Gegner gibt Rätsel auf
Basketball, ProA: Steeples empfangen die bisher enttäuschenden Chemnitzer
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EHINGEN - In ihrem letzten Heimspiel des Jahres 2017 empfangen die Zweitliga-Basketballer des Teams Ehingen Urspring am Sonntag, 17. Dezember, die Niners Chemnitz. Spielbeginn in der Sporthalle des JohannVanotti-Gymnasiums ist um 17.30 Uhr. In der Vorsaison noch eine der Spitzenmannschaften der Liga, läuft es für die Chemnitzer in der laufenden Spielzeit noch nicht rund. Für die Steeples, die in Bestbesetzung antreten, bietet sich die Chance auf den vierten Saisonsieg.
13 von 30 Hauptrundenspiele hat jeder ProA-Klub hinter sich, drei seiner Partien hat das Team Ehingen Urspring gewonnen. Zwei Spieltage stehen in der Hinrunde noch an und damit zwei Gelegenheiten für die Steeples, die Bilanz zu verbessern und auf die Hälfte der angepeilten zehn Saisonsiege – eine Zahl, die von Mannschaften im Abstiegskampf als ausreichend für den Verbleib in der Liga angesehen werden. Dass die Steeples bisher nur auf drei Siege kommen, sieht Trainer Domenik Reinboth gelassen. In den verbleibenden Partien der Vorrunde gegen Chemnitz und in Kirchheim „haben wir uns zumindest einen Sieg zum Ziel gesetzt“. Dann käme man auf vier, das wäre exakt dieselbe Ausbeute wie zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres.
Reinboth warnt dennoch vor den letzten Gegnern vor Weihnachten, obwohl Kirchheim und Chemnitz weniger gut dastehen als erwartet. Beide Teams stehen nicht auf einem Playoff-Platz, was besonders mit Blick auf die Niners Chemnitz überrascht. Die Sachsen verpassten in der vergangenen Saison knapp den Aufstieg in die BBL, indem sie nach 2:0-Führung in der Play-off-Halbfinalserie gegen Gotha das fünfte Spiel knapp verloren und den Thüringern den Vortritt lassen mussten. Die Bundesliga bleibt aber das große Ziel der Chemnitzer und Steeples-Trainer Reinboth hält den aktuellen Kader der Niners für nicht schwächer als im Vorjahr – im Gegenteil: „Sie haben individuell viel Klasse und sind personell einen Tick besser als in der Vorsaison.“
Leistungsträger wie der US-Amerikaner Joseph Lawson, einer der TopScorer der vergangenen ProA-Saison, Michael Fleischmann, Daniel Mixich und Malte Ziegenhagen blieben, kamen zum Teil aber nicht an ihre Leistungen des Vorjahres heran. Ausnahme ist Ziegenhagen, der mit im Schnitt 15,3 Punkten pro Spiel der beste Werfer seines Teams ist. Von den Neuen kommen Point Guard Andrzej Mazurczak (12,5) und der im Oktober verpflichtete Ex-Heidelberger Bradley Tinsley (10,3) auf einen zweistelligen Durchschnittswert.
An Qualität fehlt es der Mannschaft nicht, aber dies schlägt sich in den Ergebnissen bisher selten nieder. Chemnitz belegt Rang zehn mit fünf Siegen ausschließlich gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Die Ansprüche sind andere, zumal der Chemnitzer Stadtrat kürzlich eine bessere Beleuchtung und eine Ausweitung der Hallenkapazität in der Heimspielstätte der Niners auf mehr als 3000 Zuschauer beschlossen hat – und damit Voraussetzungen für die Bundesliga-Lizenz schuf. Sportlich muss es der Verein richten. Die Play-off-Teilnahme ist das Mindestziel für die Chemnitzer, die derzeit zwei Punkte hinter Rang acht, aber schon sechs hinter Rang sieben liegen.
Für den Erfolg „gibt es mehr Einflussfaktoren, als nur gute Spieler zusammenzuhaben“, sagt Domenik Reinboth, der seit Sommer bei den Steeples ebenfalls damit beschäftigt ist, aus der Fülle der neuen Spieler ein funktionierendes Team zu formen. Zuletzt kam in Devon Moore ein neuer, aber aus den Jahren zuvor bekannter Baustein hinzu, der die Mannschaft stabilisieren hilft. Dem Sieg zur Moore-Premiere gegen Trier folgte eine knappe Niederlage beim heimstarken Tabellensechsten Heidelberg – ärgerlich für Ehingen Urspring, aber die Leistung der Mannschaft nährt den Optimismus. „Es war am Ende frustrierend, aber dennoch ein lehrreiches Spiel, das uns Selbstvertrauen gibt“, sagt Reinboth. „Wir haben auf Augenhöhe gespielt.“
Erfolgreichster Korbschütze war einmal mehr Davonte Lacy (20), diesmal gefolgt von Center Jonathan Malu (14). Malu plagte sich schon in der Vorbereitung mit einer Verletzung herum, war später mal krank und zuletzt mit dem Nationalteam von Kongo bei der WM-Qualifikation. Erst neunmal kam er bei den Steeples zum Einsaz, scheint aber immer besser in Tritt zu kommen. „Er ist dank seiner Physis ein enorm wichtiger Faktor für uns unter dem Korb“, so Reinboth.
Darauf wird es auch am Sonntag gegen Chemnitz ankommen. Nicht nur Malu wird auflaufen, auch alle anderen Spieler sind dabei. Im Training fehlte nur Nachwuchsmann Moritz Noeres wegen eines Lehrgangs der U18-Nationalmannschaft.