Ulmer Lokalkolorit im Stellwerk
Autorin Katrin Rodeit liest in der Kleinskunstkneipe aus ihren Krimis
SCHELKLINGEN (somm) - In der Kleinkunstkneipe „Stellwerk3“hat die in Ulm geborene Krimiautorin Katrin Rodeit eine Lesung gegeben. Etwas über ein Dutzend Zuhörer fand sich ein – mit ihnen trat die Autorin auch immer wieder ins Gespräch. Sie schilderte, dass sie weniger mit Bluttaten als mit erzählerischer Spannung den Leser an ihre Bücher fesseln möchte. Wichtig sei ihr auch, dass die Protagonistinnen ein Privatleben haben, das erzählt wird. Außerdem behandelt Rodeit Ulmer Eigenheiten, natürlich das Münster oder auch die vormalige Großbaustelle in der Karlstraße.
Katrin Rodeit las in Schelklingen zuerst aus ihrem Weihnachtskrimi mit dem Titel „Alles schläft, einer wacht“, der das Verschwinden einer Kölner Taucherin im Bodensee behandelt, die später in einem Fernsehbeitrag über den Ulmer Weihnachtsmarkt von ihrem Ehemann gesichtet wird. Privatdetektivin Jule Flemming nimmt die nicht überzeugende TVAufnahme in Augenschein und lässt sich nur aus Mitleid zur Klärung des Falls engagieren, der sich dann erwartungsgemäß als komplizierter als gedacht entpuppt.
Die Autorin brachte nach Schelklingen auch ihren neuesten Krimi „Lauernde Schatten“mit. Dieser ist erst im Herbst erschienen, nachdem ein Verlag im Internet aufmerksam geworden war. Katrin Rodeit hat ihr Buch nämlich zuerst per Selfpublishing via Amazon-Plattform veröffentlicht gehabt. In „Lauernde Schatten“spielt Kriminalkommissarin Jessica Wolf die Hauptrolle, die von der Autorin entwickelt wurde, weil sie im Gegensatz zur recht jungen Privatdetektivin Flemming eine gestandene Frau mit pubertierendem Kind ist. Der neueste Krimi behandelt die Entführung einer Unternehmenstochter.
Katrin Rodeit hängt in ihren Büchern am Ende gerne die Rezepte an, nach denen die Hauptperson ihre Mahlzeiten kochte oder auch Getränkte mixte. So gab es dann auch im „Stellwerk3“an diesem Abend den Cocktail „Grünen Kobold“. Ob er auch schmecke, fragte die Autorin, und bekam eine echt schwäbische Antwort, die da hieß, „Ma ka’s lau“, was so viel heißt wie, dieser sei akzeptabel.