Ein Bürgermeister für alle Fälle
Albert Obert ist seit 1999 in der Neu-Ulmer Lokalpolitik aktiv - Dafür ist er jetzt mit der kommunalen Dankurkunde ausgezeichnet worden
NEU-ULM (anbr) -Eigentlich hätte Albert Obert schon viel früher für ein politisches Amt kandidieren wollen, wie er sagt. Seit 2014 ist der heute 73-jährige Kommunalpolitiker zweiter Bürgermeister der Stadt NeuUlm – und seitdem vielseitig im Einsatz.
Erst im fortgeschrittenen Alter habe er sich reif für diese Aufgabe gefühlt, erzählt er. Mittlerweile hat er schon einen ICE auf den Namen der Stadt Neu-Ulm getauft, Mitglieder von Schützenvereinen für ihre Leistungen geehrt oder die Open Airparty „Rock in den Mai“auf dem Rathausplatz eröffnet. Jetzt ist er für sein Engagement mit der kommunalen Dankurkunde des bayerischen Innenminister ausgezeichnet worden.
Als stellvertretender Schulleiter der Realschulen in Ludwigsfeld und Pfuhl sowie schließlich als Rektor der Realschule in Vöhringen musste Obert schon immer auf die unterschiedlichsten Menschen und deren Interessen eingehen.
Im Glanz der großen Ehrenämter habe er sich noch nie gerne gesonnt. Sein Herz schlage viel mehr für seine Heimat und deren Bürger, weshalb er bekennender Neu-Ulmer sei, wie er sagt. Auch wenn er schon seit 29 Jahren geeinsam mit seiner Frau Brunhilde im Reutti lebt, seien für ihn die Stadtteile in ihrer Gesamtheit das liebenswerte Ganze. In die Landesoder Bundespolitik habe es ihn schon deshalb noch nie wirklich gezogen.
Das Amt als zweiter Bürgermeister der Stadt Neu-Ulm sei eine Arbeit, die er sehr gerne übernommen habe, sagt Obert: „Ich bin froh, dass ich in meinem Alter eine so angenehme Tätigkeit ausüben darf.“Im Umgang mit seinen Mitmenschen hat Obert derweil eine einfache Formel aufgestellt: „Man kann ja im Recht sein, aber man muss nicht immer darauf pochen.“
Landrat Thorsten Freudenberger, der in Vertretung des Innenministers die Ehrung vornahm, wollte derweil die Kommunalpolitik nicht so einfach idealisieren. Denn für diese Arbeit sei viel Schweiß und auch manchmal Sorgen erforderlich, weil immer restriktivere Rahmenbedingungen aus München, Berlin und Brüssel vorgegeben würden. Obert habe mit seinem Einsatz etwas bewegt und sogar ein Stück Geschichte mitgeschrieben, sagte der Landrat weiter.
Wenn Obert nicht gerade repräsentative Tätigkeiten für die Stadt übernimmt oder im Stadtrat und in Ausschüssen sitzt, nutzt er seine freie Zeit für Bücher und noch lieber für seine drei „Leihenkel“, wie er sie nennt. Der Kontakt zu den Kindern sei vor elf Jahren durch eine Zeitungsanzeige gekommen. Wann immer es der volle Dienstplan zulässt, unternehmen die Oberts dann Ausflüge. „Die Jungen halten mich fit und lenken vom Trübsal des Alterns ab“, sagt Obert.