Stifterfonds offiziell ist gegründet
Im Munderkinger Seniorenzentrum St. Anna ist die Urkunde unterzeichnet worden
● MUNDERKINGEN - Die Urkunde des neu gegründeten Stifterfonds „Lebensfreude, Lebensqualität und Würde im Seniorenzentrum St. Anna“ist bei der Weihnachtsfeier im Seniorenzentrum St. Anna in Munderkingen am Donnerstagnachmittag unterzeichnet worden. Stifter des Fonds sind die Mitglieder des Ehrenamtsbeirates, Renate Schöttle, Irmgard Hägele und Bruno Schmid. Er soll die Altenarbeit in der Stadt und dem Seniorenheim auf ein weiteres Standbein stellen.
„Gute Projekte benötigen finanzielle Unterstützung“, sagte Denis Lamsfuß bei der Feier. Und diese Unterstützung könne der Stifterfonds sein. Der Fonds soll kein Ersatz sein für Defizite der Politik, betonte der Einrichtungsleiter. „Er ist keine CoFinanzierung staatlicher Leistung.“Sondern er mache ein Mehrangebot möglich.
Rund ein Dreivierteljahr hätten die Vorbereitungen gedauert, bis am Donnerstag die Unterschriften unter die Stifter-Urkunde gesetzt werden konnten, berichtete Lamsfuß. Entstanden sei der Gedanke, nachdem Renate Schöttle nach Jahrzehnten das Café-Team des Cafés Donaublick verlassen hatte. „Es sollte daraus etwas Bleibendes entstehen, etwas, das in die Zukunft wirkt“, sagte Lamsfuß. Dieses Bleibende sei der Stifterfonds, den Renate Schöttle gemeinsam mit den beiden anderen Mitgliedern des Ehrenamtsbeirates nun gründet hat.
„Dass Kuchen und Torten glücklich machen, wusste ich schon immer, das daraus aber etwas so Außergewöhnliches entstehen kann, das habe ich nicht erwartet“, sagte Angelika Hipp, Geschäftsführerin der Caritas-Stiftung Lebenswerk Zukunft, bei der der Fonds angliedert ist. Sie wünschte dem Fonds, dass er wie ein Teig aufgehe und gedeihe. Damit würden Renate Schöttle, Irmgard Hägele und Bruno Schmid Ausrufezeichen hinter ihre Jahrzehnte währende ehrenamtliche Tätigkeit setzen. Wie die Kuchen des Café-Teams solle der Fonds Genuss, Glück und Zufriedenheit stiften.
Ehrenamtliches und soziales Engagement hielten die Gesellschaft am Leben, sagte Thomas Reuther, Stiftungsberater bei der Keppeler-Stiftung. Der Fonds sei dafür eine weitere Stütze. Nicht Eigennutz stehe im Fokus der Stifter, sondern Gemeinwohl, es gehe ihnen nicht um Spaß, sondern um Sinn, betonte Reuther. Lebensfreude, Lebensqualität und Würde solle der Fonds schaffen und Visionen in eine lange Zukunft hinein verwirklichen, so Reuther.
Für den Ehrenamtsbeirat, der als Stifter des Fonds agiert, betonte Bruno Schmid, dass es im ersten Schritt darum gehe, die vielen verschiedenen ehrenamtlichen Aktionen, die sich in St. Anna engagieren, in der Präambel öffentlich zu machen und sie so ideell zu fördern. Später könne dann auch die finanzielle Förderung hinzukommen. Der Stifterfonds startet mit einem Kapital von 1500 Euro. Wenn er 50 000 Euro erreicht habe, könne daraus eine eigene Stiftung gegründet werden. Schmid wies auf den Leitspruch des Fonds hin, in dem es heißt: „Lebt nicht an den Aufgaben vorbei, die eure Zeit euch stellt, und freut euch, dass ihr über sie hinaus Hoffnung habt“.
Nach dem Festakt mit der feierlichen Unterzeichnung der Stifter-Urkunde, sprach der Mitarbeiter-Seelsorger Siegfried Springsguth einen weihnachtlichen Impuls mit einem Märchen und einem Segen. Anschließend führten die Schülerinnen der Franz-von-Sales-Realschule ein Krippenspiel mit Gesang und Tanz auf, bevor es dann zum gemeinsamen Weihnachtsessen ging.