gedenken füllen, bestimmen und beeinfluss­en mein Leben“. Angelika Reusch hatte dazu passend einen Impuls aus dem Leben von Maria und Josef vorbereite­t.

Eine Auszeit vom Alltagsstr­ess sollten sich die Frauen am Montag im adventlich geschmückt­en Gemeindeha­us gönnen. Dafür waren Kaffee, Tee und Brötchen hergericht­et. Mit einem kleinen Rollenspie­l verdeutlic­hten einige der Frauen, was die Gedanken im Alltag beeinfluss­en könne. „Die beiden da drüben schauen nur auf ihre Handys“, schimpfte Angelika Reusch spielerisc­h. Sie würden sich über die neuesten Nachrichte­n informiere­n und schauen, was es bei Bekannten und Freunden Neues gibt. Die morgendlic­he Zeitungsle­ktüre bestimme genauso den Tag wie Begegnunge­n auf der Straße oder im Beruf. „Als Frau sollst du dann Haushalt, Kinder, Beruf und Ehe irgendwie unter einen Hut bringen“, erzählte eine andere.

Eigentlich vermittle die Adventszei­t den Menschen das Bedürfnis nach Gemütlichk­eit, sagte Angelika Reusch. Aber gemütlich sei vor Weihnachte­n eigentlich nur wenig. Advent sei Aufbruch, nicht Gemütlichk­eit. Aus ganz verschiede­nen Situatione­n seien die Frauen aufgebroch­en, um am gemeinsame­n Frühstück teilzunehm­en.

Passend zur Vorweihnac­htszeit hatte Angelika Reusch das Leben von Maria und Josef für ihren Impuls als Beispiel herangezog­en. Auch die Eltern von Jesus hätten sich ihr Leben anders vorgestell­t, aber sie hätten es dann angenommen wie es war. Anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Reformatio­n griff Angelika Reusch ein Zitat von Martin Luther auf, dass sie sich aufgehange­n habe, um es nicht zu vergessen. „Du kannst es nicht verhindern, dass ein Vogelschwa­rm über deinen Kopf fliegt, aber du kannst verhindern, dass er in deinem Haar nistet“, hatte der Reformator einst gesagt.

Damit die Frauen im Alltag nicht vergessen, sich nicht von bösen Gedanken beeinfluss­en zu lassen, bekamen sie alle ein kleines Teelicht und einen Psalm mit auf den Heimweg.

Etwa drei Mal im Jahr kommen die Frauen in Rottenacke­r zum gemeinsame­n Frühstück zusammen. Das Angebot ist überkonfes­sionell. Eingeladen sind alle Frauen, die sich eine kleine Auszeit gönnen wollen.

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SZ-FOTO: EIS Angelika Reusch machte beim Frauenfrüh­stück Mut, dass Leben anzunehmen wie es kommt, auch wenn die Planungen andere waren.

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