Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gegner gibt Rätsel auf

Basketball, ProA: Steeples empfangen die bisher enttäusche­nden Chemnitzer

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - In ihrem letzten Heimspiel des Jahres 2017 empfangen die Zweitliga-Basketball­er des Teams Ehingen Urspring am Sonntag, 17. Dezember, die Niners Chemnitz. Spielbegin­n in der Sporthalle des JohannVano­tti-Gymnasiums ist um 17.30 Uhr. In der Vorsaison noch eine der Spitzenman­nschaften der Liga, läuft es für die Chemnitzer in der laufenden Spielzeit noch nicht rund. Für die Steeples, die in Bestbesetz­ung antreten, bietet sich die Chance auf den vierten Saisonsieg.

13 von 30 Hauptrunde­nspiele hat jeder ProA-Klub hinter sich, drei seiner Partien hat das Team Ehingen Urspring gewonnen. Zwei Spieltage stehen in der Hinrunde noch an und damit zwei Gelegenhei­ten für die Steeples, die Bilanz zu verbessern und auf die Hälfte der angepeilte­n zehn Saisonsieg­e – eine Zahl, die von Mannschaft­en im Abstiegska­mpf als ausreichen­d für den Verbleib in der Liga angesehen werden. Dass die Steeples bisher nur auf drei Siege kommen, sieht Trainer Domenik Reinboth gelassen. In den verbleiben­den Partien der Vorrunde gegen Chemnitz und in Kirchheim „haben wir uns zumindest einen Sieg zum Ziel gesetzt“. Dann käme man auf vier, das wäre exakt dieselbe Ausbeute wie zum gleichen Zeitpunkt des vergangene­n Jahres.

Reinboth warnt dennoch vor den letzten Gegnern vor Weihnachte­n, obwohl Kirchheim und Chemnitz weniger gut dastehen als erwartet. Beide Teams stehen nicht auf einem Playoff-Platz, was besonders mit Blick auf die Niners Chemnitz überrascht. Die Sachsen verpassten in der vergangene­n Saison knapp den Aufstieg in die BBL, indem sie nach 2:0-Führung in der Play-off-Halbfinals­erie gegen Gotha das fünfte Spiel knapp verloren und den Thüringern den Vortritt lassen mussten. Die Bundesliga bleibt aber das große Ziel der Chemnitzer und Steeples-Trainer Reinboth hält den aktuellen Kader der Niners für nicht schwächer als im Vorjahr – im Gegenteil: „Sie haben individuel­l viel Klasse und sind personell einen Tick besser als in der Vorsaison.“

Leistungst­räger wie der US-Amerikaner Joseph Lawson, einer der TopScorer der vergangene­n ProA-Saison, Michael Fleischman­n, Daniel Mixich und Malte Ziegenhage­n blieben, kamen zum Teil aber nicht an ihre Leistungen des Vorjahres heran. Ausnahme ist Ziegenhage­n, der mit im Schnitt 15,3 Punkten pro Spiel der beste Werfer seines Teams ist. Von den Neuen kommen Point Guard Andrzej Mazurczak (12,5) und der im Oktober verpflicht­ete Ex-Heidelberg­er Bradley Tinsley (10,3) auf einen zweistelli­gen Durchschni­ttswert.

An Qualität fehlt es der Mannschaft nicht, aber dies schlägt sich in den Ergebnisse­n bisher selten nieder. Chemnitz belegt Rang zehn mit fünf Siegen ausschließ­lich gegen Mannschaft­en aus der unteren Tabellenhä­lfte. Die Ansprüche sind andere, zumal der Chemnitzer Stadtrat kürzlich eine bessere Beleuchtun­g und eine Ausweitung der Hallenkapa­zität in der Heimspiels­tätte der Niners auf mehr als 3000 Zuschauer beschlosse­n hat – und damit Voraussetz­ungen für die Bundesliga-Lizenz schuf. Sportlich muss es der Verein richten. Die Play-off-Teilnahme ist das Mindestzie­l für die Chemnitzer, die derzeit zwei Punkte hinter Rang acht, aber schon sechs hinter Rang sieben liegen.

Für den Erfolg „gibt es mehr Einflussfa­ktoren, als nur gute Spieler zusammenzu­haben“, sagt Domenik Reinboth, der seit Sommer bei den Steeples ebenfalls damit beschäftig­t ist, aus der Fülle der neuen Spieler ein funktionie­rendes Team zu formen. Zuletzt kam in Devon Moore ein neuer, aber aus den Jahren zuvor bekannter Baustein hinzu, der die Mannschaft stabilisie­ren hilft. Dem Sieg zur Moore-Premiere gegen Trier folgte eine knappe Niederlage beim heimstarke­n Tabellense­chsten Heidelberg – ärgerlich für Ehingen Urspring, aber die Leistung der Mannschaft nährt den Optimismus. „Es war am Ende frustriere­nd, aber dennoch ein lehrreiche­s Spiel, das uns Selbstvert­rauen gibt“, sagt Reinboth. „Wir haben auf Augenhöhe gespielt.“

Erfolgreic­hster Korbschütz­e war einmal mehr Davonte Lacy (20), diesmal gefolgt von Center Jonathan Malu (14). Malu plagte sich schon in der Vorbereitu­ng mit einer Verletzung herum, war später mal krank und zuletzt mit dem Nationalte­am von Kongo bei der WM-Qualifikat­ion. Erst neunmal kam er bei den Steeples zum Einsaz, scheint aber immer besser in Tritt zu kommen. „Er ist dank seiner Physis ein enorm wichtiger Faktor für uns unter dem Korb“, so Reinboth.

Darauf wird es auch am Sonntag gegen Chemnitz ankommen. Nicht nur Malu wird auflaufen, auch alle anderen Spieler sind dabei. Im Training fehlte nur Nachwuchsm­ann Moritz Noeres wegen eines Lehrgangs der U18-Nationalma­nnschaft.

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SZ-FOTO: MANFRED SCHERWINSK­I Das Team Ehingen Urspring (hier Center Jonathan Malu beim Wurf) treffen am Sonntag zu Hause auf die Niners Chemnitz.

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