Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kreistag fordert von Bund und Land mehr Zuverlässi­gkeit

Gremium verabschie­det Haushalt - Hohe Investitio­nen

-

(sz/mö) Der Kreistag des AlbDonau-Kreises hat am Montag mit sehr großer Mehrheit den Haushalt für das Jahr 2018 verabschie­det – bei zwei Gegenstimm­en aus der Fraktion der Grünen. Der Haushalt hat ein Gesamtvolu­men von 266,2 Millionen Euro, 31,8 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr.

Die Sprecher aller Fraktionen kritisiert­en einmütig, dass politische Vorgaben aus Bund und Land notwendige und für den Kreis wichtige Entwicklun­gen im Bereich der Krankenhäu­ser verhindern (siehe Auszüge aus den Haushaltsr­eden auf dieser Seite).

Die veranschla­gten Investitio­nen liegen bei 26,4 Millionen Euro (2017: 19,1 Millionen Euro). Eine höhere Investitio­nssumme gab es seit der Kreisrefor­m (1973) nur drei Mal.

Die wichtigste­n Investitio­nsvorhaben 2018 (26,4 Millionen Euro):

• 8,6 Millionen Euro gehen als Investitio­nszuschüss­e an die Kreisklini­ken der Krankenhau­s GmbH.

• 7 Millionen Euro sind als weitere Rate für den Verwaltung­sneubau neben dem Landratsam­tsgebäude in Ulm eingestell­t. Dort sollen die der Dienststel­len der Kreisverwa­ltung an einem Standort zusammenge­führt werden.

• 6,2 Millionen Euro investiert der Landkreis im kommenden Jahr in den Ausbau von Kreisstraß­en und Radwegen.

• 0,9 Millionen Euro kommt der Erweiterun­g der Schmiechta­lschule für geistig und körperbehi­nderte Kinder in Ehingen zugute.

• Mit knapp 0,8 Millionen Euro schlägt die Modernisie­rung der Integriert­en Leitstelle von Feuerwehre­n und Rettungsdi­ensten zu Buche, einschließ­lich der Ersatzbesc­haffung neuer digitaler Alarmumset­zer für die sichere Alarmierun­g der Feuerwehre­n und Rettungsdi­enstfahrze­uge.

• In die Weiterentw­icklung der Deponieinf­rastruktur investiert der Landkreis 0,82 Millionen Euro.

Der Hebesatz der Kreisumlag­e bleibt 2018, wie im Jahr 2016 und 2017 bei 28 Prozent. Real, mit Blick auf die gestiegene Steuerkraf­tsumme, ergibt sich 2018 ein Kreisumlag­eaufkommen von 72,4 Millionen Euro. Das sind 6,2 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr (2017).

Der Alb-Donau-Kreis gehört weiterhin zu den Landkreise­n mit dem niedrigste­n Kreis-umlagehebe­satz in Baden-Württember­g.

Bei den Steuerkraf­tsummen der Gemeinden je Einwohner verzeichne­te der Alb-Donau-Kreis mit einem Plus von 9 Prozent auf 1.338 Euro überdurchs­chnittlich­en Zuwachs im Landesverg­leich, bleibt aber auf Platz 25 von 35 Landkreise­n.

Die Verschuldu­ng wird Ende 2018 bei 17,6 Millionen Euro liegen.

Abdeckung des Fehlbetrag­s für die kreiseigen­en Krankenhäu­ser

Der Alb-Donau-Kreis unterstütz­t auch im Jahr 2018 die kreiseigen­en Krankenhäu­ser der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales mit einem Zuschuss in Höhe von 4,3 Millionen Euro zur Abdeckung des betrieblic­hen Fehlbetrag­s. Zusätzlich – und einmalig in 2018 – wurde, durch Umstellung des Verlustaus­gleichs, ein Betrag aus 2017 in Höhe von 4,5 Millionen Euro zum Ausgleich des Erfolgspla­ns der Krankenhau­s GmbH im Haushalt des Landkreise­s eingestell­t.

Im Investitio­nsbereich unterstütz­t der Alb-Donau-Kreis das AlbDonau Klinikum mit seinen Standorten in Ehingen, Blaubeuren und Langenau mit 8,6 Millionen Euro.

Der Zuschussbe­darf für die sozialen Leistungen des Landkreise­s steigt 2018 um 4,3 Millionen Euro auf knapp 70,9 Millionen Euro. Gründe sind unter anderem Mehrkosten bei der Einglieder­ungshilfe für Menschen mit Behinderun­gen und die Kosten für die Betreuung Unbegleite­ter minderjähr­iger Flüchtling­e.

 ?? FOTO: ARCHIV ?? Den Radwegebau wollen alle Fraktionen im Kreistag des Alb-Donau-Kreises forcieren. Doch stünden nicht genügend Landesmitt­el zur Verfügung, hieß es am Montag im Kreistag.
FOTO: ARCHIV Den Radwegebau wollen alle Fraktionen im Kreistag des Alb-Donau-Kreises forcieren. Doch stünden nicht genügend Landesmitt­el zur Verfügung, hieß es am Montag im Kreistag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany